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Der britische Mathematiker und Philosoph Bertrand Russell (1872-1970) war gewiss einer der interessantesten Intellektuellen des vorigen Jahrhunderts (Nobelpreis für Literatur 1950). Zahlreiche seiner politischen und pazifistischen Schriften wurden von dem Bremer Publizisten Achim von Borries bereits in deutscher Übersetzung herausgegeben. Mit diesem historischen Essay beleuchtet Börries die pazifistischen Aktivitäten Russells während des 1. Weltkriegs, wofür dieser sich u.a. auch als Angeklagter vor Gericht wiederfand. Auf Vortragsreisen und durch Artikel in "The Tribunal", der Zeitung des Verbands der Kriegsdienstverweigerer, engagierte sich Russell bis an den Rand seiner Kräfte. Die Darstellung verbleibt auf historischem Feld und sympathisiert mit Russells Positionen. In den letzten beiden Abschnitten schildert Börries Russells Weg zu einer neuen politischen Philosophie bis hin zu den berühmten Russell-Tribunalen der 1960er-Jahre. Das sorgfältig gestaltete Büchlein liefert eine lesenswerte Ergänzung zu Russell-Biografien (vgl. E. Sandvoss, BA 9/80, 263) und zur Geschichte des modernen Pazifismus. (3)