Warum sind Frauen immer noch so selten auf Spitzenpositionen in der Wissenschaft zu finden? Welche individuellen, institutionellen und strukturellen Faktoren tragen dazu bei, dass manche Frauen ihre Laufbahn in der Wissenschaft nicht bis an die Spitze verfolgen? Das Buch bringt Originalbeiträge aus aktuellen Forschungsprojekten zusammen, die sich mit den besonderen Karrierebedingungen in der Wissenschaft beschäftigen und auf den verschiedenen Laufbahnstufen untersuchen, wie dort geschlechtsspezifische Exklusionen erfolgen. Dabei geht es sowohl um die wissenschaftsinternen Faktoren, die Laufbahnen beeinflussen und Leitungsfunktionen in der Wissenschaft prägen, als auch um die erweiterten Lebensbedingungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, wie sie zum Beispiel unter den Stichworten "Dual Career" und "Hypermobilität" erforscht werden.
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»Gute Wissenschaftler«, so wird gemeinhin angenommen, entstehen allein durch ihre individuelle Leistung. Diese auf einer empirischen Untersuchung basierende Studie setzt dagegen die These, dass Leistung nicht unabhängig von der Anerkennung der im wissenschaftlichen Feld etablierten Akteure als funktionales, »objektives« Prinzip existiert, sondern innerhalb sozialer Prozesse individuell zugeschrieben und hergestellt wird. Vor diesem Hintergrund wird auch die Frage beleuchtet, wie es dazu kommt, dass wesentlich mehr männliche als weibliche Aspiranten die akademische Karriere fortsetzen. Der Blick richtet sich dabei weder auf »subjektive Laufbahnen« noch auf »objektive Strukturen«. Untersucht wird vielmehr die alltägliche Praxis des wissenschaftlichen Feldes, die sich im praktischen Sinn, der illusio der Akteure, widerspiegelt. Damit schließt die Studie an Pierre Bourdieus Untersuchungen des wissenschaftlichen Feldes an und ergänzt diese um neue Gesichtspunkte.
»Gute Wissenschaftler«, so wird gemeinhin angenommen, entstehen allein durch ihre individuelle Leistung. Diese auf einer empirischen Untersuchung basierende Studie setzt dagegen die These, dass Leistung nicht unabhängig von der Anerkennung der im wissenschaftlichen Feld etablierten Akteure als funktionales, »objektives« Prinzip existiert, sondern innerhalb sozialer Prozesse individuell zugeschrieben und hergestellt wird. Vor diesem Hintergrund wird auch die Frage beleuchtet, wie es dazu kommt, dass wesentlich mehr männliche als weibliche Aspiranten die akademische Karriere fortsetzen. Der Blick richtet sich dabei weder auf »subjektive Laufbahnen« noch auf »objektive Strukturen«. Untersucht wird vielmehr die alltägliche Praxis des wissenschaftlichen Feldes, die sich im praktischen Sinn, der illusio der Akteure, widerspiegelt. Damit schließt die Studie an Pierre Bourdieus Untersuchungen des wissenschaftlichen Feldes an und ergänzt diese um neue Gesichtspunkte.
In ihrer methodisch vielfältigen und an handlungspraktischen Verweisen reichhaltigen Begleitstudie eines Graduiertenkollegs mit der Ausrichtung "Gender Studies"an einer Schweizer Hochschule legt Elisabeth Maurer offen, welche verschwiegenen und gleichzeitig bewusst gepflegten sozialen Voraussetzungen akademische Karrieren haben. Heimliches Thema dieses Buches ist daneben der höchst komplexe und ineinander verwobene Prozess wissenschaftlicher Reflexion und gleichstellungspraktischer Intervention. Die Autorin sitzt als forschende Gleichstellungsbeauftragte quasi zwischen allen Stühlen und hat gerade aus dieser etwas unbequemen Lage heraus eine gute Beobachtungsposition. Die Studie liefert sowohl für Sozialwissenschaftler/-innen als auch für hochschulpolitische Praktiker/-innen nutzvolles Wissen. ; Elisabeth Maurer uncovers the covert yet at the same time deliberately cultivated social prerequisites of academic careers in a concomitant study of a graduate colloquium on "Gender Studies" held at a Swiss university. Her study is both methodologically diverse as well as rich with practical references. The highly complex and interwoven process of scientific reflection and intervention of gender equality is the secret topic of this book. In her role as equal opportunities officer, the author is virtually caught between a rock and a hard place and, particularly due to this rather uncomfortable situation, she is in a good position to make observations. The study provides useful information both for social scientists and for practitioners of higher education policy.
»Gute Wissenschaftler«, so wird gemeinhin angenommen, entstehen allein durch ihre individuelle Leistung. Diese auf einer empirischen Untersuchung basierende Studie setzt dagegen die These, dass Leistung nicht unabhängig von der Anerkennung der im wissenschaftlichen Feld etablierten Akteure als funktionales, »objektives« Prinzip existiert, sondern innerhalb sozialer Prozesse individuell zugeschrieben und hergestellt wird. Vor diesem Hintergrund wird auch die Frage beleuchtet, wie es dazu kommt, dass wesentlich mehr männliche als weibliche Aspiranten die akademische Karriere fortsetzen. Der Blick richtet sich dabei weder auf »subjektive Laufbahnen« noch auf »objektive Strukturen«. Untersucht wird vielmehr die alltägliche Praxis des wissenschaftlichen Feldes, die sich im praktischen Sinn, der illusio der Akteure, widerspiegelt. Damit schließt die Studie an Pierre Bourdieus Untersuchungen des wissenschaftlichen Feldes an und ergänzt diese um neue Gesichtspunkte.
Die Verknüpfung der Ungleichheitsdimensionen Geschlecht und Care-Verpflichtungen bedeutet für Frauen in Organisationen eine doppelte Benachteiligung. In dem Maße, wie es auch von Vätern als erstrebenswert angesehen wird, Lebensziele im Bereich von Karriere und Familie verwirklichen zu können, beginnen auch Care-Verpflichtungen als Ungleichheitsdimension für Männer Wirkung zu zeigen.Der Beitrag analysiert, wie Care-Verpflichtungen zu potentiellen Karrierehindernissen und zu einer Benachteiligungsdimension für Väter werden (können), welche Mechanismen der Fremd- und Selbstselektion hier wirksam werden, welche Wahrnehmungs- und Bewertungsschemata innerhalb und außerhalb von Organisationen dem zugrunde liegen und wie diese Prozesse mit Geschlechterungleichheiten und ‑konstruktionen im sozialen Raum verknüpft sind. Er stützt sich auf Daten und Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt "Arbeitsorganisationen und väterliche Lebensführung" (SFB 882). Die Ergebnisse zeigen, wie Väter mit (impliziten) Verfügbarkeitserwartungen ihrer Arbeitsorganisation konfrontiert sind, die sie – ähnlich wie Mütter – antizipieren. Die regelmäßige und sichtbare Benachteiligung von Frauen mit Care-Verpflichtungen im Unternehmensalltag wird von ihnen als mögliche Konsequenz einer eigenen aktiven Familienorientierung wahrgenommen. Väter können (noch) nicht auf etablierte Wege der Verknüpfung von Karriere und Familie zurückgreifen und sind daher unsicher im Hinblick auf die Folgen ihrer Entscheidung – zumal sie auf Grund ihres stärker ausgeprägten Selbstbilds als Familienernährer für drohende Karrierenachteile verwundbarer sind. Die Bandbreite der väterlichen Reaktionen auf wahr genommene Verfügbarkeitswartungen reicht von der Zurücknahme ihrer Karriereorientierung zugunsten ihrer Care-Orientierung bis hin zur "Delegation" der familiären Sorge an die Partnerin, um sich für eine Karriere "freistellen" zu lassen. Die "Sphäre" Familie kontaminiert somit auch "männliche" Karrieren: Familienorientierung als aktive Beteiligung an Care schließt auch Väter potentiell aus der Sphäre hegemonialer Männlichkeit (Connell) aus. Dabei entstehen graduelle Differenzen zwischen den Vätern entlang der Dimension Care. Die Wirkungen dieser selektiven Prozesse verstärken sich mit steigender Hierarchiestufe.Obgleich sie nicht zwingend an ein Geschlecht gebunden sind, tragen symbolische Grenzziehungen entlang der Care-Dimension zu einer Vertiefung von Geschlechterungleichheit in Organisationen bei, da sie die Zuschreibung von Familien- und Karriereorientierung entlang traditioneller Arbeitsteilung in den karriererelevanten (und daher sichtbaren) Positionen fortführen. Familienfreundliche Personalpolitik agiert keineswegs geschlechtsneutral, sondern sie kann alte Ungleichheiten zwischen Vätern und Müttern reproduzieren, solange sie nicht in gleicher Weise auch Väter adressiert. Gleichzeitig bringt sie neue Ungleichheiten zwischen Vätern mit Care-Orientierung und Vätern mit Karriereorientierung hervor.
Das Buch präsentiert die Ergebnisse einer umfassenden Begleitstudie, die die Autorinnen von 2007 bis 2013 zur deutschen Exzellenzinitiative durchführten. Es stellt die Voraussetzungen dar, mit denen Männer und Frauen den unsicheren Weg in der Wissenschaft auf sich nehmen, und die Bedingungen, die sie in der Exzellenzinitiative vorfinden. Dabei zeigt sich, welche inner- und außerwissenschaftlichen Faktoren für die fortgesetzte Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen auf den Spitzenpositionen verantwortlich sind.
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Wie sehen die Lebensrealitäten von Frauen und Männern in den Lebensbereichen "Erwerbssystem" und "Familie" aus? Welche Interdependenzen und damit möglicherweise einhergehenden Ungleichheiten im Geschlechterverhältnis ergeben sich hieraus? Das Heft präsentiert theoretische und empirische Beiträge, die sich mit der Auflösung und Neubestimmung der gesellschaftlichen Sphären 'Erwerbsarbeit' und 'private Lebensführung' auseinandersetzen. Dabei werden neben der Analyse des Bestehenden auch aktuelle Tendenzen und Perspektiven diskutiert.