Die Auswirkungen der Privatisierung auf die Umgestaltung peripherer Räume in Ungarn
In: Europa Regional, Band 10.2002, Heft 3, S. 107-117
Mit der politischen Wende hat in Ungarn ebenso wie in den anderen Ländern des östlichen
Europa eine neue Entwicklungsetappe mit beträchtlichen Auswirkungen für die peripheren
Regionen eingesetzt. Die Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft verstärkt einerseits
die Unterschiede zwischen den Städten/Stadtregionen und der Peripherie sowie andererseits
die Unterschiede zwischen den einzelnen peripheren Regionen. Dabei lässt sich in Ungarn
beobachten, dass die heute besonders benachteiligten peripheren Regionen bereits vor
1989/90 Anzeichen einer kritischen Situation aufwiesen. Eine besondere Rolle für die
Entwicklung der peripheren Regionen spielt die Landwirtschaft. Hierbei kann die
Privatisierung der Landwirtschaft, d.h. vor allem die Schaffung von Familienbetrieben einen
Teil der Dörfer bzw. Kleinstsiedlungen der peripheren Regionen stabilisieren. Unterschiede
dieser Entwicklung bestehen zwischen den einzelnen Landesteilen Ungarns, beispielsweise
zwischen den peripheren Regionen des weiteren Umlands von Budapest im Vergleich zu
den peripheren Regionen der Großen Ungarischen Tiefebene Alföld. Zunehmende
Bedeutung gewinnt das von Region zu Region differenziert bestehende Humankapital.