Bewegung im Geschlechterverhältnis?: Zur Rolle der Männer in Österreich im europäischen Vergleich
In: Wiener Beiträge zur empirischen Sozialwissenschaft 5
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In: Wiener Beiträge zur empirischen Sozialwissenschaft 5
In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Band 12, Heft 2-2020, S. 28-44
ISSN: 2196-4467
Organisationen in männerdominierten Branchen sind auf eine Vereinbarkeit von Erwerbs- und Betreuungsarbeit wenig ausgerichtet. Männer zeigen aber zum Teil neue Erwerbs- und Familienorientierungen. Welche Zugänge zur Umsetzung involvierter Vaterschaft lassen sich in männerdominierten Organisationen gegenwärtig feststellen? Basierend auf einem interpretativen Zugang zu Organisationen stellt der Beitrag dazu Ergebnisse einer qualitativen empirischen Studie aus Österreich vor. Die Ergebnisse machen deutlich, wie kurze Abwesenheiten als Normalfall männlicher Elternzeit konstruiert und Arbeitszeitadaptionen vor allem innerhalb des Formats der Vollzeitbeschäftigung zugelassen werden. Dies trifft auch auf Schichtarbeit zu, die als besonders inkompatibel mit Vereinbarkeitsthemen gilt. Die Ergebnisse zeigen außerdem, wie eine Vaterschaft zur Legitimierung eines Wunsches nach Distanzierung von der Erwerbsarbeit beitragen kann. Insgesamt wird erkennbar, dass ein punktueller Wandel der Arbeitszeit- und Organisationskulturen in männerdominierten Branchen stattfindet, aber von Organisationen und Beschäftigten in einem engen Rahmen gehalten wird, um die Orientierung am männlichen Erwerbsideal nicht zu erschüttern.
In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Band 12, Heft 2, S. 28-44
ISSN: 2196-4467
Organisationen in männerdominierten Branchen sind auf eine Vereinbarkeit von Erwerbs- und Betreuungsarbeit wenig ausgerichtet. Männer zeigen aber zum Teil neue Erwerbs- und Familienorientierungen. Welche Zugänge zur Umsetzung involvierter Vaterschaft lassen sich in männerdominierten Organisationen gegenwärtig feststellen? Basierend auf einem interpretativen Zugang zu Organisationen stellt der Beitrag dazu Ergebnisse einer qualitativen empirischen Studie aus Österreich vor. Die Ergebnisse machen deutlich, wie kurze Abwesenheiten als Normalfall männlicher Elternzeit konstruiert und Arbeitszeitadaptionen vor allem innerhalb des Formats der Vollzeitbeschäftigung zugelassen werden. Dies trifft auch auf Schichtarbeit zu, die als besonders inkompatibel mit Vereinbarkeitsthemen gilt. Die Ergebnisse zeigen außerdem, wie eine Vaterschaft zur Legitimierung eines Wunsches nach Distanzierung von der Erwerbsarbeit beitragen kann. Insgesamt wird erkennbar, dass ein punktueller Wandel der Arbeitszeit- und Organisationskulturen in männerdominierten Branchen stattfindet, aber von Organisationen und Beschäftigten in einem engen Rahmen gehalten wird, um die Orientierung am männlichen Erwerbsideal nicht zu erschüttern.
In: MCS: Masculinities & Social Change, Band 3, Heft 1, S. 62-82
ISSN: 2014-3605
In order to reach the main goal of the paper, the identification of the impact and effectiveness of strategies and measures which promote gender equality not only in connection to women but also men, an overview of institutionalised practices, men's involvement in gender equality strategies like gender mainstreaming, as well as men's participation in international and national networks, organisations and groups are presented. The identification of specific forms of institutionalised and non-institutionalised practices and politics is based on the theoretical model proposed by Michael Messner (2000) and concerns the situation in the European Union.
In order to reach the main goal of the paper, the identification of the impact and effectiveness of strategies and measures which promote gender equality not only in connection to women but also men, an overview of institutionalised practices, men's involvement in gender equality strategies like gender mainstreaming, as well as men's participation in international and national networks, organisations and groups are presented. The identification of specific forms of institutionalised and non-institutionalised practices and politics is based on the theoretical model proposed by Michael Messner (2000) and concerns the situation in the European Union. ; Con el propósito de alcanzar el objetivo principal de este artículo, se presenta el análisis de cómo se han identificado los efectos y la eficacia de las estrategias y medidas que promuevan la igualdad de género, no sólo en relación a las mujeres sino también con los hombres. A la vez también se presenta una visión general de las prácticas institucionalizadas relacionadas con la participación de los hombres en la igualdad de género, como por ejemplo la integración de la perspectiva transveral de género, la participación de los hombres en redes nacionales e internacionales. Dicha identificación de formas específicas de política institucionalizada y no institucionalizada tienen su fundamento en el modelo teórico propuesto por Michael Messner (2000), el cual se refiere a la situación en la Unión Europea.
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Das Programm 'Frauen in Handwerk und Technik (FiT)' ist ein wichtiger Schwerpunkt des arbeitsmarktpolitischen Frauenprogrammes 2006 - 2010 des AMS. Im Rahmen dieses Programmes sollen Ausbildungen von Frauen in handwerklich-technischen Berufsfeldern gefördert werden. Das besondere Merkmal an diesem Programm ist u. a., dass mittels vorbereitender Module eine spezifische Unterstützung interessierter Frauen angeboten wird und dass längerfristige Ausbildungen - Lehre, HTL, FH, Kollegs - finanziert werden. In Oberösterreich wurde zur Umsetzung des Programmes ein starker Fokus auf die Qualifizierung von Frauen im Rahmen von Implacement-Stiftungen - hier FEM-Implacement genannt - gesetzt. Zielsetzung von FEM-Implacement ist es, Frauen mit Interesse an einem technisch-handwerklichen Beruf die Möglichkeit zu geben, einen Lehrabschluss im nicht-traditionellen Bereich über Implacement zu erlangen. Dabei sollen das Berufsspektrum der Frauen erweitert und ihnen Zugänge zu qualifizierten Stellen in jenen Branchen ermöglicht werden, in denen sie deutlich unterrepräsentiert sind. Im Rahmen der vorliegenden Evaluierung wurden im Jahr 2009 im Auftrag des AMS Oberösterreich 50 ehemalige Teilnehmerinnen von FEM-Implacement zu ihren Erfahrungen befragt und ihr Werdegang nach der Teilnahme nachgezeichnet. Die Evaluierung wurde von L&R Sozialforschung durchgeführt.
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Das Programm 'Frauen in Handwerk und Technik (FiT)' ist ein wichtiger Schwerpunkt des arbeitsmarktpolitischen Frauenprogrammes 2006 bis 2010 des AMS. Im Rahmen dieses Programmes sollen Ausbildungen von Frauen in handwerklich-technischen Berufsfeldern gefördert werden. In Oberösterreich wurde zur Umsetzung des Programmes ein starker Fokus auf die Qualifizierung von Frauen im Rahmen von Implacement-Stiftungen - FEM-Implacement genannt - gesetzt. Zielsetzung von FEM-Implacement ist es, Frauen mit Interesse an einem technisch-handwerklichen Beruf die Möglichkeit zu geben, einen Lehrabschluss im nicht-traditionellen Bereich über Implacement zu erlangen. Dabei soll das Berufsspektrum der Frauen erweitert und ihnen der Zugang zu qualifizierten Stellen in jenen Branchen ermöglicht werden, in denen sie deutlich unterrepräsentiert sind. Im Rahmen der vorliegenden Evaluierung im Auftrag der Landesgeschäftsstelle des AMS Oberösterreich wurden 50 ehemalige Teilnehmerinnen von FEM-Implacement mittels qualitativ orientierter Interviews zu ihren Erfahrungen mit der Ausbildung sowie ihrem anschließenden beruflichen Werdegang befragt. Aufgrund der insgesamt doch recht geringen Fallzahl der Interviewpartnerinnen und dem sehr an qualitativen Fragestellungen orientierten Fragebogen erfolgte eine qualitative Auswertung und Aufbereitung der Interviews.
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Aus der Einleitung: "Der österreichische Arbeitsmarkt ist trotz vielfältiger Maßnahmen in einem hohen Ausmaß geschlechtsspezifisch segregiert: Handwerk und Technik sind männer-, Pflege- und Sozialberufe frauenkonnotiert. Diese Teilung bildet sich bereits bei Ausbildungen ab. Technisch-gewerbliche Lehrberufe, HTL, technische Studienabschlüsse: Auf allen Ausbildungsebenen liegt der Frauenanteil in Oberösterreich unter 25 Prozent. Vor diesem Hintergrund beauftragte das AMS Oberösterreich an das Österreichische Institut für Berufsbildungsforschung (öibf) sowie L&R Sozialforschung eine Studie, welche die Förderung von jungen Frauen in technischen Berufen zum zentralen Forschungsthema macht. Vorrangiges Ziel war es, wissenschaftliche Befunde zusammenzutragen sowie die Erfahrungen relevanter AkteurInnen (BeraterInnen, Unternehmen, Schulpersonal, junge Frauen in technischer Ausbildung) in Bezug auf die Berufswahl von jungen Frauen systematisch zu erheben und zu bündeln. Damit wurde eine empirische Grundlage für die Weiterentwicklung arbeitsmarkt-, aber auch bildungs- sowie regionalpolitischer Maßnahmen geschaffen. (.)"
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Aus der Einleitung: Von Dezember 2020 bis Februar 2021 fanden im Auftrag der Abt. Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation sowie der Abt. Arbeitsmarktpolitik für Frauen des AMS Österreich mit 16 Trägern bzw. Trainerinnen arbeitsmarktpolitscher Maßnahmen (mit frauenspezifischem und ohne einen expliziten frauenspezifischen Ansatz) und knapp 300 Teilnehmerinnen an diesen Projekten qualitative Gespräche bzw. eine Online-Befragung statt. Im Fokus stand die Frage, wie die durch den ersten Corona-Lockdown notwendige Umstellung auf E-Learning ab März 2020 funktionierte. Wesentliche Ergebnisse werden im Folgenden zusammengefasst. In der vorliegenden Praxisstudie haben sich in Bezug auf E-Learning keine Unterschiede zwischen frauenspezifischen AMS-Angeboten und solchen ohne diesen Schwerpunkt gezeigt. Aber die Studie liefert wesentliche Hinweise, wie generell ein inklusives E-Learning gestaltet sein muss und die Qualität solcher Lernsettings gehoben werden kann, wenn jene Aspekte berücksichtigt werden, die laut den Studienergebnissen für bestimmte Frauengruppen besonders wichtig sind. (.)"
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Literaturverz. S. 93 - 96
In: Men and masculinities, Band 17, Heft 5, S. 552-577
ISSN: 1552-6828
In this article, some of the most important findings of the European research project The Role of Men in Gender Equality (2011–2012) are discussed. This project was the first systematic research study of all European Union member states and associated European Free Trade Association states regarding men and gender equality in the fields of education and paid labor, the involvement of men in care and domestic work responsibilities, men's health, gender-based violence, and men's participation in gender equality policy. The main objective of the study was to gain better knowledge on the role and positioning of men concerning gender equality. A number of themes were emphasized. First, as the situation of men and women in societies is relational, the role of men cannot be understood, if the role of women is neglected. Second, a perspective on men as a heterogeneous social group was chosen in order to gain insights into men's privileges as well as disadvantages according to class, ethnicity, disability, and other social indicators. This study shows that caring masculinity emerges as a central path forward, and one that is increasingly taken up in practice, together with women's increasing education and professional role, and rising expectations of gender-balanced task divisions. But there is a need for further research on the complex relationship between caring masculinities and gender-equal roles, including marginalized and unemployed groups and men who turn their frustrations against gender equality and women's new roles.
In: Berufsbildung, eine Renaissance? Motor für Innovation, Beschäftigung, Teilhabe, Aufstieg, Wohlstand, ..., S. 184-198
In diesem Beitrag wird das Thema Berufsbildung und Arbeitsmarkt unter gleichstellungspolitischen Gesichtspunkten diskutiert. Die bereits seit Langem diskutierte Segmentation in frauen- und männerdominierte Ausbildungs- und Berufsfelder hat wenig an Brisanz eingebüßt. Ansätze, die zu einer gleichstellungsorientierten Ausbildungs- und Arbeitswelt beitragen, drohen im dominanten Diskurs rund um Wettbewerb, Innovation und Wachstum unterzugehen, werden sie nicht in diesen integriert und aufgegriffen.
Gender relations have increasingly changed throughout the past decades, and European gender politics have productively accompanied these improvements. Still Europe is far from being a gender-equal society. For a long period gender equality policies have been contextualised mainly as a 'women's issue' – as women have been the driving force behind gender equality strategies and have been seen as the only ones who benefit from a more equal society. Men as the 'other gender' have been taken less into account in the context of gender equality. In the last decade, however, men and masculinities have increasingly become subjects of studies and gender policies in the EU. Under EU presidency, conferences on men, masculinities and equality took place in Sweden (2001) and Finland (2006). The Roadmap for equality between women and men 2006-20101 specifically encouraged men to take up care responsibilities and to share leave entitlements with women. A horizontal priority on gender roles including the need for involvement of men in gender equality policies and addressing inequalities affecting men, such as early school leaving, literacy and occupational health, is present in the current European Commission's Strategy for Equality between Women and Men (2010-2015)2. Additionally, strategies like gender mainstreaming seem to have created an initial awareness of the issue of men in gender equality and the establishment of some pathways towards institutional practice. Therefore, contemporary gender equality strategies as well as scientific studies should involve both men and women and take into account analysis of the role of both genders in ; Prepared for European Commission, DG Justice - Unit D2 Gender equality, supported by the European Union Programme for Employment and SocialSolidarity - PROGRESS (2007-2013). Consortium led by L&R Social Research, with Dissens, abz*austria, INBAS. Elli Scambor, Katarzyna Wojnicka & Nadja Bergmann
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