Wer wird die Welt ernähren?: nachhaltige Landwirtschaft als Chance
In: Der Hunger der Welt: ein fatales Politikum, S. 191-209
Die Autoren diskutieren in ihrem Beitrag die Wege für eine nachhaltige Ernährungssicherung und die Schlüsselelemente für eine erfolgreiche Hungerbekämpfung in den Entwicklungsländern. Ihrer Meinung nach muss auf landwirtschaftlicher Ebene der Evolutionsdruck erkannt und der Korrekturbedarf ernst genommen werden. Denn die einseitige Fokussierung auf Ertragssteigerungen und Intensivierung hat in der Vergangenheit und wird auch in Zukunft zu einer Verschärfung der aktuellen Problematik führen. Die Übernutzung der Böden sowie der Verlust der Arten- und Sortenvielfalt als Resultat jahrzehntelangen Raubbaus sind eine konkrete Bedrohung für die fundamentalsten Nahrungsressourcen. Die Antwort auf die hoch entwickelte, rationalisierte intensive Landwirtschaft, die zwar kurzfristig Spitzenerträge liefert, langfristig jedoch aufgrund von Wasser-, Erdöl- und Ressourcenknappheiten, Bodendegradation, Artenverlust und negativen Umweltauswirkungen zu Fall kommen kann, ist eine nachhaltige, ökologisch und sozial ausgestaltete, vornehmlich bäuerliche Landwirtschaft. Diese kann in West- und Mitteleuropa durch leichten Ertragsabfall der Überproduktion entgegenwirken. Gleichzeitig wird durch eine ökologische Bewirtschaftung der Ressourcenverbrauch reduziert und es werden negative Umweltauswirkungen vermieden. (ICI2)