Kindertagesbetreuung und kindbezogenes Vorbeugen gegen Armut: Erzieherinnen und Erzieher schildern Erfahrungen mit ihrem kompensatorischen Bildungsauftrag
In: Reihe Arbeit und Wirtschaft in Bremen 10
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Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und sich abzeichnender partieller Fachkräfteengpässe bietet Aufstiegsmobilität durch Qualifizierung Vorteile für Unternehmen und Beschäftigte. Höherqualifizierung von Geringqualifizierten kann zur Deckung des Fachkräftebedarfs beitragen. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen können durch Höherqualifizierung ihre berufliche Position verbessern; für Geringqualifizierte kann Qualifizierung einen Weg aus prekärer Beschäftigung eröffnen. Ausbau und Nutzung dieser Chancen setzt vor allem eine entsprechend ausgerichtete betriebliche Personalpolitik voraus. Es wurde untersucht, welchen Stellenwert Höherqualifizierung und Aufstiegsmobilität in der Personalentwicklung von Unternehmen haben und welche betrieblichen und überbetrieblichen Qualifizierungsstrukturen bereits nutzbar bzw. auszubauen sind. Dabei wurden hemmende und förderliche Bedingungen identifiziert und Handlungsempfehlungen für die Betriebe und die Region entwickelt. Die Logistik bildet ein regional wichtiges Beschäftigungsfeld und wird weiterhin als Wachstumsbranche eingeschätzt. Darüber hinaus wird sie als Wirtschaftsbereich gehandelt, in dem niedrigschwellige Eintritte in Beschäftigung und in Qualifizierungsketten möglich erscheinen. [.]
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[Einführung. Zusätzliche Aufgaben und Anforderungen an Kitas und Erzieherinnen] Aktuell werden Fragen einer hochwertigen Kindertagesbetreuung sowie die dafür erforderlichen Arbeitsbedingungen und Einkommen der Erzieherinnen auf den Titelseiten der Tagespresse diskutiert. Schon seit längerem hat sich die Einsicht - auch in der Politik - durchgesetzt, das die Weichen für gute Zukunftschancen der Kinder bereits im Vorschulalter gestellt werden (müssen). Die frühkindliche Betreuung, Förderung und Bildung gilt als Schlüssel zur Verbesserung der Chancengleichheit. Zu viele Kinder in Deutschland, die in Familien mit geringen Einkommen aufwachsen, können ohne frühkindliche Förderung ihre schlechteren Startbedingungen später kaum ausgleichen. Aus der Forderung nach Chancengleichheit wird ohne entsprechende frühe Förderung und Bildung eine Chancenlüge (DER SPIEGEL 20/ 2015). Der "Dreh- und Angelpunkt" einer besseren, beziehungsweise hochwertigen frühkindlichen Förderung sind möglichst gut qualifizierte Erzieherinnen. Sie sehen sich durch die zusätzlichen Aufgaben und Qualitätsanforderungen (Sprachförderung, Bildungspläne, Dokumentationspflichten, Elternarbeit usw.) jedoch nicht nur gefordert, sondern im Alltag häufig überfordert. Denn wenige Berufsgruppen erlebt derzeit immer weitere neue Anforderungen wie die Erzieher/innen in Kinderkrippen und Kindertagesstätten. Das hängt unter anderem auch damit zusammen, dass der bisher im Mittelpunkt stehende (quantitative) Ausbau der Betreuungsplätze und die Ausweitung der Betreuungszeiten viele Kommunen finanziell überfordert. Insbesondere mit dem Kinderförderungsgesetz (KiFöG) von 2008, das den umfangreichen Ausbau der Betreuungsplätze und den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem vollendeten 1. Lebensjahr mit sich brachte (Grohs/Reiter 2014: 17, 22f), sind viele Kommunen und Städte finanziell an ihre Grenzen geraten. Gleichwohl sind weitere Krippen- und Kitaplätze erforderlich. Anfang des Jahres 2015 kam zum Beispiel die Sozialsenatorin in Bremen einer seit Jahren erhobenen politischen Forderung nach und stellte detailliert geplante Ausbauschritte bis zum Kindergartenjahr 2019/20 vor: 20 neu zu bauende Kindertagesstätten, 400 zusätzliche Stellen für Fachkräfte, weitere 650 Krippenplätze für die Jüngsten unter drei Jahren sowie 1.500 zusätzliche Plätze für Kindergartenkinder zwischen drei und sechs Jahren. Der dafür erforderliche Finanzbedarf steigt von aktuell 150 auf 170 Millionen Euro bis ins Jahr 2019. Für ein Haushaltsnotlageland wie Bremen eine beeindruckende Zukunftsinvestition! Diese Entwicklungen bedeuten für die Krippen und Kitas, das die gewachsene Aufgaben trotz zu knapper finanzieller Ressourcen bewältigt werden müssen. Es ist davon auszugehen, dass damit auch die Herausforderungen und Belastungen für die Fachkräfte weiter zunehmen. Gleichzeitig muss in den kommenden Jahren mit einer zunehmenden Fachkräftelücke gegenüber der enormen Bedarfsentwicklung gerechnet werden, insbesondere in den westdeutschen Bundesländern (Rauschenbach 2013: 153). Der Bedarf wird daher zunehmend durch eine bessere Ausschöpfung des vorhandenen Potenzials gedeckt werden müssen: längerer Verbleib im Beruf, Wechsel von Teilzeit- in Vollzeitverträge und schnellere Berufsrückkehr (Grgic/Matthes/Stüber 2014: 7). [.]
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In: Arbeit und Wirtschaft in Bremen Ausgabe 15
Das Gesundheits- und Sozialwesen ist von großer beschäftigungspolitischer Relevanz. Im Land Bremen arbeitet etwa jeder Neunte in diesem Bereich. Beschäftigte in der Pflege stellen dabei eine der größten Gruppen, der überwiegende Teil sind Frauen. Für die Zukunft wird ein Personal- und Fachkräftemangel in der Pflege befürchtet, denn es fehlt an Nachwuchs und die Arbeitsbedingungen sind wenig attraktiv. Qualifiziertes Personal und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sind von zentraler Bedeutung. Im Auftrag der Arbeitnehmerkammer wurde durch das Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw) eine systematische Untersuchung der aktuellen Personal- und Beschäftigungssituation in den Pflegeeinrichtungen im Land Bremen durchgeführt. Die Untersuchung bietet belastbare Daten, auf deren Grundlage Handlungsempfehlungen für gezielte Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Situation im Interesse der Pflegebedürftigen, der Pflegebeschäftigten und der Pflegeeinrichtungen entwickelt wurden.
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In: Reihe Arbeit und Wirtschaft in Bremen Ausg. 3