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Diese Dissertationsarbeit untersucht Elitenformung und -wandel im Prozess der sudanesischen Nationenbildung. Angesichts des herrschenden Krieges im Land2, der seit der Unabhängigkeit des modernen Staates Sudan bis heute andauert, wird der Versuch unternommen, die Rolle der Elite bei den Kriegen und Unruhen im Land herauszufinden3. Dabei ist die Entwicklung von Eliten und deren Transformierung das Ziel der Untersuchung. Außerdem beschäftigt sich die Arbeit mit den Kommunikationsmitteln zwischen Eliten. Um diesen Entwicklungsprozess genauer nachvollziehen zu können, werden die historischen Entwicklungen, etwa wie die Kolonialära4 vorgestellt und deren Rolle bei der Entwicklung von sudanesischen Eliten bearbeitet. Dabei wird die Zeit von Muhammad Ali Pasha bis 2005 behandelt. Die vorliegende Untersuchung wird sich auf politische und wirtschaftliche Elite beschränken. Die Arbeit gliedert sich in neun Kapitel. Der erste Teil besteht aus einer Einführung in das Thema und den zu Grunde liegenden theoretischen Annahmen. Der Hauptteil beschäftigt sich mit dem Prozess der Nationenbildung im Sudan von den ersten Anfängen bis zur Gegenwart. Hierbei wird in größere Zeitabschnitte unterteilt. Die einzelnen Zeitabschnitte werden dann nach den folgenden Kriterien untersucht: erstens der gesellschaftlichen und politischen Lage (zu der Zeit), der politischen Führungselite und den jeweiligen Faktoren, die in dieser Etappe der Entwicklung Einfluss auf die Elitenformierung hatten, so etwa der Zugang zu Bildungsmöglichkeiten, der Einfluss der Religion und die Kriegs- oder Friedenssituation. Weiterhin werden einzelne Führungspersönlichkeiten als Vertreter der Elite herausgegriffen und biographisch kurz vorgestellt.

Der Beitrag gibt zunächst einen Überblick über die Vorgeschichte des aktuellen Konflikts im Sudan von der Unabhängigkeit des Landes 1956 über zwei konsekutive Bürgerkriege bis zum Friedensvertrag vom Januar 2005. Er behandelt dann die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen vom Januar 2005 bis zum August 2006. Hierzu gehören die Umsetzung des Friedensabkommens, die Bildung einer "Nationalen Regierung" und die Hilfen der internationalen Gebergemeinschaft, die Entwicklung der Darfur-Krise und die Reaktion der UNO, Interessenkonflikte im Sicherheitsrat bei der Beschlussfassung über Darfur und die Befassung des Internationalen Gerichtshofs mit der Thematik. Das bislang letzte Kapitel in der Geschichte der Bürgerkriege im Sudan ist das "Darfur Peace Agreement", das im Mai 2006 unterzeichnet wurde. (ICE)