Die Fahrkarten bitte: Betriebsrat bei der Bahn – das letzte große Abenteuer
In: RealRoman
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In: Materialien für den Sekundarbereich II
In: Seydlitz Geographie
In: LWF Wissen 53
In: Wissenschaftliche Schriften im wissenschaftlichen Verlag Dr. Schulz-Kirchner
In: Reihe 2, Betriebswirtschaftliche Beiträge 116
In: Betriebswirtschaftliche Forschungsergebnisse 86
In: Schriftenreihe arbeitsrechtliche Forschungsergebnisse Bd. 122
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Volume 41, Issue 13, p. 12-19
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Issue B 13/91
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Issue B 13, p. 12-19
ISSN: 0479-611X
"Die Vereinigung Deutschlands sowie der politische und wirtschaftliche Umbruch in Mittel- und Osteuropa stellen große Anforderungen an Wirtschaft und Gesellschaft. Es gilt zum einen, der über Jahrzehnte systematisch entmündigten Gesellschaft in der ehemaligen DDR den Weg in einen lebendigen Pluralismus zu weisen. Zum anderen muß der bisher beispiellose Übergang von einer sozialistischen Planwirtschaft in eine soziale Marktwirtschaft organisiert werden. Der BDI hat bereits sehr frühzeitig auf die deutsch-deutschen Entwicklungen reagiert; zahlreiche organisatorische Veränderungen belegen dies. Die Einrichtung eines BDI-Büros in Berlin und die Schaffung eines Industriekreises 'Neue Bundesländer' sind Beispiele hierfür. Insgesamt hat sich in den neuen Bundesländern eine Verbandslandschaft ähnlich der in der alten Bundesrepublik ergeben. Für die Industrie ist die Dreigliederung in die Industrie- und Handelskammern, die Arbeitgeberverbände und die Wirtschaftsverbände relevant. Die Mitgliedsverbände des BDI haben inzwischen ihre Tätigkeit auf das Beitrittsgebiet ausgedehnt. In Sachsen ist eine erste Landesvertretung des BDI etabliert worden. Im Bereich der Wirtschaftspolitik ist die Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Wirtschaft in den neuen Bundesländern vorrangig, um den ökonomischen Aufholprozeß zu beschleunigen. In der Praxis zeigen sich allerdings zahlreiche Hemmnisse. Der Ausbau der wirtschaftsnahen Infrastruktur ist sehr zeitaufwendig, der Aufbau einer funktionsfähigen Verwaltung kommt nur zögernd voran, und viele ungeklärte Eigentumsfragen behindern Existenzgründungen und Gewerbeansiedlungen. Der BDI hat zahlreiche Vorschläge erarbeitet, um diesen Problemen zu begegnen. Besonderer Stellenwert kommt der Arbeit der Treuhandanstalt zu. Der BDI begleitet sehr intensiv diese bisher ebenfalls beispiellose Aufgabe. Dabei gilt es, den Prozeß der Privatisierung und Reprivatisierung des bisher volkseigenen Vermögens möglichst schnell zu bewältigen. Umfangreiche privatwirtschaftliche Investitionen werden schließlich zu einer spürbaren Angleichung der Lebensbedingungen in den Bundesländern des geeinten Deutschlands führen." (Autorenreferat)
Am 6. April 1994, unmittelbar nachdem Präsident Habyarimana bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war, begann in Ruanda ein blutiges Gemetzel. Innerhalb von 13 Wochen wurden mindestens eine halbe Million Menschen, vielleicht auch mehr, bestialisch abgeschlachtet. Die meisten Opfer zählten zur Minderheit der Tutsi, aber mit ihnen starben auch Tausende Hutu, die das Morden ablehnten oder Tutsi zu beschützen versuchten. Der Genozid war kein spontaner Ausbruch kollektiver Wut oder ethnischer Spannungen, sondern Kalkül einer kleinen, modernen Elite, die ihren Machterhalt durch die wachsende Opposition in Ruanda gefährdet sah. Die militärischen und politischen Erfolge der von Tutsi dominierten Ruandischen Patriotischen Front (RPF) lieferten den Hutu-Machthabern in Kigali einen willkommenen Vorwand, um die Kontrolle über sämtliche staatlichen Institutionen an sich zu reißen. Dabei konnten sie auf die Unterstützung von Militär und Nationalpolizei ebenso zählen wie auf regionale Behörden, Medien, Intellektuelle und Geistliche. Dieses Buch stützt sich auf Interviews mit Überlebenden wie mit Tätern, mit Menschen, die andere gerettet oder es zumindest versucht haben sowie mit jenen, die wegschauten. Protokolle örtlicher Zusammenkünfte, der Schriftverkehr zwischen Verwaltungsbeamten sowie die Analyse dessen, was in Radiosendungen oder bei Versammlungen gesagt oder verschwiegen wurde, geben ein detailliertes Bild der Ereignisse von 1994. Zahlreiche Quellen, darunter Aussagen und Dokumente von Diplomaten und Mitarbeitern der Vereinten Nationen, belegen zudem das Versagen der internationalen Akteure und ihren Anteil am Völkermord in Ruanda: Frankreich, Belgien und die Vereinigten Staaten wußten ebenso wie die Vereinten Nationen von den Vorbereitungen für die Massaker. Ein entschlossenes gemeinsames Vorgehen auf politischer oder militärischer Ebene hätte das Blutvergießen höchstwahrscheinlich verhindern oder beenden können. Alison Des Forges studierte Geschichte am Radcliffe College und an der Yale University, wo sie 1972 ihren Ph.D. mit einer Dissertation zur Geschichte der Kolonialisierung Ruandas erwarb. Des Forges beschäftigte sich zeitlebens vorwiegend mit der Region der Großen Seen in Afrika, vor allem mit dem Genozid in Ruanda sowie mit Massenverbrechen und Menschenrechtsverletzungen dort und in den Nachbarstaaten. Nachdem sie als Studentin zunächst ehrenamtlich bei der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch tätig war, wurde sie Anfang der 1990er Jahre Senior Advisor in deren Afrika-Abteilung. Im Rahmen unzähliger Forschungsaufenthalte in Ruanda, Burundi, Kongo und anderen Ländern untersuchte sie Massenverbrechen in der Region. Des Forges war ferner Professorin für Geschichte an der State University of New York in Buffalo und hat als Gastprofessorin an verschiedenen Hochschulen gelehrt, u.a. an der Universität Beijing und der University of California, Berkley. Alison Des Forges kam am 12. Februar 2009 bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe ihrer Heimatstadt Buffalo ums Leben.