Wie können Machtverhältnisse in ihrer Komplexität empirisch untersucht werden? Zur Beantwortung dieser Frage lohnt es sich, die Diskussionen um Intersektionalität aufzugreifen und sie mit Judith Butlers Ansätzen zur Subjektivierung zu verbinden. Melanie Behrens` sorgfältige Auseinandersetzung mit den Charakteristika und Bedingungen komplexer Machtverhältnisse führt zu einer neuen Perspektive auf lange geführte Debatten: Sie plädiert dafür, Machtverhältnisse als in Subjektivierungen eingelassen zu begreifen. Subjektivierungen lassen sich so als zentrale Prozesse für die Reproduktion von Machtverhältnissen beschreiben.
Frontmatter -- Inhalt -- Spurensuche: Eine Einleitung -- 1. Intersektionalität: Ein Überblick -- 1.1 Die Geburtsstunde der Intersektionalität - oder: Erste Konzeptionen komplexer Machtverhältnisse -- 1.2 Intersektionalität definieren!? -- 1.3 Eins, zwei, drei, ganz viele? Debatten zur Anzahl der relevanten Kategorisierungen -- 1.4 Zwischen Struktur und Interaktion: Zur gesellschaftstheoretischen Rückbindung von Intersektionalität -- 1.5 Wie Intersektionalität denken? Modelle, Metaphern und Figuren zur Beschreibung komplexer Machtverhältnisse -- 1.6 Zur methodischen Umsetzung: Intersektionalität empirisch erforschen -- 1.7 Intersektional forschen, aber wie? Über intersektionale Methodologie -- 1.8 Intersektionalität: Reise eines Konzepts, Weiterentwicklung von Ansätzen oder gänzlich neue Theoriebildung? -- 1.9 Offene Herausforderungen oder: Intersektionalität, aber wie? -- 1.10 (Intersektionale) Kategorien zwischen Essentialisierung und Kontingenz -- 1.11 Ein anderer Zugang: Subjektivierung statt Intersektionalität -- 2. Subjektivierung: Sein oder Werden? -- 2.1 Das Subjekt in seiner Zeit: Wie kann es sein? Wer kann es werden? -- 2.2 Judith Butler: Intelligible Subjekte -- 3. Eine Perspektivänderung vollziehen: Von Intersektionalität zu komplexen Subjektivierungen -- 3.1 Charakteristikum I: Subjekt = Individuum in Struktur -- 3.2 Charakteristikum II: Ohne Subjektivierung keine Intersektionalität -- 3.3 Charakteristikum III: Subjektivierung als Prozess - Vom stetigen Werden und seinen Folgen -- 3.4 Charakteristikum IV: Kategorien als Teil diskursiver Subjektivierungen denken - ›Figuren‹ analysieren -- 4. Subjektivierungen untersuchen: Methodologische Folgerungen bei Butler -- 4.1 Butlers Subjektvorstellung und die Methodologie -- 4.2 Macht, Diskurse, Normen als wirksame Rahmungen der butlerschen Subjektivierung -- 4.3 Sprache und Anreden: Konsequenzen für eine Methodologie -- 4.4 Performativität und Körper: Methodologische Folgen aus den Darstellungen -- 4.5 Anerkennbarkeit, Identität und Methodologie -- 4.6 Relationen und Differenzierungen: Zum ›Innen‹ und ›Außen‹ -- 4.7 Methodologie und (gesellschaftlicher) Wandel bei Butler -- 4.8 Geschlecht: Ein methodologisch relevantes Exempel -- 4.9 Dekonstruktion als Methode Butlers: Rahmungen und Bedeutungen hinterfragen -- 4.10 Methodologie à la Butler: Ein Zwischenresümee -- 5. Komplexe Subjektivierungen erforschen: Ein methodologischer Entwurf -- 5.1 Zum Untersuchungsgegenstand: Komplexe Subjektivierungen empirisch erforschen -- 5.2 Zur Reichweite des Ansatzes: Über Begrenzungen und Anschlussmöglichkeiten -- Komplexen Subjektivierungen auf die Spur kommen: Ein Resümee -- Dank -- Literatur
Wie können Machtverhältnisse in ihrer Komplexität empirisch untersucht werden? Zur Beantwortung dieser Frage lohnt es sich, die Diskussionen um Intersektionalität aufzugreifen und sie mit Judith Butlers Ansätzen zur Subjektivierung zu verbinden. Die sorgfältige Auseinandersetzung der Autorin mit den Charakteristika und Bedingungen komplexer Machtverhältnisse führt zu einer neuen Perspektive auf lange geführte Debatten: Sie plädiert dafür, Machtverhältnisse als in Subjektivierungen eingelassen zu begreifen. Subjektivierungen lassen sich so als zentrale Prozesse für die Reproduktion von Machtverhältnissen beschreiben.
Entwicklungs- und gesundheitstheoretische Grundlagen der psychomotorischen Arbeit mit Kindern -- Zur Bedeutung der Bewegung für den Aufbau kindlicher Ressourcen (Schätze) -- Praktische Implikationen für die "Schatzsuche" -- Leitfaden für den Transfer in die Praxis -- Reflexion und Ausblick.
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In der vorliegenden Dissertation steht die Frage nach der Bedeutung von Körper und Bewegung für die kindliche Resilienz im Fokus. Den theoretischen Zugang zur Bearbeitung der Fragestellung bilden die Konstrukte Entwicklung und Gesundheit. Diese prägen die aktuelle Fachdiskussion zur Lebensspanne Kindheit entscheidend mit. Kindheit wird in der vorliegenden Arbeit als soziale Konstruktion verstanden, das sich als integrales Element moderner Gesellschaften in sozialgeschichtlichen und politisch-institutionellen Zusammenhängen konstituiert. Dies impliziert die Annahme, dass Kinder in gleichem Maße von gesellschaftlichen Entwicklungen betroffen sind, wie Erwachsene. Kindheiten sind demnach stets in ihrem aktuellen Kontext und im Zuge des vielfach diskutierten Wandels der Kindheit im Spannungsfeld aktueller gesellschaftlicher Entwicklung zu interpretieren. Entwicklung wird in dieser Arbeit als subjektive Sinn-Konstruktion, als dynamischer, lebenslanger und interaktiver Prozess verstanden. Ausgehend von einem kontextualistisch geprägten Entwicklungsbegriff, gestaltet das Kind Entwicklungsprozesse auf der Grundlage sich wechselseitig beeinflussender Person-Umwelt-Interaktionsprozesse als Produzent aktiv handelnd mit (Entwicklung als Handlung im Kontext. Für die Bewältigung altersspezifisch anstehender Entwicklungsaufgaben rückt auf der Grundlage aktueller Erkenntnisse aus der Resilienzforschung sowie gesundheitstheoretischer Aspekte die Frage nach den Ressourcen in den Vordergrund, die das Kind gegen risikoreiche Einflüsse resilient macht. Mit Bezugnahme auf die salutogenetische Perspektive von Antonovsky (1997) wird dem Aufbau des Kohärenzsinns als gesundheitsrelevante Ressource eine besondere Bedeutung im Rahmen kindlicher Entwicklungsprozesse beigemessen. Hier stellte sich die Frage, wie diese Vorüberlegungen für sozial ängstliche Kinder mit einem gering ausgeprägten Selbstwertgefühl zu interpretieren sind. Soziale Ängstlichkeit wird in diesem Zusammenhang als Problemlage angenommen, die sich als Bewertungsangst in der Besorgnis und Aufgeregtheit angesichts von sozialen Situationen im Sinne einer Selbstwertbedrohung widerspiegelt. Wenn sozial ängstliches Verhalten bei Kindern zur Problemlage wird, wirkt sich dies negativ auf den Kohärenzsinn und somit negativ auf den optimalen Einsatz von Widerstandsressourcen aus, was in der Konsequenz ein erhöhtes Entwicklungs- und Gesundheitsrisiko zur Folge haben kann. Dies führt dazu, dass Ressourcen zur Kompensation der bestehenden Problemlage eingesetzt werden, anstatt diese für die Auseinandersetzung mit und Bewältigung von anstehenden Entwicklungsaufgaben zu nutzen. Dem Aufbau eines positiven Selbstwertgefühls als kindbezogene Ressource kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Dieses stellt in Orientierung an die Überlegungen von Renate Zimmer die evaluative Komponente des Selbstkonzeptes dar und hebt den engen Zusammenhang zwischen dem Selbstwertgefühl, dem Selbstbild als kognitive und der Selbstwirksamkeit als motivationale Komponente hervor. Indem das Kind in der aktiven Auseinandersetzung selbst wirksam tätig ist, versteht es eigene spielerische Handlungen bei der Konstruktion der eigenen sozialen Wirklichkeit. Dabei können zunehmend Handlungskompetenzen aufgebaut werden. Das Kind erlebt sein Tun als sinnvoll und subjektiv bedeutsam. Eine solche kompetenzstrukturierende Perspektive findet sich sowohl im handlungsorientierten Ansatz von Fischer (2006) als auch im Konzept der Psychomotorischen Entwicklungstheorie von Krus (2004) wieder, da das Handeln als Entwicklungshandeln interpretiert wird. Demnach wird der Dialogcharakter der Bewegung, das Entwicklungshandeln als Realitätskonstruktion und Kompetenzgewinn sowie ein Begreifen der Handlungskompetenz als Zusammenspiel kognitiver, sozialer und emotionaler Elemente akzentuiert und den untrennbaren Zusammenhang von Wahrnehmung, Bewegung, Selbstkonzept und Körpererfahrungen hervorhebt. Da die motivationale Komponente insbesondere für sozial ängstliche Kinder mit einem gering ausgeprägten Selbstwertgefühl von Bedeutung ist, bieten sich zirzensische Inhalte in der Psychomotorik für den Aufbau eines positiven Selbstwertgefühls sehr gut an. Für die empirische Überprüfung der oben benannten Vorannahmen ist eine mehrperspektivische Betrachtungsweise erforderlich. In dieser Arbeit wird ein einzelfallbezogener Zugang gewählt, bei dem sozial ängstliche Kinder einzelfallspezifisch in ihren kontextuellen Bezügen betrachtet werden. Die Datenanalyse erfolgt ebenfalls mehrperspektivisch auf den Betrachtungsebenen "Kind", "Kontext" und "Projekt". Dabei bildete die Einzelfallanalyse in Form der kindbezogenen Themenbildung und die Grounded Theory im Sinne der kontextbezogenen Theoriebildung den Ausgangspunkt für eine Prä-Post-Analyse. Projektbezogen stellte die zielorientierte Dokumentation den Ausgangspunkt dar, um verlaufsbezogene Veränderungen einzelfallspezifisch aufzuzeigen.
In diesem Buch geht es um die Stadt als Organisationskontext und als lebendes System und die von der Zivilgesellschaft und der Bevölkerung ausgehenden Impulse zur Gestaltung und Absicherung von Inklusion. Die Erfindung von Inklusion im Sinne einer Gesellschaft für Alle als ein Regulativ für das Zusammenleben war schon immer die Voraussetzung für Stadtgesellschaften. Bei der Ausgestaltung dieser Inklusion wurden wiederholt neue Wege eingeschlagen, wobei Mobilität und Diversität stets eine zentrale Rolle gespielt haben. Stadtgesellschaften tun sich jedoch häufig schwer damit, Inklusion für Alle sicher zu stellen. Anhand verschiedener Fallstudien wird aufgezeigt, wie gesellschaftliche Inklusion für soziale, ethnische und kulturelle Minderheiten und Einwanderer immer wieder eingeschränkt wird und sich in Exklusion verkehrt. Inhalt · Stadtgesellschaften · Urbaner Raum · Vielfalt und Mobilität · Dynamiken einer neuen Wirklichkeit · Inclusive Cities. Zielgruppen · Pädagog_innen und Soziolog_innen · Migrations- und Stadtsoziolog_innen · Bildungsforscher_innen. Herausgeber_innen: Melanie Behrens ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Katholischen Hochschule Köln. Prof. Dr. Wolf-Dietrich Bukow ist Seniorprofessor am Forschungskolleg der Universität Siegen. Karin Cudak ist Promotionsstipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung und arbeitet am Forschungskolleg der Universität Siegen. Prof. Dr. Christoph Strünck ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Siegen
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