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Umkämpfte Infrastruktur : Eine akteursorientierte Analyse des Konflikts um den Lobautunnel
Die Treibhausgasemissionen, der Flächenverbrauch und weitere ökologische sowie gesellschaftliche Auswirkungen des motorisierten Individualverkehrs machen eine sozial-ökologische Transformation der Mobilität notwendig. Die Mobilität ist jedoch geprägt von einer spezifischen Produktions- und Lebensweise und eingebettet in Macht- und Herrschafts-verhältnisse. Zudem sind mit der Mobilität verschiedene Interessen und Strategien verbunden. Auch im Konflikt um den Lobautunnel versuchen Akteur*innen ihre Interessen durchzusetzen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, aus den vielen einzelnen Aussagen und Handlungen Problemdeutungen, Gemeinschaftsinteressen, langfristige strategische Ziele, zentrale Strategien und Taktiken abzuleiten, um die Akteur*innen entlang dieser Kategorien zu typologisieren. Zudem soll der Konflikt um den Lobautunnel auf die österreichische Klima-, Umwelt- und Verkehrspolitik ab 1990 bezogen werden. Des Weiteren sollen anhand der Forschungsergebnisse Möglichkeit und Hürden einer sozial-ökologische Transformation der Mobilität in Wien und Österreich diskutiert werden. Ausgehend vom Ansatz der Gesellschaftlichen Naturverhältnisse sowie staats- und hegemonietheoretischen Überlegungen wurde der Konflikt um den Lobautunnel und dessen historisch-struktureller Kontext anhand einer historisch-materialistischen Politik-Analyse chronologisch rekonstruiert. Die am Konflikt beteiligten Akteur*innen wurden schließlich in ein graues und ein grünes Hegemonieprojekte unterteilt. In dieser Arbeit zeigt sich, dass die den Problemdeutungen, Interessen und Strategien des grauen Hegemonieprojekts zugrundeliegende Produktions- und Lebensweise sowie deren kapitalistische Naturbeherrschung zentrale Hürden für eine sozial-ökologische Transformation darstellen. Daraus wird geschlossen, dass die Problemdeutungen, Interessen und Strategien des grauen Hegemonieprojekts bekämpft und überwunden werden müssen, damit eine sozial-ökologische Transformation möglich ist. Hierzu kann an den Problemdeutungen, Interessen und Strategien des ...
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Confucius Americanus: The Junzi 君子 (The Confucian Superhero) Headlines a New American Slang Translation of The Analects
In: International communication of Chinese culture, Band 7, Heft 1, S. 31-51
ISSN: 2197-4241
Interfacing RobotCare
This book investigates the emergence of RobotCare within the context of European innovation politics. Here, it takes the interconnection of robotics and care as the product of a wide range of political, technological, and social processes, which have made RobotCare possible as a project. For this, the study proposes an analytics of interfacing, which focuses on the milieus and practices of a techno-politics of innovation, where robotics and care could become available for one another. ; Dieses Buch erforscht die Entstehung von RoboterPflege im Kontext europäischer Innovationspolitik. Hierzu versteht es die Verschaltung von Robotik und Pflege als das Produkt einer Reihe von politischen, technologischen und sozialen Prozessen, die RoboterPflege als Projekt möglich gemacht haben. Dazu schlägt die Studie eine Analytik des Interfacing vor, die Milieus und Praktiken einer Techno-Politik der Innovation in den Fokus nimmt, in der Robotik und Pflege füreinander verfügbar werden konnten.
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THE SEMANTICS OF REFORMATION: DISCOURSES OF RELIGIOUS CHANGE IN ENGLAND, C. 1414 – 1688
The Semantics of Reformation: Discourses of Religious Change in England, c. 1414 – 1688 examines how the events of the sixteenth century were conceptualized as the English Reformation. The word 'reformation' was widely used during these centuries, but its meaning changed in significant ways. By adopting a linguistic methodology, the dissertation studies reformation as a concept in motion; consequently, the English Reformation, a term widely used today, is treated not as an analytic category but as a historiographical label that developed contingently. The chapters fall into three roughly equal sections, each of which covers a distinct discourse of reformation. Chapters one and two cover the first discourse, which identified reformation as the work of a church council. This discourse began at the Council of Constance (1414 – 1418) and remained firmly in place in all Christian localities through the mid-sixteenth century, when it was challenged by a new discourse: reformation by armed resistance, which is introduced at the end of chapter two and discussed in chapters three and four. The Anglo-Scots reformer John Knox brought this discourse to England's doorstep through his work The History of the Reformation of the Church of Scotland, which discussed how Knox and his associates pursued a program of religious revolution in mid-sixteenth century Scotland. With Scotland's church reformed by force, English theological debates about reformation sometimes carried revolutionary implications. When civil war engulfed the entire British Isles in the 1640s, England saw its own reformation by armed resistance. The final two chapters study how Anglican apologists developed a third discourse of reformation in the 1650s. After the regicide of Charles I in 1649 and the ensuing political oppression, Anglican apologists claimed that Henry VIII, Edward VI, and Elizabeth I brought about the English Reformation. They argued that unlike the Scottish Reformation and the reformations of mid-seventeenth century England, which were ...
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Weather, Expectations, and Complex Incentives
Uncertain outcomes or complex incentives can cause individuals to form and respond to expectations. The first chapter examines the formation of expectations over future rainfall among Indian farmers, and the implications of anticipatory adaptation on standard identification strategies using rainfall. The second chapter examines how complexity caused U.S. taxpayers to responded to a naive proxy for changes in the value of the Child and Dependent Care Credit rather than a more nuanced measure. The third chapter the impact of information provision on the prevention of tornado fatalities and injuries, through the expansion of radio transmitters for the National Oceanic and Atmospheric Administration's Weather Radio All Hazards
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Ostdeutsche Identität und sozialen Grundlagen: Gedanken über linke Politik
In: Marxistisches Forum H. 6
Entwicklung des Territoriums als komplexe Aufgabe
In: Der sozialistische Staat
Critique of Black Reason by Achille Mbembe
In: Journal of global south studies, Band 35, Heft 2, S. 455-456
ISSN: 2476-1419
Ursachen der so genannten Finanzkrise und ihre Erklärungsversuche: gibt es einen greifbaren und praxisorientierten Beitrag der Noise-Trader-Modelle?
In: Diplomarbeit
Aus der Einleitung: 'Viele der größten wirtschaftlichen Übel unserer Zeit sind die Früchte von Risiko, Unsicherheit und Ignoranz.' John Maynard Keynes. Dieses Zitat bietet einen passenden Einstieg in die aktuell herrschende Unsicherheitssituation an den Finanzmärkten. Die so genannte Finanzkrise führte nicht nur zu massiven Kurseinbrüchen am Aktiemarkt und Abschreibungen in schwindelerregenden Höhen, sondern auch zu einem Vertrauensverlust im Interbankensektor, was kombiniert zu weltweiten Liquiditätsengpässen im internationalen Finanzsystem geführt hat. Längst hat eine Ausweitung auf die Realwirtschaft stattgefunden, was an der Notlage der weltweiten Automobilwirtschaft deutlich wird. Massive Rettungspakete der Regierungen sollen das Finanzsystem wieder stabilisieren und Liquidität gewährleisten. Ein Ende der Folgen dieser Krise ist nicht in Sicht. Die Wurzeln der Krise sind im ehemals boomenden US-Immobilienmarkt, den Hypothekenkrediten und der Niedrigzinspolitik der US-Notenbank Fed zu suchen. Zudem transportierten Verbriefungsmechanismen die Hypothekenkredite in Form von komplizierten Finanzprodukten in den weltweiten Anleihenmarkt. Ferner trugen Ratingagenturen mit ihren Fehleinschätzungen in der Risikobewertung zu einer raschen Ausbreitung dieser Finanzinstrumente bei. Aufgrund der Vorkommnisse wird die Leistungsfähigkeit der Finanzmärkte angezweifelt. Vor allem die Effizienz in der Informationsverarbeitung wird in Frage gestellt. Der Forschungsansatz der Noise-Trader-Modelle beschäftigt sich dabei intensiv mit eingepreisten Unsicherheiten, Risiken und ignorierten Informationen. Diese drei Komponenten wurden auch im Zitat von Keynes genannt. Das wirtschaftliche Übel ist somit die Finanzkrise, genauer gesagt, deren Ursachen als 'Frucht' von Noise-Trading. In dieser Arbeit wird untersucht, ob Noise-Trader-Modelle den genannten Komponenten eine Relevanz in der Finanzkrise geben können und ob sie dabei im Einklang mit den beiden vorherrschenden Theorierichtungen, der Neoklassischen Kapitalmarkttheorie und der Neueren Finanzierungstheorie stehen. Dabei liegt die Konzentration auf den Ursachen und deren Erklärungsversuche und nicht auf den Auswirkungen der Finanzkrise. Die meisten Ursachen zeigen ihre Auswirkungen auf den Wertpapiermarkt. Um den Umfang dieser Arbeit zu wahren wird dieser in den Untersuchungsschwerpunkt gestellt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die theoretische Analyse eines praxisorientierten und greifbaren Beitrages der Noise-Trader-Modelle im Rahmen der Ursachen der so genannten Finanzkrise und deren Erklärungsversuche. Das Adjektiv 'so genannt' wurde gewählt, da diese Krise auch als Interbankenkrise, (Welt-)Wirtschaftskrise oder anfänglich auch als Hypothekenkrise bezeichnen werden kann, sich jedoch die Bezeichnung Finanzkrise weitgehend etabliert hat. Die genannte Zielsetzung wird durch vier Untersuchungspunkte verfolgt: Theoretische Analyse des systematischen Einflusses von Noise-Trading in der Preisbildung und dessen Rahmenbedingungen; Theoretische Analyse der Eignung von Noise-Trader-Modellen für die Erklärung realer Sachverhalte; Theoretischer Bezug von Noise-Trader-Modellen zu den Ursachen der Finanzkrise und deren Erklärungsversuche; Theoretische Überlegungen zu Anwendungspotenzialen von Noise-Trader-Modellen im Rahmen der Ursachenklärung der Finanzkrise. Gang der Untersuchung: Die vorliegende Arbeit ist in vier Kapitel unterteilt. Neben dem Einführungsteil in Kapitel 1 werden in Kapitel 2 theoretische und begriffliche Fundamente für den Analyseteil in Kapitel 3 gelegt. Kapitel 2.1.1 beschäftigt sich mit den Annahmen, Prinzipien und Modellvorstellungen der Neoklassik. Diese sind für den weiteren Verlauf der Arbeit und insbesondere für die Bedeutung von Noise-Trader-Modellen auf Kapitalmärkten und daraus resultierend für das Verständnis der Zusammenhänge mit dem Hergang der Finanzkrise unverzichtbar. Vor allem die Effizienzmarkthypothese bildet ein theoretisches Fundament für ein grundlegendes Verständnis der Funktionsfähigkeit von Kapitalmärkten, wirtschaftspolitischer Empfehlungen und realer Wirtschaftspolitik. Diese wird in Kapitel 2.1.1.2 näher betrachtet. Darauf folgend wird die Neuere Finanzierungstheorie aufgeführt (Kapitel 2.1.2). Diese stellt durch ihre realitätsnahen Annahmen einen wichtigen Bezugsrahmen für den Analyseteil dieser Arbeit dar. In Kapitel 2.1.3 erfolgt eine Grundlagenvermittlung zur Funktionsweise des Finanzsystems. Da dieses durch die Ursachen der Finanzkrise kompromittiert wurde, liegt eine Auseinandersetzung nahe. Insbesondere der Wertpapiermarkt als Teil des Finanzsystems, deren Akteure und Handelsobjekte sind im Hinblick auf die bevorstehende Auseinandersetzung mit den Ursachen der Finanzkrise von Bedeutung (Kapitel 2.1.3.2). Dem folgt in Kapitel 2.3 der zusammengefasste Hergang der Finanzkrise. Im dritten Kapitel werden einleitend die Vorgehensweise des Analyseteils erläutert und geeignete Analysekriterien aufgestellt (Kapitel 3.1). Anschließend wird eine kontextbezogene Bewertung der Greifbarkeit und Praxisorientierung von Noise-Trader-Modellen als Hilfsmittel zur Erklärung der Ursachen der Finanzkrise durch eine kriteriengeleitete Analyse versucht. Die Einteilung des Analyseteils erfolgt dabei thematisch anhand der Kriterien. Zunächst wird die Persistenz systematischer Auswirkungen von Noise-Trading am Wertpapiermarkt untersucht (Kapitel 3.2). Darauf aufbauend erfolgt die Bewertung der Systematik der Noise-Trader-Modelle für die Erklärung realer Sachverhalte anhand des Bezugsrahmens der Neueren Finanzierungstheorie (Kapitel 3.3). Abschließend wird Noise-Trading in den Ursachen der Finanzkrise identifiziert und durch den Ansatz der Noise-Trader-Modelle erklärt (Kapitel 3.4). Auf dieser Thematik aufbauend werden abschließend Überlegungen zu Potenzialen in der Anwendung von Noise-Trader-Modellen aufgestellt (Kapitel 3.5). Das Fazit in Kapitel 4 fasst die Untersuchungspunkte zusammen und zeigt die daraus resultierenden Ergebnisse auf.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: InhaltsverzeichnisI AbbildungsverzeichnisIII TabellenverzeichnisIV AbkürzungsverzeichnisV 1Einleitung1 1.1Problemstellung1 1.2Gang der Untersuchung2 2Theoretische und begriffliche Grundlagen4 2.1Finanzierungstheoretische Grundlagen4 2.1.1Neoklassische Kapitalmarkttheorie4 2.1.1.1Überblick und Prämissen4 2.1.1.2Effizienzmarkthypothese6 2.1.2Neuere Finanzierungstheorie9 2.1.2.1Neue Institutionenökonomik9 2.1.2.2Marktmikrostrukturtheorie14 2.1.2.3Behavioral Finance15 2.1.3Finanzsystem19 2.1.3.1Begriff und Funktionsweise19 2.1.3.2Wertpapiermarkt im Fokus20 2.2Ansatz der Noise-Trader-Modelle23 2.2.1Terminologie23 2.2.2Abgrenzungsmerkmale25 2.2.3Systematisierung nach RÖCKEMANN25 2.2.3.1Individuelles Verhalten26 2.2.3.2Gruppeninteraktive Verhalten26 2.2.4Handelsmotive und Typologisierung nach VAN HEYL27 2.2.4.1Ökonomisch-rationale Handelsmotive27 2.2.4.2Psychologische Handelsmotive28 2.2.5Zwischenfazit29 2.3Finanzkrise30 2.3.1Ausgangssituation30 2.3.2Ataraxie des Vertrauens in den US-Hypothekenmarkt31 2.3.3Verbriefung als Instrument zum Risikotransfer und zur Einspeisung von Hypothekenforderungen in das internationale Finanzsystem32 2.3.4Zusammenbruch als Kettenreaktion33 3Kriteriengeleitete Analyse zur Überprüfung eines praxisorientierten und greifbaren Beitrages von Noise-Trader-Modellen für die Ursachen der so genannten Finanzkrise und deren Erklärungsversuche35 3.1Vorüberlegung und Kriterien35 3.2Persistenz systematischer Auswirkungen von Noise-Trading am Wertpapiermarkt36 3.2.1Relevanzproblematik der Effizienzmarkthypothese36 3.2.1.1Defizite am theoretischen Modell38 3.2.1.2Divergierende empirische Untersuchungen40 3.2.1.3Zwischenfazit42 3.2.2Systematischer Einfluss durch Noise-Trader43 3.2.3Fragestellung der Notwendigkeit für langfristiges Bestehen von Noise-Tradern45 3.2.4Implikationen und Zwischenfazit46 3.3Angemessenheit der Systematik von Noise-Trader-Modellen für die Erklärung realer Sachverhalte am Wertpapiermarkt49 3.3.1Kohärenz beobachtbarer Anomalien49 3.3.2Aggregationsmechanismus von Noise-Trader-Modellen51 3.3.3Implikationen und Zwischenfazit53 3.4Noise-Trading in den Ursachen der Finanzkrise und deren Erklärung aus der Perspektive des Ansatzes der Noise-Trader-Modelle54 3.4.1Indirekt den Wertpapiermarkt betreffende Ursachen54 3.4.2Direkt den Wertpapiermarkt betreffende Ursachen57 3.4.3Implikationen und Zwischenfazit60 3.5Potenziale in der Anwendung von Noise-Trader-Modellen61 3.5.1Identifikation von Krisenindikatoren61 3.5.2Antizyklische Strategien62 3.5.3Implikationen und Zwischenfazit62 4Fazit64 Anhang68 Literaturverzeichnis73Textprobe:Textprobe: Kapitel 3.2.2, Systematischer Einfluss durch Noise-Trader: Wie in den Kritiken zur EMH ersichtlich wurde, lässt sich der Einfluss von Noise auf die Preisbildung am Wertpapiermarkt erahnen. Nun ist die Frage zu klären, ob dieser Einfluss systematisch ist und ob Noise-Trader langfristig auf dem Markt existieren oder ob sie durch Verdrängungsmechanismen oder Kompensationsmethoden nicht überleben können. Ein wichtiger Vertreter für Noise-Trader-Modelle ist das Modell von SHILLER, welches den Grundstein für den systematischen Einbezug von rationalem und quasi-rationalem Verhalten in einem Preisbildungsmodell legt. SHILLER führt in seinem Modell zwei Anlegertypen ein, den Ordinary Investor (Noise-Trader) und den Smart Money Investor (rationale Anleger). Dem ersten Typ wird keine bestimmte Verhaltensweise unterstellt, er hat keine bzw. eine unvollständige Vorstellung über das Verhalten der Preise, Dividenden und Renditen von Wertpapieren am Markt. Die Begründung legt SHILLER dabei auf verschiedene Annahmen zur Verzerrung, welche auf sozial-psychologische Handelsmotive zurückgeführt werden und stellt zugleich die Beeinflussung des Preises dar. Im Gegensatz dazu passt der Smart Money Investor seine Erwartungen an öffentliche, fundamentale Informationen an, im Genaueren entspricht seine Erwartungsbildung hier dem gewichteten Durchschnitt zukünftiger Dividendenausschüttungen. Der Autor stellt in einer ersten Untersuchung fest, dass Noise-Trader Moden (Fads) folgen und sich deren Nachfrage und damit der Aktienpreis vorhersagen lässt. Er belegt den Einfluss der Noise-Trader mit empirischen Untersuchungen in den USA zwischen den Jahren 1972 und 1982, in denen er feststellt, dass die systematischen Schwankungen auf eine Überbewertung durch Noise-Trader Einschätzungen zurückzuführen sind. In einer zweiten Untersuchung stellt SHILLER die Überreaktionshypothese auf. In ihr heißt es, dass Dividendenzahlungen als Vorhersageinstrument für zukünftige Unternehmenszahlungen überschätzt werden und damit eine hohe Nachfrage von Noise-Tradern nach Aktien mit hohen Dividenden in einem Überschießen des Kurses mündet. Empirisch weist er dies mit Hilfe von Regressionsanalysen vergangener Dividenden nach. Zudem beweist er, dass Noise-Trader als Positive-Feedback-Trader trendverstärkend wirken. In Konklusion seines Modells erhöhen verstärkte Unterschiede in den Informationsverarbeitungsmodellen die Schwankungsbreite von Aktienkursen (excess volatility). Außerdem münden Stimmungsschwankungen der Noise-Trader in nicht-diversifizierbarem Marktrisiko. De LONG/SHLEIFER/SUMMERS/WALDMANN (DSSW 1990a) bilden in ihrem 'Overlapping Generations Model' ebenfalls zwei Anlegergruppen, die Sophisitcated Investors, welche rational handeln und die Noise-Trader, welche quasi-rational handeln. Diese Anleger können zudem in zwei Anlageformen investieren. Dabei handelt es sich um eine risikolose Anlage (z.B. Anleihe) und um eineAnlage mit behafteten Risiko (z.B. Aktientitel). DSSW 1990a weisen nach, dass Sophisitcated Investors mit kurzen Anlagehorizonten nicht in der Lage sind, durch Arbitragehandlungen Kurskorrekturen herbeizuführen, was auf das von Noise-Tradern generierte zusätzliche nicht-diversifizierbare Risiko zurückgeht. Eine stabilisierende Spekulation ist somit nicht zu erwarten und Noise-Trader werden nicht vom Markt gedrängt. Damit können Noise-Trader massive Kursschwankungen verursachen, auch wenn kein fundamentales Risiko vorliegt. In einer weiteren Untersuchung von 1991 kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass sich Noise-Trader auch langfristig im Markt behaupten können. Dabei können sie höhere Renditen erzielen als die rationalen Investoren. SHEFRIN/STATMAN erarbeiteten ein Modell, in welchem auch nicht-systematischer Einfluss von Noise-Trading zum Ausdruck kommt. Sie untersuchen dazu zwei Anlegertypen von Noise-Tradern, die einem effizienten Markt bestehend aus rationalen Akteuren mit unverzerrten Erwartungen gegenübergestellt werden. Eine Gruppe der Noise-Trader unterliegt dabei der Gamblers Fallacy und bildet regressive Erwartungen, was in fehlerhaften Wahrscheinlichkeitseinschätzungen resultiert. Aufgrund der regressiven Einstellung werden trendkonträre Bewegungen erwartet. Somit führt dieser Noise-Tader-Typ zu Negative-Feedback-Trading, also zu trandabschwächendem Verhalten. Die andere Gruppe gewichtet vergangene Informationen zu niedrig, reagiert also entsprechend De BONDT/THALER über. Dieser Typ führt zu Positive-Feedback-Trading und wirkt damit trendverstärkend. Beide Verhaltensannahmen implizieren zwei Ergebnisse. Solange die Fehlerwartungen nicht in Korrelation mit dem Vermögen stehen, können sich die von den Noise-Tradern produzierten Fehler im Mittel ausgleichen. Somit ergibt sich kein Einfluss auf die Wertpapierpreise, weil eine Gruppe weder systematisch gewinnen oder verlieren kann. Wenn jedoch die Fehler der Noise-Trader gleichgerichtet sind, kommen Fehlbewertungen in den Kursen zustande. Zudem wird der systematische Einfluss auf die Zinsstrukturkurve übertragen, da risikofreie festverzinsliche Wertpapiere (Anleihen) gehandelt werden. Eine Erweiterung wurde 1994 mit der Behavioral Capital Asset Pricing Theory aufgestellt, in der Noise-Trader in Interaktion zu rationalen Anleger gebracht wurden. Die Ergebnisse decken sich mit denen der gleichgerichteten Noise-Trader-Fehler aus der 1993 aufgestellten Studie.
Elitenwechsel in der ostdeutschen Justiz
In: Zeitschrift marxistische Erneuerung, Band 11, Heft 43, S. 132-144
ISSN: 0940-0648
Verwaltung und Verwaltungsreform
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 90, S. 12-26
Angesichts der Kürzungen der öffentlichen Haushalte ist davon die Rede, die Verwaltung zu "verschlanken" und zu öffentlichem Management umzugestalten. Dabei kommen Koalitionen zwischen politischen Gegnern zustande, die auf ein verwaltungstheoretisches Defizit verweisen. Der historische und aktuelle Begriff der Verwaltung werden bestimmt und ihr trotz Informatisierung stabiles "Schildkrötenprinzip" (Isolierung) beschrieben. Bemühungen, die Verwaltung zu erhalten und die daraus resultierenden Widersprüche werden an den Beispielen Rußland bzw. UdSSR und Deutschland vor und nach der Vereinigung skizziert. Vor diesem Hintergrund werden die Möglichkeiten und Aufgaben einer Verwaltungsreform, besonders aus der Sicht linker Politik, diskutiert. Praktische kurz-, mittel- und langfristige Strategien zu einer sozialistischen Verwaltungsreform werden aufgezeigt. (prf)
Verwaltung und Verwaltungsreform
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 4=90, S. 12-26
ISSN: 0863-4890