Zu Erzählungen über Leben, Sterben und Resilienz: Mensch-Tier Bindungen für ein artenübergreifendes "Miteinander-Werden" ; On Stories of Life, Death, and Resilience: Human-Animal Bonds for a Multispecies Becoming-With
Susan McHugh's jüngstes Werk, Love in a Time of Slaughters. Human-Animal Stories Against Genocide and Extinction (2019) eröffnet einen radikalen Weg für zukünftige Bemühungen in den Literary Animal Studies. McHugh untersucht das produktive Potenzial von Erzählungen zugunsten der Erhaltung von kultureller und biologischer Vielfalt. Dabei entwirrt sie die komplexen Wechselwirkungen zwischen Fiktionen ursprünglicher und/oder traditioneller Lebensweisen und den modernen industriellen Weltsichten, die in ihre Komposition und Rezeption mit einfließen. Die Animationsfilme, Romane, Kunstinstallationen und Wahrheitskommissionen, die sie unter die Lupe nimmt, besuchen bekannte und weniger bekannte anthropogene Gräueltaten wie Genozid und Ausrottung in ihren Erzählwelten und konzentrieren sich dabei besonders auf deren verheerende Auswirkungen auf affektive Mensch-Tier-Bindungen. McHugh arbeitet die 'Liebe' in ihren sorgfältigen Analysen als eine Ressource traditionellen Wissens über Mensch-Tier Beziehungen heraus. In einer Zeit, in der das 'Schlachten' eine allgegenwärtige Bedrohung für Völker, Arten und ganze Ökosysteme darstellt, kӧnnen speziesübergreifende Bindungen darüber hinaus eine starke Quelle des Widerstands bieten. Ihre innovative Anwendung der indigenen Metaphysik auf ihre Analysen gepaart mit ihrer überzeugenden Einbeziehung gesellschaftspolitischer Dimensionen transportieren Love in a Time of Slaughters direkt in das Zentrum aktuell geführter Debatten in den Literary Animal Studies. ; Susan McHugh's Love in a Time of Slaughters: Human-Animal Stories against Genocide and Extinction (2019) maps out a radical path for future endeavors in literary animal studies. Inquiring into the affordances of narrative to engage in the preservation of cultural and biological diversity, McHugh unravels the entanglements between fictions featuring old or traditional ways of life and the modern-industrial world-views playing into their composition and reception. The analyzed films, novels, art installations, and truth commissions revisit genocide and extinction while focusing on their devastating impacts on human-animal bonds. Referring to these representations of interspecies affection, McHugh frames 'love' as a source of traditional knowledge on human-animal relationships and thus as a powerful force of resilience in an age when 'slaughter' constitutes a ubiquitous threat to peoples, species, and entire ecosystems. Her application of Indigenous metaphysics to her analyses paired with her consideration of socio-political dimensions transport Love in a Time of Slaughter right into the center of her discipline's most cutting-edge scholarship.