Zentralasien in der Weltpolitik: eine russische Sicht
In: Die Europäische Union, Russland und Eurasien: die Rückkehr der Geopolitik, p. 569-598
Die Region Zentralasien umfasst die Staaten Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan. Die modernen zentralasiatischen Gesellschaften weisen eine Reihe von Besonderheiten auf, die demographische (Bevölkerung, Urbanisierung, ethnische Dynamik) und wirtschaftliche Dimensionen postsowjetischer Entwicklung sowie die innenpolitische Konsolidierung der zentralasiatischen Länder betrifft (politische Systeme, Traditionalismus, elektorale Probleme). Die Länder der Region können die Probleme ihrer Wirtschaftsentwicklung nur kooperativ bewältigen, wobei die "Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft" und die "Schanghai Organisation für Zusammenarbeit" (SOZ) eine wichtige Rolle spielen. Die multilaterale Zusammenarbeit der zentralasiatischen Länder ermöglicht eine Konsolidierung der Region und stärkt ihr außenpolitische Potential. SOZ und NATO müssen ihre Politik koordinieren und Konfrontationen vermeiden. Insgesamt sieht die Bilanz der postsowjetischen Entwicklung in Zentralasien ambivalent aus. (ICE2)