Bushido, der Weg des Kriegers, polarisiert. Gegner wie Anhänger sind seit jeher mit missionarischem Eifer bei der Sache. Ist Bushido eine Art Religion? Zumindest ein Religionsersatz, aber auch Theater und Fiktion. Ausgehend von der "Erfindung" dieses Religionsersatzes in der Meiji-Zeit, werden die vielfältigen und widersprüchlichen Aspekte der "Samurai-Erzählung" in Japan, aber auch im Ausland analysiert. Dabei erweist sich der pseudo-religiöse, theatralische und fiktive Bushido, jenseits aller Romantisierung und aller Ideologiekritik, als ein wichtiger Katalysator für die japanische Suche nac
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Um die gegenwärtige Praxis bundesdeutscher Kulturpolitik in Indien richtig beurteilen zu können, müssen Tradition und spezifische Voraussetzungen dieser Kulturpolitik reflektiert werden. Hinsichtlich der Beziehungen zwischen einer entwickelten Industriegesellschaft und einem Land der Dritten Welt muß eine Ausgewogenheit des Verhältnisses, die auf der faktischen Ebenbürtigkeit der Partner beruht, bislang immer noch .erfunden' werden. Damit ist nicht nur die Überspielung von ungleichen Handelsbilanzen, von ungleich weit entwickelten Infra- und Sozialstrukturen gemeint, darunter fällt auch der sogenannte kulturelle Austausch, der auch mit quantitativen Kriterien zu messen ist. Überspielung als vorherrschende Tendenz im deutsch-indischen Kulturbetrieb wird beispielhaft dokumentiert durch das 1969 mit dem Nehru-Preis der BRD ausgezeichnete Schriftchen von S. K. Das: Western Sailors-Eastern Seas, German Response to Indian Culture (New Delhi: Thomson, 1971)1: Deutsche Fiktionali- sierung, perspektivenlose Überschätzung der Tatbestände und Elitarismus erscheinen darin ebenso wie indisches Unvermögen zur Synthese. Überholte deutsche Bürgerideologie prägen die Arbeit ebenso wie indischer Begriffs- und Namenfetischismus. Und vor allem belegt sie jene rituelle Wiederholung des Immergleichen, die im deutsch-indischen Austausch, dem offiziellen, beiden Seiten so sehr ans Herz gewachsen ist.
Seitdem das Marketing auch in die Entwicklungshilfe Eingang gefunden hat, wuchs auch das Interesse an Massenkommunikationsmitteln und ihren Einsatzmöglichkeiten in armen Ländern. Das Interesse konzentrierte sich auf die Medien Radio und TV, wobei dem Radio die größeren Vorteile zugesprochen wurden. Die Legitimationsversuche des Radios als des idealen Massenkommunikationsmittels in armen Ländern siedeln auf der finanziellen und technologischen, auf der ökonomischen und auf der sozio-kulturellen Ebene. Der Verfasser geht auf diese Legitimationsversuche ein und macht deutlich, daß das Radio in der Praxis weder unter technischen, noch unter ökonomischen und sozio-kulturellen Gesichtspunkten in den Entwicklungsländern problemlos einsetzbar ist. Es wirkt zunächst als Störfaktor und wirft damit sozial- und individualpsychologische Probleme auf. Hierin zeigt sich das Defizit herkömmlicher Entwicklungshilfeplanung und -praxis; sich nicht um den Menschen an sich gekümmert zu haben. Die diesbezügliche Blindheit von Entwicklungshilfe findet sich auch in der amerikanischen Innovationsforschung, die in steigendem Maße auch für die armen Länder eingesetzt wird. Das organisierte kollektive Radiohören, das die Vorteile der Massenkommunikation am ehesten mit der Notwendigkeit interpersonaler Kommunikation verbindet, löst seine Ansprüche in der Praxis nicht ein. Kommunikation kann als Voraussetzung für Entwicklung nur mit dem Ziel der Artikulationserweiterung der Massen mithilfe der Massenmedien, die zugleich die durch den Kulturschock ausgelösten Dissonanzen durch die aktive, reale Partizipation an dem Wandlungsprozeß kompensieren muß, anerkannt werden. (JM)