Angela Merkel: die Kanzlerin und ihre Zeit : Biografie
In: C.H.Beck paperback 6504
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In: C.H.Beck paperback 6504
Mit Angela Merkel zog 2005 erstmals eine Frau und ehemalige Bürgerin der DDR ins Kanzleramt ein. Aus "Kohls Mädchen", der Ministerin und Generalsekretärin der CDU, wurde die beliebteste deutsche Politikerin und eine der mächtigsten Frauen der Welt. Ralph Bollmann zeichnet in seiner grundlegenden Biografie den Lebensweg Merkels nach und erzählt mit kritischer Sympathie die Geschichte ihrer Kanzlerschaft, die von der Finanzkrise über die Flüchtlingskrise bis zur Covid 19-Pandemie enorme Anforderungen an sie stellen sollte. Sein glänzend geschriebenes Buch zeigt uns eine außergewöhnliche Frau im Zentrum der Macht, deren Politik ein ganzes Zeitalter entscheidend geprägt hat. In der Regierungszeit von Angela Merkel begannen sich Gewissheiten aufzulösen. Die vertraute Weltordnung der Nachkriegszeit verschwand, eine neue Unsicherheit trat an ihre Stelle, zuletzt in der Corona-Krise sogar bis in den Alltag der Menschen hinein. Durch die Erfahrung des Systembruchs von 1989/90 war die ostdeutsche Politikerin darauf besser vorbereitet als viele ihrer Kolleginnen und Kollegen. Sie wurde nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil sie von den veränderungsunlustigen Deutschen alle Zumutungen konsequent fernhielt. Doch mit der Flüchtlingsdebatte endete diese Harmonie. Merkel konnte und wollte Deutschland nicht länger von den Weltläufen abschirmen und polarisierte selbst im Konflikt zwischen nationaler Abwehr und Weltoffenheit. Ralph Bollmanns Biografie ist nicht nur ein fesselndes Lesevergnügen, sondern auch eine eindrucksvolle Geschichte Deutschlands und Europas seit der Wende.
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Band 72, Heft 4, S. 72-77
ISSN: 1430-175X
Brexit und Trump-Wahl lassen die deutsche Kanzlerin freundlicher auf Europa blicken als zuvor. Nach Emmanuel Macrons Sieg in Frankreich sieht Angela Merkel die Stunde für mehr Integration gekommen - bei Themen wie Flüchtlingen, Verteidigung und mit Einschränkungen auch bei der Reform der Eurozone. Bis dahin war es für sie ein weiter Weg.
World Affairs Online
In: Berliner Republik: das Debattenmagazin, Heft 1, S. 108-109
ISSN: 1616-4903
In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 62, Heft 8, S. 667-677
ISSN: 2510-4179
Kaum eine Regierung, ob demokratisch gewählt oder monarchisch geführt, hat jemals binnen weniger Jahre ein derart umfangreiches Reformprogramm ins Werk gesetzt wie Kaiser Joseph II. Kaum ein anderer Reformer ist jedoch gleichzeitig auch so spektakulär gescheitert wie Joseph II. Zeitgenossen und spätere Historiker führten das Scheitern des josephinischen Reformprogramms gegen Ende des 18. Jahrhunderts auf Umstände zurück, die heute als "handwerkliche Mängel" bezeichnet werden würden. Die Reformen seien zu überhastet und ohne reifliche Überlegung und ausreichende Vorbereitung eingeführt worden, Mit zahllosen Detailbestimmungen hätten sich der Kaiser und seine Mitarbeiter ständig selbst widersprochen, mit ihrer Regelungswut ins Alltagsleben hineinregiert und damit unnötige Widerstände provoziert. Diese Kritik des Josephinismus liest sich nach Ansicht des Autors wie eine Analyse zum Scheitern der rot-grünen Reformpolitik zwischen 1998 und 2005. Er zeigt anhand zahlreicher Beispiele die strukturelle Ähnlichkeit der Reformprozesse auf und betont, dass die Rede vom "schlechten Handwerk" sowohl damals als auch heute nur den Unmut über die Reformen selbst verdeckte. (ICI2)
In: Berliner Republik: das Debattenmagazin, Heft 6, S. 46-55
ISSN: 1616-4903
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Band 63, Heft 5, S. 62-67
ISSN: 1430-175X
World Affairs Online
In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 61, Heft 8/9, S. 818-828
ISSN: 2510-4179
Der Verfasser vertritt die These, dass der quälende Charakter der Reformdebatte, die den politischen Diskurs in Deutschland seit rund zehn Jahren beherrscht, sich zum großen Teil aus einer Verwirrung um die zugrundeliegende Geschichtsphilosophie erklärt. Auf der Ebene der offiziellen Verlautbarungen halten die beiden großen politischen Lager noch immer an der Fortschrittsrhetorik fest. Die wirtschaftsliberale Schule will das Individuum aus den angeblichen Fesseln der Bismarckschen Sozialsysteme oder der lebenslangen Festanstellung unter staatlicher und gewerkschaftlicher Bevormundung befreien. Gelingt das, dann wird sich nicht nur die imperiale Peripherie mit Ländern wie China, Indien oder Brasilien zu immer höheren Stufen von Wohlstand und Entwicklung emporschwingen, sondern auch die europäische Kernzone des alten Westens. Die rot-grüne Regierung hat versucht in ihren offiziellen Verlautbarungen noch die schmerzhaftesten Einschnitte in Sozialsysteme und Wohlstandsniveau durch den Verweis auf ökologische oder soziokulturelle Zugewinne in einen historischen Fortschritt umzudefinieren. Unterschwellig dagegen hat sich schon seit der Modernisierungsskepsis der achtziger Jahre eine Rückkehr zu jenem zyklischen Geschichtsbild angebahnt, das bis ins 18. Jahrhundert europaweit vorherrschend war. Demnach geht es vor allem darum, den als unvermeidlich angesehenen Niedergang von Wohlstands- und Einkommensniveau lediglich so lange wie möglich hinauszuschieben und so gut wie möglich abzufedern. Reformen sollen in die stets zum Chaos tendierende Gesellschaftsentwicklung von Zeit zu Zeit politisch eingreifen und den alten Ordnungszustand wiederherstellen, die neue Komplexität auf eine alte Einfachheit zurückführen. (ICG2)
In: X-Texte zu Kultur und Gesellschaft
Die Ambitionen der Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz scheinen klar umrissen: Deutschland grundlegend modernisieren! Doch der Rückhalt der pandemiemüden Bevölkerung ist der Ampelkoalition nicht garantiert. Die Beiträger*innen skizzieren ausgehend vom Koalitionsvertrag Perspektiven unserer Gesellschaft und Wirtschaft sowie unseres politischen Systems. Sie analysieren mit teils exklusiv erhobenen Daten vorherrschende Milieus und Lebensstile, beschreiben politische Konfliktfelder und volkswirtschaftliche Herausforderungen. Mit Expertisen im Feld der Politik, Sozialwissenschaft und Ökonomie liefern sie ein facettenreiches Bild der Bundesrepublik zu Beginn einer tiefgreifenden Transformation.