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Der Rückgang des kollektiven Klassenbewusstseins der Arbeiter in Frankreich während der 1980er und 1990er Jahre wird in der Forschungsdiskussion meist mit einem zunehmenden Individualismus in Verbindung gebracht. In dieser Beschäftigung mit dem Verschwinden von Klassenlage und -bewusstsein der Arbeitenden ist nach Meinung des Autors jedoch eine ideologische Übertreibung und eine Tendenz zu erkennen, den Rückgang zu stark zu betonen. Denn die Realität stellt sich insgesamt komplexer dar und enthält widerspruchsvolle und ihrerseits veränderliche Bewegungen, was sich z.B. durch den Wiederaufstieg der sozialen Protestbewegungen und einer gemeinsamen Identität der Gesamtheit der Lohnabhängigen in letzter Zeit offenbart. Der Autor geht in seiner Diskussion der Herausforderungen der Klassenidentität der Arbeiter auf die vermeintlichen Rückgangs- und Auflösungstendenzen ein, er skizziert die Entwicklung der verschiedenen Schichten bzw. Hauptgruppen der Lohnabhängigen und die Mehrdeutigkeit der aktuellen Veränderungen und umreißt die Herausforderungen einer klassenmäßigen und universellen Emanzipation von der Lohnabhängigkeit und anderen sozialen Herrschaftsverhältnissen. (ICI2)