Religion und umstrittener öffentlicher Raum: Gesellschaftspolitische Konflikte um religiöse Symbole und Stätten im gegenwärtigen Europa
Gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen um religiöse Symbole und Stätten sind religionsgeschichtlich zwar nichts Neues, jedoch scheinen solche Konflikte in jüngster Zeit in Europa vermehrt in der Öffentlichkeit und den Medien präsent zu sein. Der Beitrag skizziert am Beispiel des Konfliktes um den Ruf des Muezzin in Duisburg-Laar und anhand der Auseinandersetzung um den Haupttempel der Hare-Krishna-Bewegung in Großbritannien den Verlauf solcher Konflikte. Der Theorieansatz des »öffentlichen Raums« analysiert diese Konflikte in kultursoziologischer Perspektive: Entsprechende Konflikte sind nicht nur Gradmesser gesellschaftlicher Toleranz ›fremd‹-religiösen Traditionen gegenüber, sondern auch Indikator der impliziten Normierung des öffentlichen Raums. Die gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen in den kulturell und plural gestalteten Gesellschaften Europas deuten darauf hin, daß eine inhaltliche Neubesetzung dieser Normierung zugunsten der Repräsentanz bislang marginalisierter Gruppen, insbesondere von Migrantengruppen, anstellt und zunehmend zwischen den gesellschaftlichen Gruppen ausgehandelt wird. ; + ID der Publikation: unilu_3042 + Sprache: Deutsch + Letzte Aktualisierung: 2018-05-30 10:29:30