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Im vorliegenden Beitrag werden die Autoren der einflussreichen linksintellektuellen Zeitschrift "Die Weltbühne" in der Weimarer Republik daraufhin befragt, wie sie "Juden" und "Judentum" deuteten, wie sie sich selbst verstanden und welche Identität in ihren Äußerungen zum Ausdruck kam. Es waren fast ausschließlich Autoren jüdischer Herkunft, die hierauf antworteten, so dass die Feststellung, dass sich die Autoren der "Weltbühne" in ihrem Schreibstil nicht nach jüdisch und nicht jüdisch unterscheiden lassen, einzuschränken ist. Da es sich nicht um ein Kollektiv von Autoren handelte, das sich durch einen Sprecher vertreten oder in programmatischen Erklärungen einen gemeinsamen Standpunkt erkennen lässt, werden im vorliegenden Beitrag exemplarisch einzelne Personen ausgewählt. Es werden insbesondere Äußerungen analysiert, die von den Weltbühne-Autoren über Assimilierte und dabei speziell über Deutschnationale, sowie über Zionisten und Palästina als der "Heimstätte" jüdischer Siedler gemacht worden sind, wobei auch in diesen Fällen danach gefragt wird, welches Selbstverständnis bei den Autoren zu Tage tritt. (ICI2)

Klappentext: Wenige haben wie Carl von Ossietzky die Republik verteidigt, sich gegen die Feinde der Demokratie gewandt, die politischen Fehlleistungen der Regierenden vor Augen geführt und vor dem heraufziehenden Unheil gewarnt. Dafür ist er von den Nazis verfolgt und 1935 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Wer sich bei der Suche nach dem Scheitern der Weimarer Republik und den Ursachen des Dritten Reiches, auch seiner Nachwirkungen bis heute, nicht mit allzu bequemen Formeln zufrieden geben will, wird in Ossietzkys Analysen und der neuen Biographie, die ihn immer wieder zu Wort kommen lässt, reichhaltiges Material finden, nicht zuletzt im Kampf gegen den wachsenden Rechtspopulismus. Eine Fundgrube für Leser, die aus der Geschichte lernen wollen - zugleich eine verblüffende Lektüre, die aufzeigt, dass die Deutschen eine pazifistisch-republikanische Tradition ihr eigen nennen können, die von bleibender Aktualität ist.