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"Die Autorin diskutiert in ihrem Beitrag einzelne Punkte der industriellen Revolution und geht darauf ein, wie Landes diese im Gegensatz zu anderen Wissenschaftlern behandelt. Bei Landes steht die Produktion im Mittelpunkt, die industrielle Revolution definiert sich vor allem durch eine stetig gesteigerte Produktivität und durch Wirtschaftswachstum. Die Autorin beginnt mit einer Analyse der Wendepunkte in der ganzheitlichen Reproduktion des Lebens, d.h. sie zeigt aktuelle Konflikte der industriellen Revolution im Leben sowie Ansätze zu deren Lösung auf. Ihr 2. Punkt ist die industrielle Revolution als Element gesellschaftlicher Umwälzungen, wobei sie kritisiert, dass Landes' an sich komplexer und vielschichtiger Prozess lückenhaft und seine Bezugspunkte in sich oft inkonsistent sind. An 3. Stelle stellt sie die Frage, ob 'Kultur' die Unterschiede in den Chancen für eine industrielle Revolution erklären kann. Landes trennt Kultur in entwickelte und kaum entwickelte Kultur und leitet daraus erfolgreiche und gescheiterte industrielle Revolutionen her, kulturelle Entwicklung ist auf die profitorientierte Steigerung der Produktivität beschränkt. Die Autorin kritisiert die verzerrte Sichtweise dieser Interpretation auf Kulturen wie Ägypten oder China. Ihr 4. Diskussionspunkt ist 'Kultur' im Spiegel einer ganzheitlichen Reproduktion des Lebens, da Landes in diesem Sinne Kultur als Tätigkeiten und Entwicklungen sieht, die sich primär auf die unmittelbare Reproduktion des Lebens richten. Sie diskutiert Landes' Definition des Erfolgs einer industriellen Revolution, danach, ob das Kapital Gratisdienste leistet oder nicht, regt weitere Analysefragen an und führt Beispiele auf, die ihre kritische Haltung bestätigen. Als 5. Diskussionspunkt steht ihre These, dass die industrielle Revolution die unmittelbare Reproduktion des Lebens verändert und vice versa, was Landes nur indirekt behandelt. Als Beispiel führt sie die Entwicklung der Frauenarbeit und -rechte und ihre Erwähnung bei Landes an. Eine spezifische Entwicklung, auf die sie unter 6. näher eingeht, ist dabei die 'Hausfrauisierung' als Begleiterscheinung der industriellen Revolution, wobei sie sich auf Mies' Vorarbeit bei der Definition der 'Hausfrauisierung' als eigener sozialer Kategorie stützt. Dabei geht sie besonders auf die Änderung der Familienverhältnisse durch Frauenarbeit, dadurch aber auch Frauenemanzipierung und die Durchsetzung von Frauenrechten, ein. An 7. Stelle diskutiert sie, in welchen Weltregionen 'Hausfrauisierung' nicht erfolgte und warum. Dabei geht sie auch auf aktuelle Entwicklungen, wie fragmentarisierte 'Hausfrauisierung' und Übernahme dieser Entwicklung als Teil des westlichen Lebensstils ein." (Autorenreferat)

Das Anliegen einer Feminisierung der Ökonomie konzentriert sich darauf, die patriarchale kapitalistische Wirtschaft zu analysieren, evaluieren und zu kritisieren, Frauenrechte einzufordern und eine konkrete Utopie zu entwickeln. Damit sollen patriarchale Mechanismen durch alternative, nicht-kapitalistische Veränderungen ausgehöhlt und Voraussetzungen für eine soziale Gleichstellung der Geschlechter geschaffen werden. Angesichts der zahlreichen feministischen Untersuchungen ist es Ziel des Beitrags, ausgewählte feministische Vorstellungen daraufhin zu befragen, welche Beiträge sie zu einer Feminisierung im o.g. Sinne beitragen und welche weitergehenden emanzipatorischen Ansätze sie fordern. Dabei geht es um Vorstellungen, die zu einer ganzheitlichen Sicht auf die Reproduktion des Lebens beitragen, und um die Suche nach einer gemeinsamen Schnittstelle klassisch-marxistischer und feministischer Theorien, z.B. "die Reproduktionserfordernisse fiktiver Waren". Nach einer kurzen Vorstellung dieses Konzepts wird es auf die Hausarbeitsdebatte, auf Vorstellungen zur Zukunft der Arbeit sowie auf feministische Alternativvorstellungen angewandt. (ICH)

Aus den feministischen Auseinandersetzungen über "Patriarchat-Ost" und "Patriarchat-West" leitet die Autorin die These ab, dass die Erwerbstätigkeit der Frauen zwar eine notwendige, aber keineswegs hinreichende Bedingung für die Gleichstellung der Geschlechter ist. Soll nicht zugelassen werden, dass Gleichstellungspolitik ihren emanzipatorischen Gehalt vollends verliert, ist aus Sicht der Autorin gezielter Widerstand nötig. Dieser findet fundierte Anhaltspunkte in den aktuellen Veränderungen der Arbeitsverhältnisse. Die durchgängige "Vermarktung der unmittelbaren Reproduktion des Lebens" im "Kasino-Kapitalismus" führt zu folgenden "janusköpfigen" Wirkungen für die Frauenbewegung bzw -politik: Einmal erweitert sich der Radius patriarchal kapitalistischen Wirtschaftens, der Erwerbsarbeit und damit des Profits. Zum anderen werden - trotz forcierten "Selbstmanagements" der "Arbeitskraftunternehmer" - die Handlungsspielräume von Frauen (und Männern) durch weitere Deregulierungen eingeschränkt. (ICA)