Der Start in die Marktwirtschaft - das tschechische Modell: historische, politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen eines Systemwandels
In: Schriften zu internationalen Wirtschaftsfragen 26
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Die Arbeit ist der tschechischen Systemtransformation von der Planwirtschaft in die Marktwirtschaft gewidmet. Dabei werden über den Rahmen der Tschechischen Republik hinaus allgemeine Gesetzmäßigkeiten solcher Systemtransformationen herausgearbeitet. Transformationsprozesse sind pfadabhängig: Sowohl Geschichte und Kultur eines Landes als auch der Zufall haben einen bedeutenden Einfluß auf das Ergebnis. Deswegen mußten neben den rein ökonomischen Bestimmungsfaktoren auch historische und soziokulturelle Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. -- Im zweiten Teil der Arbeit werden die Besonderheiten des tschechischen Weges untersucht. Dabei stehen nicht normative Aussagen über einzelne Reformschritte im Vordergrund. Stets geht es um die tatsächlichen Auswirkungen getroffener Maßnahmen auf die tschechische Wirtschaft und Gesellschaft. In der Transformationsökonomie wird eine alte Ordnung abgebaut und zugleich eine neue errichtet. Es zeigt sich, daß die Simultaneität beider Prozesse das System weit komplexer macht als jede etablierte Marktwirtschaft. Diese Tatsache erschwert es, die Wirkung einzelner Reformmaßnahmen abzuschätzen. Dies wiederum erschwert, die Prozesse im Zuge des Systemwandels zu steuern. Einerseits wird eine neue Ordnung angestrebt, und für den Lernprozeß wird ein ordnungspolitischer Rahmen vorgegeben. Andererseits sorgen die unvorhergesehenen Wandlungen ihrerseits für ständigen wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf. Neue Entscheidungen werden erforderlich, die häufig genug das Gegenteil des ursprünglich Intendierten bewirken. Auf diese Weise entsteht leicht der Eindruck einer unklaren Politik. -- Der Autor zeigt, daß es in solchen Situationen entscheidend auf Schnelligkeit und Konsequenz in der Durchführung der Reformen ankommt. Es wird deutlich, daß die Bevölkerung Härte und gravierende ökonomische Folgen hinnimmt, wenn ihr einsichtig gemacht wird, daß die schwierigen Übergangszustände vorübergehender Natur und für eine bessere Zukunft erforderlich sind
In: Slowakei: Gesellschaft im Aufbruch: Nation - Kultur - Wirtschaft, S. 85-101
Die Verfasser sehen die Gründe für den Zerfall der Tschechoslowakei in einem von der Semantik des Fremden umgeformten politischen Interessenkonflikt zwischen Tschechen und Slowaken, der zu einer Ethnisierung des Politischen, einer Politisierung von Geschichte und einer Historisierung der Gegenwart führte. Sie zeichnen das Verhältnis von Tschechen und Slowaken in historischer Perspektive von der Donaumonarchie über den 1918 gegründeten gemeinsamen Staat, die von Hitlerdeutschland erzwungene Sezession 1939, die Wiedervereinigung 1945 und die Zeit der kommunistischen Herrschaft bis zur Wende 1989 und den Entwicklungen im Vorfeld des Zerfalls der CSFR in zwei souveräne Teilstaaten nach. Dabei werden die unterschiedlichen Sichtweisen und Bewertungen der jeweiligen Entwicklung und Situation aus tschechischer und slowakischer Sicht deutlich gemacht. Auch der Reformprozess nach 1989 wurde in beiden Teilrepublik unterschiedlich gesehen. Im Endeffekt war schließlich eine Vielzahl "subtiler Unterschiede" für die Desintegration der Tschechoslowakei verantwortlich. (ICE)