Die staatlichen Aktivitäten haben vielfältige Konsequenzen auf die privaten Haushalte. Häufig bleiben die finanziellen Effekte staatlichen Handelns jedoch im Dunkeln. Für den Gebietsstand der Bundesrepublik Deutschland nach 1990 existiert kein empirisches Mikrosimulationsmodell, das die finanziellen Beziehungen zwischen Staat und privaten Haushalten mit einem hohen Detaillierungsgrad berücksichtigt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung eines Modells, das das gesamte Steuer- und Transfersystem im Hinblick auf seine Aufkommens- und Verteilungswirkungen erfassen kann. Es werden alle direkten und indirekten Steuern und Transfers so exakt und detailliert wie möglich abgebildet. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet dabei die empirische Betrachtungsweise.
Aus der Einleitung: In der industrialisierten Volkswirtschaft ist die Energiewirtschaft einer der bedeutendsten Sektoren. Die Elektrizitätswirtschaft als Zweig der Energiewirtschaft umfaßt die gesamte Erzeugung, Fortleitung und Abgabe elektrischer Energie. Die Elektrizitätsversorgung ist - neben den nationalen, historischen, politischen und rechtlichen Besonderheiten - durch maßgebliche physikalische Charakteristiken in zweierlei Hinsicht geprägt: Die nur durch hohen wirtschaftlichen Aufwand gekennzeichnete Speicherbarkeit sowie die ausschließliche Leitungsgebundenheit der Transportwege stellen die primären Determinanten der Elektrizitätsversorgung dar. Die faktisch nicht vorhandene Speicherbarkeit verlangt nach einem, dem Nachfrageverhalten synchronen Angebotsverhalten. Die Leitungsgebundenheit bedingt zum einen kapitalintensive Investitionen, zum anderen eine langfristige Planung hinsichtlich der prognostizierten Nachfrageveränderungen, um eine sichere Versorgung mit elektrischer Energie zu gewährleisten. Die Versorgungssicherheit ist neben den physikalischen Gegebenheiten ein determinierendes primäres Ziel in der Elektrizitätswirtschaft.
Kürzlich hat der Karlsruher Arbeitskreis einen Entwurf zu einem radikal vereinfachten Einkommensteuergesetz vorgelegt. In der politischen Diskussion ist der Reformansatz auf ein positives Echo gestoßen. Einschränkend wurden von politischer Seite allerdings potentielle negative Verteilungswirkungen des Reformansatzes problematisiert. Welche Veränderungen bei der Einkommensteuerbelastung induziert der Reformansatz? Welche gesellschaftlichen Gruppen würden von dem veränderten Einkommensteuerrecht profitieren?
Die staatlichen Aktivitäten haben vielfältige Konsequenzen auf die privaten Haushalte. Häufig bleiben die finanziellen Effekte staatlichen Handelns jedoch im Dunkeln. Für den Gebietsstand der Bundesrepublik Deutschland nach 1990 existiert kein empirisches Mikrosimulationsmodell, das die finanziellen Beziehungen zwischen Staat und privaten Haushalten mit einem hohen Detaillierungsgrad berücksichtigt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung eines Modells, das das gesamte Steuer- und Transfersystem im Hinblick auf seine Aufkommens- und Verteilungswirkungen erfassen kann. Es werden alle direkten und indirekten Steuern und Transfers so exakt und detailliert wie möglich abgebildet. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet dabei die empirische Betrachtungsweise.
In der industrialisierten Volkswirtschaft ist die Energiewirtschaft einer der bedeutendsten Sektoren. Die Elektrizitätswirtschaft als Zweig der Energiewirtschaft umfaßt die gesamte Erzeugung, Fortleitung und Abgabe elektrischer Energie. Die Elektrizitätsversorgung ist - neben den nationalen, historischen, politischen und rechtlichen Besonderheiten - durch maßgebliche physikalische Charakteristiken in zweierlei Hinsicht geprägt: Die nur durch hohen wirtschaftlichen Aufwand gekennzeichnete Speicherbarkeit sowie die ausschließliche Leitungsgebundenheit der Transportwege stellen die primären Determinanten der Elektrizitätsversorgung dar. Die faktisch nicht vorhandene Speicherbarkeit verlangt nach einem, dem Nachfrageverhalten synchronen Angebotsverhalten. Die Leitungsgebundenheit bedingt zum einen kapitalintensive Investitionen, zum anderen eine langfristige Planung hinsichtlich der prognostizierten Nachfrageveränderungen, um eine sichere Versorgung mit elektrischer Energie zu gewährleisten. Die Versorgungssicherheit ist neben den physikalischen Gegebenheiten ein determinierendes primäres Ziel in der Elektrizitätswirtschaft.
Im Sommer hat die Rürup-Kommission zwei Entwürfe zu einer Reform der Finanzierungsseite des Gesundheitssystems vorgelegt. In der politischen Diskussion ist seitdem eine Debatte entbrannt über die künftige Beitragsbemessung und den künftigen Versichertenkreis in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Welche ökonomischen Auswirkungen haben die diskutierten Reformansätze im Hinblick auf Allokation und Distribution?
Die wiederaufkeimende politische Diskussion hinsichtlich der Besteuerung von Renteneinkommen erfordert eine empirisch orientierte, finanzwissenschaftliche Analyse der erörterten Vorschläge. Denn gerade aus dieser Richtung kamen in der Vergangenheit viele Empfehlungen bzw. Hinweise, die eine steuerliche Gleichbehandlung innerhalb der Alterseinkommen und zwischen Alters- und Aktiveneinkommen forderten; eine aktuelle empirische Untersuchung der Auswirkungen einer stärkeren Rentenbesteuerung fehlt jedoch bislang.
Inhalt:Die Vorlage enthält zwei Werke: Hans-Georg Petersen: Schriftliche Stellungnahme zum Entwurf eines Steuerreformgesetzes (StRG) 1999 der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. (Deutscher Bundestag, Drucksache 13/7480) -Anmerkungen zur Senkung des Einkommensteuertarifs -Anmerkungen zur Verbreiterung der Bemessungsgrundlage und Vereinfachung -Anmerkungen zu den Einzelregelungen des StRG (beschränkt auf wichtige Teilregelungen) Hans-Georg Petersen & Christhart Bork: Gemeinsame Stellungnahme zu dem Steuerreformvorschlag der SPD, dem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen (BtDr. 13/7895) und dem Beschluß der Bundestagsgruppe der PDS sowie zum Gesetzentwurf der CDU/CSU und F.D.P. zur Fortsetzung der wirtschaftlichen Förderung in den neuen Ländern (BtDr. 13/7792)
Inhalt: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Lohn- und Einkommensteuerstatistik Einkommens- und Transferschichtung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Sozio-ökonomisches Panel (SOEP) Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) Mikrodatensatz des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) International Social Survey Programme (ISSP)
Inhalt: -Empirische Entwicklung -Personalausgaben -Zinsausgaben -Subventionen – und kein Ende! -Sozialversicherung - Sozialhilfe -Schulen und Hochschulbildung
Steuer- und Transferpolitische Simulationsmodelle zur Analyse der Aufkommensund Verteilungswirkungen von Reformprozessen erfordern mindestens einen Datensatz, der die in der Bundesrepublik Deutschland existierende Einkommensverteilung befriedigend widerspiegelt. Die amtliche Statistik stellt eine Vielzahl von Daten zur Einkommenssituation in der Bundesrepublik Deutschland bereit, wobei in einigen Statistiken lediglich bestimmte Bevölkerungsgruppen betrachtet werden. Euler weist auf drei Quellen hin, die die Einkommensverteilung vergleichsweise umfassend darstellen: die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen, die Einkommensteuerstatistik und die Einkommens- und Verbrauchsstichproben.
Die Bevölkerungsprojektionen für Deutschland gehen von einem deutlichen Rückgang und einer Alterung der Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten aus. Dieses Forschungsprojekt zeigt auf, welche Wirkungen der zu erwartende demographische Wandel auf das Steueraufkommen in Deutschland erwarten lässt. Hierzu werden zwei Modelle eingesetzt: - Mit einem Mikrosimulationsmodell werden Aufkommens- und Belastungswirkungen des deutschen Steuer- und Transfersystems berechnet, soweit sie private Haushalte betreffen. - Mit einem Modell der Generationenbilanzierung werden unter Berücksichtigung der Entwicklung bei den Staatsausgaben die längerfristigen Einflüsse auf die fiskalische Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen abgebildet. Beide Modelle basieren auf Mikrodatengrundlagen aus den 90er Jahren (EVS, GSOEP, Einkommensteuerstatistik). Diese werden nach dem Konzept des "static aging" auf die Vorgaben der verschiedenen Szenarien zu Demographie und Erwerbstätigkeit bis 2050 fortgeschrieben. Es werden zwei steuerpolitische Szenarien untersucht: - zum einen das gegenwärtige Steuerrecht nach dem Rechtsstand Anfang 2002– einschließlich der bereits verabschiedeten gesetzlichen Regelungen für künftige Zeiträume (Einkommensteuertarif, Altersvermögensgesetz), - zum anderen ein längerfristiger Übergang zur "nachgelagerten Besteuerung" der Altersversorgung, wobei ein vollständiger Abzug der Vorsorgeaufwendungen und ein schrittweiser Einstieg in die volle Besteuerung aller Alterseinkünfte simuliert wird. Die wesentlichen Ergebnisse der Studie sind: - Die direkte Besteuerung (vor allem die Einkommensteuer) ist unter dem gegenwärtigen Steuerrecht deutlich von der Alterung sowie von der Entwicklung der Erwerbstätigkeit betroffen. Durch die bisher niedrige Besteuerung der Alterseinkünfte bezahlen ältere Steuerpflichtige nur wenig Einkommensteuer. Dagegen sind die indirekten Steuern (Umsatzsteuer, spezielle Verbrauchsteuern) weniger alterungssensibel. Daher nimmt der Anteil der direkten Steuern am Steueraufkommen ab. Die gesamtwirtschaftliche Steuerquote steigt insgesamt. - Der schrittweise Übergang zur "nachgelagerten Besteuerung" der Altersversorgung führt dazu, dass mehr Rentner steuerpflichtig werden. Dadurch verteilen sich die Steuerbelastungen gleichmäßiger über den Lebenszyklus. Damit ist die direkte Besteuerung deutlich geringer von der Alterung der Gesellschaft betroffen. Die Struktur des Steueraufkommens wird sich stärker auf die direkten Steuern verlagern, der Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Steuerquote wird etwas stärker ausfallen. - Das Aufkommen der Sozialbeiträge entwickelt sich langfristig in allen Szenarien niedriger als die Steuereinnahmen. Rentner bezahlen zwar noch Steuern (vor allem indirekte Steuern), aber kaum Sozialbeiträge (lediglich Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung). Zugleich steigen die Ausgaben der gesetzlichen Sozialversicherung im Zuge der demographischen Alterung stark an, insbesondere in den Bereichen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Die Simulationen mit dem Modell der Generationenbilanzierung unterstreichen erneut die finanziellen Belastungen, die der demographische Wandel besonders für die alterungssensiblen Bereiche der umlagefinanzierten öffentlichen Sicherungssysteme längerfristig mit sich bringt. Alles in allem wird die längerfristige Entwicklung des Steueraufkommens vom demographischen Wandel nicht sehr stark betroffen sein. Steuern zahlen die Menschen während ihres gesamten Lebens, wenn auch in unterschiedlichem Umfang. Der kritische Punkt für die fiskalische Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen in Deutschland sind die abzusehenden Finanzierungsprobleme der umlagefinanzierten öffentlichen Sozialversicherungssysteme in den Jahrzehnten von 2020 an. Letzten Endes müssen dafür die künftigen Steuer- und Beitragszahler aufkommen – indem Steuern oder Sozialbeiträge erhöht oder staatliche Leistungen gekürzt werden. ; Demographic projections for Germany show a clear trend in declining and aging of the population. This study deals with the future developments of tax system and public revenues in Germany with respect to projected demographic trends, in particular to the age structure of the population as well as to labor force participation and employment. Two model are used: - A micro simulation model on German tax and transfer system, based on integrated micro data, provides simulations on future tax revenue from private households according to different tax arrangements. - Long-run impacts on fiscal sustainability are analyzed by using a Generational Accounting Model for Germany, including projections on government expenditure. Both models rely on static aging techniques, based on several projections. Assumptions are made on the long-term increase in labor productivity and interest rates as well as on the German pension reform. Changes in household behavior, further alterations in socio-economic structures or macroeconomic repercussions have not been modeled. The study analyses two policy scenarios: - The current tax and transfer system including the already resolved amendments on income tax reform and long-term pension reform, and - the transition to "deferred taxation" of old-age pensions within the income tax, that implies a full exemption of retirement provisions from income tax base and a step-by-step increase of income tax burdens on pensions. The main results of the study are: - Current direct taxation (income tax) features a higher sensitivity with respect to aging and employment. Due to the current pension taxation elderly people in Germany paying low income taxes. In contrast, indirect taxes (VAT, excise taxes) increase relatively. Therefore, direct taxation declines relative to GDP, whereas the aggregate tax ratio (tax revenue over GDP) rises. - The step-by-step transition to full taxation of pensions implies that many pensioners become liable to income tax. In this case, tax burdens are spread more equally over live cycle. Direct taxation becomes less sensitive on demographic aging of the population. In this case, tax structure slightly shifts towards direct taxes and macroeconomic tax ratio rises stronger. - Projections on social security contributions revenue show a pronounced decline. Nonemployed persons, in particular the elderly, still pay taxes, but they scarcely pay contributions to statutory social security schemes (solely to heath care and long-term care insurance). Moreover, social security expenditure on old-age pensions, health care and long-term care on the long run increase in high gear due to demographic aging. The simulations with the Generational Accounting Model once more underlying the fiscal non-sustainability of the German pay-as-you go financed social security schemes. To sum up, with respect to future tax revenues demographic aging will have only a moderate impact – compared to the impact on social security. People have to pay taxes all over their life cycle, in the future the more so if old-age pensions are fully liable to income tax. The crucial point on fiscal sustainability is the substantial debit balance of the wide-spread pay-as-you go financed social security schemes in Germany during the decades from 2020 onwards. After all, future taxpayers have to pay for this, either by higher taxes or by lower benefits.