Gar nicht so anders: eine vergleichende Analyse der Generationenbeziehungen bei Migranten und Einheimischen in der zweiten Lebenshälfte
In: Discussion paper 2007,604
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In: Discussion paper 2007,604
In: International migration review: IMR, Band 50, Heft 3, S. 568-598
ISSN: 1747-7379, 0197-9183
The paper compares the prevalence and development of consanguineous marriages between Turkish migrants in Western Europe and stayers from the same regions of origin in Turkey. Analyses draw from three-generational family data of the 2000 Families study. Findings suggest a decline of kin marriage over generations and time in both groups, but a higher prevalence of kin marriage among migrants. Parental impact was influential, but effects of transmission were lower among migrants. Kin marriage was strongly linked with cross-border partner choice. The results support previous findings and indicate the specific effect of migration on seemingly traditional patterns of marriage.
In: Journal of ethnic and migration studies: JEMS, Band 41, Heft 8, S. 1324-1346
ISSN: 1469-9451
In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung: Discourse : Journal of Childhood and Adolescence Research, Band 9, Heft 3, S. 269-284
ISSN: 2193-9713
"Das traditionelle Interesse der Migrations- bzw. Eingliederungsforschung liegt in der Langzeitbeobachtung von Integrationsprozessen nach einer internationalen Migration. Ein zentraler theoretischer Fokus ist der intergenerationale Wandel. In Abkehr von einer einseitigen, auf das Zielland gerichteten Perspektive hat die junge Transnationalismusforschung auf die Prävalenz herkunftslandbezogener Aktivitäten und Bindungen aufmerksam gemacht. Hier stellt sich ebenfalls die Frage nach der intergenerationalen Dauerhaftigkeit. Das bisherige Wissen dazu ist sehr gering. In diesem Beitrag wird der Frage erstmalig anhand von Daten zu türkeistämmigen Drei-Generationen-Familien nachgegangen. Die Entwicklung transnationaler Bezüge wird von der aus der Türkei nach Westeuropa migrierten Großeltern- bis zur in Westeuropa beheimateten Enkelgeneration nachgezeichnet. Außerdem werden die Mechanismen transnationaler Bezüge in der Enkelgeneration untersucht. Die Analysen zeigen, dass transnationale Aktivitäten und Bindungen über die Generationen abnehmen, allerdings nicht in allen Dimensionen. Die Enkelgeneration bleibt weiterhin transnational engagiert, weitgehend unabhängig von ihrer strukturellen und sozialen Integration in Westeuropa. Eltern erweisen sich als wichtige Vorbilder bei der Vermittlung von Transnationalität." (Autorenreferat)
In: Transnational social review: a social work journal, Band 3, Heft 1, S. 11-29
ISSN: 2196-145X
In: Zeitschrift für Familienforschung: ZfF = Journal of familiy research, Band 25, Heft 1, S. 9-28
ISSN: 2196-2154
"Dieser Beitrag nähert sich der Frage nach den Auswirkungen einer internationalen Migration auf die Generationenbeziehungen älterer Menschen aus einer neuen Perspektive: Verglichen werden die Beziehungen in türkeistämmigen Familien in Westeuropa mit Familien in der Türkei sowie, als dritte Gruppe, transnationalen Familien. Die Datengrundlage bildet die internationale LineUp- Studie 'Migration Histories of Turks in Europe'. Zielvariablen sind familienbezogene Werteinstellungen sowie Kontakthäufigkeit und gegenseitige Unterstützungsleistungen aus Sicht der erwachsenen Kinder. Migrantenfamilien zeigen in den Verhaltensmustern intensivere Beziehungen als Familien in der Türkei, allerdings stellen diese Unterschiede nahezu vollständig Kompositionseffekte dar. Unterschiede in den Werteeinstellungen, mit geringerer normativer Solidarität in Migrantenfamilien, bleiben dagegen auch in multivariaten Analysen tendenziell bestehen. Transnationale Familien weisen die geringste Generationensolidarität auf, was auf die große Wohnentfernung zurückzuführen ist. Die Befunde geben tendenziell Hinweise auf einen Wertewandel in der Migration bei weitgehender Kontinuität der Verhaltensmuster." (Autorenreferat)
In: Zeit, Geld, Infrastruktur - zur Zukunft der Familienpolitik., S. 99-114
Familienleben in Deutschland ist vielfältig geworden. Kennzeichnend für die gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte ist eine gestiegene Heterogenität, die sich allerdings nicht nur in der wachsenden Zahl der Patchworkfamilien oder Alleinerziehenden widerspiegelt. Zunehmend bedeutsam geworden sind Familienmuster, die von einer internationalen Migration und dem kulturellen Hintergrund ihrer Herkunftsgesellschaften geprägt sind. Über ein Viertel aller Familien in Deutschland und fast ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren haben einen Migrationshintergrund. Nahezu 90 Prozent dieser Kinder und Jugendlichen wurden in Deutschland geboren. Der Beitrag widmet sich den spezifischen Lebensbedingungen von Kindern in Familien mit Migrationshintergrund und geht auf die Herausforderungen einer nachhaltigen Familienpolitik in heterogenen Gesellschaften ein. Zunächst wird die demographische Entwicklung betrachtet. Daran schließt sich ein Kapitel zum kindlichen Wohlbefinden im Migrationskontext an. Abschließend erfolgt ein Blick auf die Familienpolitik im Kontext von Integration und Einwanderung. (ICB2).
In: Beiträge zur Alterns- und Lebenslaufforschung Bd. 7
In: Journal of ethnic and migration studies: JEMS, Band 45, Heft 10, S. 1707-1727
ISSN: 1469-9451
In: Zeitschrift für Familienforschung: ZfF = Journal of familiy research, Band 25, Heft 1, S. 29-52
ISSN: 2196-2154
"Die Studie untersucht das familiale Solidaritätspotenzial für pflegebedürftige Eltern bei türkischen Migranten der ersten und zweiten Generation und kontrastiert es mit jenem der deutschen einheimischen Bevölkerung. Die zentralen Fragen lauten, welche Rolle ethnisch-kulturellen bzw. sozialstrukturellen Einflussgrößen zukommt und ob sich die Muster über verschiedene Altersgruppen hinweg verändern. Den theoretischen Hintergrund bilden Diskussionen um Transmissions- und Akkulturationsprozesse in der Migration. Auf Grundlage der Daten des Generations and Gender Survey 2005 und 2006, der die 18 bis 79-jährige Wohnbevölkerung in Privathaushalten Deutschlands sowie in einer Zusatzerhebung ergänzend die türkischen Staatsangehörigen berücksichtigt, kann gezeigt werden, dass das familiale Solidaritätspotenzial bei türkischen Migranten wesentlich stärker ausgeprägt ist als bei Deutschen. Die Unterschiede bleiben in der nachfolgenden Generation und über alle Altersgruppen hinweg bestehen. Sozialstrukturelle Merkmale sind von geringer Bedeutung. Die Befunde zeigen, wie stark die Transmissionsprozesse zwischen den Generationen sind: Es gibt wenig Hinweise auf einen intergenerationalen 'acculturation gap'." (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 61, Heft 43, S. 42-48
ISSN: 2194-3621
"Der Beitrag befasst sich mit den Generationenbeziehungen in türkeistämmigen Familien in Deutschland. Sie werden vor dem Hintergrund der Solidaritäts- und Konfliktthese zur Bedeutung des Migrationshintergrunds diskutiert." (Autorenreferat)
In: Arbeitspapier des Beziehungs- und Familienpanels (pairfam), Band 16
In: Arbeitspapier des Beziehungs- und Familienpanels (pairfam), Band 20
This exploratory study examines patterns of intergenerational relationships among Turkish
migrants in Germany. The aims are (1) to follow-up recent research on relationship types and extent it to migrant families, (2) to contrast patterns among migrants with those associated with non-immigrant Germans, and (3) to analyse the impact of migration-related stressors.
We use data from the Germany's new Family Panel pairfam and a complementary survey on Turkish citizens. Descriptive comparisons indicate the high empirical relevance of all expected patterns, with a slightly higher prevalence of amicable and ambivalent relations, and a somewhat lower prevalence of disharmonious and detached ones among the immigrant community in comparison to the German population. Contrasting the theoretically derived hypotheses, regression analyses reveal the low impact of migration-related variables. Neither
discrimination experiences nor acculturation levels seem to affect family ties. In line with the
hypothesis, cultural retention in terms of Turkish language skills seems to positively affect the child-father relationship. Results are discussed with regard to family support resources in young and later life.
In: Arbeitspapier des Beziehungs- und Familienpanels (pairfam), Band 19
Der Prozess der Datenerhebung ist nur vereinzelt Gegenstand wissenschaftlicher Analysen.
Besonders selten sind Beiträge, die sich mit methodischen Aspekten im Rahmen von Migrantenbefragungen befassen, obwohl Migrant/innen als besonders schwierige Zielgruppe
gelten. Im Zentrum dieses Beitrags stehen die beiden Fragen, ob (1) die Teilnahmebereitschaft durch den Einsatz bilingual-koethnischer Interviewer/innen erhöht werden kann und (2) wie sich Interviewermerkmale auf die Selektivität des Samples bzw. das Antwortverhalten der Befragten auswirken.
Datenbasis ist eine Begleitstudie zum Familien- und Beziehungspanel pairfam, in deren Rahmen türkische Jugendliche und junge Erwachsene befragt wurden (N=429). Eingesetzt wurden sowohl türkischstämmige, dem deutschen und türkischen mächtige Interviewer/innen als auch deutsche, die lediglich deutsch sprechen. Allen standen übersetzte Instrumente zur Verfügung.
Im Ergebnis zeigen sich deutliche Vorteile für die bilingual-koethnischen Interviewer/innen in
der Ausschöpfungsquote. Unter Kontrolle anderer Faktoren bleibt dieser Interviewereffekt
hoch signifikant. In soziodemographischer und struktureller Hinsicht sowie bezüglich
familienbezogener Einstellungen unterscheiden sich die beiden Gruppen, die durch bilingualkoethnische
bzw. deutschsprachige Interviewer/innen befragt wurden, dagegen eher wenig.
Nur tendenziell erreichen bilingual-koethnische Interviewer/innen eher die geringer integrierten Migrant/innen. Interpretiert man diese Befunde im Hinblick auf das Antwortverhalten, so können bisherige Befunde bestätigt werden, wonach sich Reaktivität im Interview primär bei themenrelevanten Merkmalen des Interviewers zeigt.