Die überwiegend von Frauen ausgeübten so genannten Frauenberufe sind insbesondere personenbezogene Dienstleistungsberufe vor allem im Gesundheitswesen und Sozialbereich. Die als 'weiblich' geltenden Berufsfelder sind durch geringere Entlohnung, geringere Beschäftigungssicherheit, begrenzte Aufstiegschancen, oft auch durch wenig gesellschaftliche Anerkennung und ungünstige Arbeitsbedingungen gekennzeichnet. Hier stellt sich die Frage, warum Frauen trotz zunehmender schulischer Qualifikation noch immer die ihnen traditionell zugewiesenen Berufsfelder besetzen. Der Beitrag trägt auf der Basis einer Befragung von 12.000 Teilnehmerinnen des Girl's Day 2002 einige Befunde zusammen, die den Berufsfindungsprozess auch in seinen Anfängen beleuchten. Es wird dann hinterfragt, welche der vorliegenden Erklärungen für die horizontale Geschlechtersegregation heute angemessen erscheinen, ob an der Gegenüberstellung von sich einander wechselseitig ausschließenden Erklärungsansätzen festgehalten werden kann, oder ob in der Forschung nicht gerade eine Berücksichtigung verschiedener theoretischer Herangehensweisen und die Überprüfung ihres jeweiligen Gewichtes zu gewährleisten ist. Die Analyse zeigt, dass die Geschlechtersegregation nicht allein durch (antizipierte) Selektionsprozesse im Ausbildungssystem zu erklären ist, zumal sie schon sehr ausgeprägt bei Wunschberufen am Ende der Kindheit zu beobachten sind. Empfohlen wird eine möglichst frühe Berufsorientierung, die bereits im Kindergarten einsetzten sollte. Eine geschlechterbewusste Berufsorientierung kann somit vorreflexives Wissen problematisieren und die spielerische Entwicklung von Selbstentwürfen fördern, in denen der Mut zu 'untypischen' Berufsentscheidungen erprobt werden kann. Neben einer stärker individualisierten Berufsberatung wird den Betrieben empfohlen, Jugendliche mit ihnen unbekannten Berufsfeldern vertraut zu machen und informelle Geschlechtergrenzen im Betrieb reflektiert abzubauen. (IAB)
Der Beitrag stellt empirische Befunde vor, die den Berufsfindungsprozess von jungen Frauen und Männern in seinen Anfängen beleuchten und Erklärungen für geschlechterdifferenzierte Berufsfindungsprozesse geben. Diverse strukturtheoretische und subjekttheoretische Ansätze werden auf ihren Erklärungswert hin untersucht. Dabei wird festgestellt, dass die Geschlechtersegregation nicht allein durch antizipierte Selektionsprozesse im Ausbildungssystem zu erklären ist. Berufliche Vorstellungen und Wünsche von Kindern, die sich aus dem Alltagswissen und aus der Einbettung in institutionellen Arrangements der Geschlechter speisen, reproduzieren die geschlechtliche Segregation der Erwachsenenwelt. Gefordert wird daher eine frühe, geschlechterbewusste Berufsorientierung, die spielerische Entwicklung von Selbstentwürfen und Mut zu "untypischen" Berufsentscheidungen fördert, eine stärker individualisierte Berufsberatung sowie eine Einbeziehung der Betriebe mit dem Ziel, die Jugendlichen mit unbekannten Berufsfeldern vertraut zu machen und informelle Geschlechtergrenzen im Betrieb reflektiert abzubauen. (ICH)
Der qualifikatorische Strukturwandel in Westdeutschland findet nicht in allen Regionen im gleichen Tempo statt. Dabei muss eine wissensorientierte Regionalentwicklung nicht gleichbedeutend mit sinkenden Beschäftigungschancen für gering Qualifizierte sein. Mit dieser Ausgangsthese hat das NIW in einer Studie, die vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie vom Europäischen Sozialfonds finanziert wurde, die Erklärungsfaktoren für die regionale Beschäftigungsentwicklung gering und mittel Qualifizierter untersucht. [...] (Quelle: NIW)
In: Aktuelle Dermatologie: Organ der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie ; Organ der Deutschen Gesellschaft für Lichtforschung, Band 49, Heft 10, S. 422-434
ZusammenfassungDie Dermatologische Klinik des Universitätsspitals Basel vereint die Disziplinen Dermatologie, Venerologie und Allergologie inkl. klinischer Immunologie. Sie zeichnet sich durch Patientenversorgung, Forschung und Weiterbildung auf universitärem Niveau aus. Mit ihrer 109-jährigen Geschichte bietet die Klinik ein breites Spektrum an evidenzbasierten Möglichkeiten in Diagnostik und Therapie. Unser Team erforscht und integriert kontinuierlich die neuesten Möglichkeiten der medizinischen und ästhetischen Dermatologie, der Allergologie, der 3D-Hautkrebsvorsorge und der Mohs-Chirurgie. Neben der Dermatologischen Poliklinik mit allgemeiner Sprechstunde und Notfalldienst verfügt die Klinik über eine wachsende Allergologische Poliklinik und eine stationäre Dermatologie mit 12 Betten, die ein breites Spektrum moderner dermatologischer Behandlungen anbietet. Hinzu kommt die 2019 gegründete Margarethenklinik als Zentrum für Ästhetik und Rekonstruktion. Verschiedene Spezialsprechstunden, eine Abteilung für Dermatopathologie, 2 Operationssäle sowie Bereiche für Lehre und Forschung runden das umfassende Angebot ab. Schwerpunkte der klinischen Forschung sind entzündliche Hauterkrankungen, allergologische Erkrankungen und Dermatoonkologie. Die Klinik forscht intensiv im Bereich der Biomedizin und der digitalen Dermatologie, insbesondere unter Verwendung von KI-Techniken zur Analyse von Hautbildern. Sie ist bestrebt, klinische Innovationen in der Dermatologie und Allergologie voranzutreiben mit Schwerpunkt auf digitalen Lösungen und der Verbindung von medizinischer und ästhetischer Dermatologie.