Die menschliche Person als Subjekt der Arbeit: das "Prinzip des Vorrangs der Arbeit vor dem Kapital" und seine Umsetzung in der heutigen Gesellschaft
In: Abhandlungen zur Sozialethik 33
Am Verhältnis von Arbeit und Kapital in der sozialen marktwirtschaftlichen Ordnung entwickelt der Autor eine moderne "Ethik des Kapitalmarkts". Mehr als 60 Jahre nach Oswald von Nell-Breunings "Börsenmoral" (1928) erscheint in diesem Werk wiederum eine Integration traditioneller und moderner Wirtschaftsethik im Kontext ihrer Zeit. Arbeit und Kapital sind nicht nur nach der Lehre der Kirche aufeinander angewiesen. Die Forderung, daß Belegschaftsmitglieder und Manager aufgrund des ihren je eigenen Verständnisses in der als "dynamische Sozialpartnerschaft" verstandenen Unternehmung "mit"arbeiten sollen, deckt sich weitgehend auch mit den Vorstellungen neuzeitlicher Betriebswirtschaftslehre und Personalethik, so daß neoliberale Wirtschaftspolitik und christliche Soziallehre für die Praxis trotz partiell unterschiedlicher Ausgangsbasis ganz ähnliche Empfehlungen geben. Die Realitäten der Wirtschaft bis hin zu den modernsten Finanzfragen macht der Börsianer als Autor auch dem Theologen einsichtig. Dem Wirtschaftler und Nicht-Theologen wird christliche Ethik vom Theologen u.a. dadurch rational erfaßbar gemacht, daß Begriffe der heutigen ethischen Diskussion anhand ihres ursprünglichen Gehalts und im theologisch-philosophischen Zusammenhang erläutert werden.