Geh doch rüber! Revisited: ein Ost-West-Lesebuch und seine Geschichte
Im Jahr 1986 gab der Autor unter dem Pseudonym Per Ketman eine Band mit Texten über Ost-West-Begegnungen zu Zeiten der deutschen Teilung heraus. Die neu zusammengestellte Auflage von "Geh doch rüber!" 30 Jahre nach dem Mauerfall enthält eine ausführliche Entstehungsgeschichte und Rückblicke der Autoren. Rezension: Im Jahr 1986 gab der in Westberlin lebende Autor (heute Psychoanalytiker) u.d. Pseudonym Per Ketman die Anthologie "Geh doch rüber! Begegnungen von Menschen aus Ost und West heraus. Das Buch hatte die Intention, bei seiner Generation Interesse für das Leben im Osten zu wecken und dorthin zu reisen, was möglich, aber mit Schwierigkeiten verbunden war. Bei den Ostlern überwiegt staatsferne Sicht. Die neu zusammengestellte Ausgabe enthält, neben den fast vollständig übernommenen Texten, die vom Herausgeber dargestellte Entstehungsgeschichte - Intentionen, Autorenbegegnungen, Beobachtung durch Stasi. Die (vorwiegend literarischen) Texte von 1986 wurden um aktuelle persönliche Kommentare der Autoren ergänzt. Neu aufgenommen, ein damals thematisch unpassender Text über einen Mauerschützen von K. Lange-Müller. Mit S-W-Fotos des Herausgebers von 1984/85, Personenverzeichnis. - 30 Jahre nach dem Mauerfall, Fremdheit gegenüber dem Osten wirkt fort, bietet das Buch Blicke auf ein prägendes Stück Zeitgeschichte. In Auszügen für ältere Schüler gut geeignet, Cover und Format haben Lehrbuchcharakter. (2 S)