Anhaltend hohe Arbeitslosigkeit, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland und in vielen anderen Staaten vorherrscht, ist ein wirtschaftspolitisches, aber auch ein wirtschaftstheoretisches Problem. Zu den theoretischen Ansätzen, die einen Beitrag zum Verständnis anhaltender Arbeitslosigkeit leisten, gehört die Effizienzlohntheorie. In effizienzlohntheoretischen Modellen kommt es zu unfreiwilliger Arbeitslosigkeit, wenn es für die Unternehmen optimal ist, mehr als den markträumenden Lohnsatz zu zahlen.
Die EZB hat während der Finanzkrise insgesamt die richtigen Entscheidungen getroffen. Das moderne und flexible geldpolitische Instrumentarium musste im Verlauf der Krise nur wenig angepasst werden, um die Banken ausreichend mit Liquidität zu versorgen. Die Zinspolitik stand bis zum Sommer 2008 unter dem Eindruck der hohen und steigenden Inflation der Verbraucherpreise und einer noch soliden realwirtschaftlichen Entwicklung. Die Zinserhöhung im Juli 2008 war daher vertretbar, aber nicht zwingend. Als Reaktion auf die ruckartige Eintrübung der Konjunktur und die Zuspitzung der Finanzmarktkrise im September 2008 schwenkte die EZB zu Recht auf einen deutlich expansiven geldpolitischen Kurs ein. Gleichzeitig erleichterte sie den Zugang zur Refinanzierung angesichts eines weitgehend ausgetrockneten Interbankenhandels. ; During the financial crisis the ECB has done its job quite properly. To secure an adequate provision of liquidity its monetary policy framework had not needed to be adjusted in fundamental ways. Interest rate policy was conducted under the infl uence of still sound economic fundamentals and high and rising consumer price infl ation until summer 2008. Thus, the interest rate hike in July was justifiable, although not imperative. Thereafter, the sudden deterioration of the business cycle and the increased strain in the money market forced the ECB to switch over to an expansionary policy stance. At the same time the ECB eased access to central bank liquidity in the face of a dried up money market.
Anhaltend hohe Arbeitslosigkeit, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland und in vielen anderen Staaten vorherrscht, ist ein wirtschaftspolitisches, aber auch ein wirtschaftstheoretisches Problem. Zu den theoretischen Ansätzen, die einen Beitrag zum Verständnis anhaltender Arbeitslosigkeit leisten, gehört die Effizienzlohntheorie. In effizienzlohntheoretischen Modellen kommt es zu unfreiwilliger Arbeitslosigkeit, wenn es für die Unternehmen optimal ist, mehr als den markträumenden Lohnsatz zu zahlen. Dies ist möglich, wenn der Lohnsatz nicht nur direkt in Form der gezahlten Vergütung in das Kalkül der Unternehmen eingeht, sondern auch indirekte kostensenkende Wirkungen hat. -- Zu den effizienzlohntheoretischen Ansätzen zählen neben Leistungsanreizmodellen, soziologischen Modellen und Modellen der Negativauslese die Arbeitsfluktuationsmodelle, in denen der Lohnsatz Einfluß auf die Fluktuation und damit auf die Betriebstreue der Beschäftigten hat. Im ersten Teil der Untersuchung wird das Standardmodell der Arbeitsfluktuation dargestellt und es wird gezeigt, wie es zu einem Gleichgewicht mit unfreiwilliger Arbeitslosigkeit kommen kann. Anhand verschiedener Varianten des Standardmodells werden dann die Auswirkungen von Veränderungen der Modellannahmen untersucht. Eine Schwäche der Arbeitsfluktuationsmodelle ist, daß sie das Fluktuationsverhalten der Beschäftigten nicht erklären, sondern auf der Grundlage von Plausibilitätsüberlegungen modellieren. Daher wird im zweiten Teil des Buches eine nutzentheoretische Fundierung des Standardmodells der Arbeitsfluktuation entwickelt. Im dritten Teil der Untersuchung wird anhand eines neukeynesianischen und eines strukturalistischen Ansatzes gezeigt, wie das Arbeitsfluktuationsmodell in gesamtwirtschaftliche Modelle integriert werden kann und wie sich Angebots- und Nachfrageschocks auf die Beschäftigung, den Output und den Reallohn auswirken
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The Capital Markets Union (CMU) is a flagship project of the European Commission that promotes a deepening of the financial markets. It aims at opening up new sources of funding for SMEs, as well as improving the matching between savers and borrowers. Additionally, CMU is supposed to increase the absorption capacity for asymmetric country-specific shocks. Some even see the CMU as a substitute for a fiscal union. However, it is questionable whether deeper financial market integration will succeed and materialize in a political and economic environment filled with severe uncertainties. ; Die Kapitalmarktunion (KMU) ist das Leuchtturmprojekt der Europäischen Kommission. Ziel der KMU ist eine tiefere Integration der nationalen Finanzmärkte in Europa, die unter anderem mit einer besseren Finanzierungssituation für mittelständische Unternehmen als auch einer effizienteren Interaktion von Sparern und Investoren einherginge. Darüber hinaus soll eine tiefere Integration der Finanzmärkte die Widerstandsfähigkeit gegen sogenannte ökonomische Schocks im Währungsraum erhöhen. In diesem Zusammenhang wird die KMU auch als ein Substitut für eine Fiskalunion gesehen. Angesichts der politischen und ökonomischen Unsicherheiten in Europa ist eine wesentlich tiefere Integration der Finanzmärkte zu dem gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings sehr fraglich.
Die Zinsen befinden sich in Deutschland seit mehr als sieben Jahren auf einem historisch niedrigen Niveau. Der Umstand, dass bislang sowohl die Kreditvergabe als auch der Immobilienmarkt als wichtigster Vermögensmarkt moderat auf die historisch niedrigen Zinsen reagiert haben, ist kein Grund zur Entwarnung. Finanzstabilitätsrisiken bauen sich oft erst langsam auf. Wenn sich destabilisierende Prozesse erst aufgeschaukelt haben, sind sie schwer wieder zu stoppen. Die Wirtschaftspolitik sollte in dem Umfeld einer dauerhaft extrem lockeren Geldpolitik in den kommenden Jahren Strukturen fördern und bewahren, die den aktuellen Aufschwung am Immobilienmarkt nicht zu einem systemischen Risiko werden lassen oder eine ausufernde Kreditvergabe begünstigen. ; For more than seven years interest rates have remained on historically low levels. Yet both credit growth and the housing market in Germany have only moderately responded to the low financing costs so far. It is still too early, however, to give the all-clear. Often, risks build up slowly on financial markets. It is difficult to fight these destabilising processes once they are set in motion. In the context of a persistent loose monetary policy, economic policy should enhance structural factors and policies that dampen the risk of escalating prices and credit expansion on the German housing market.