In: Papers / Schriftenreihe der Forschungsgruppe "Grosse Technische Systeme" des Forschungsschwerpunktes Technik - Arbeit - Umwelt am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung 94,504
Der Baby-Computer ist ein neues medizinisch-technisches Gerät für die Laienanwendung zur Familienplanung. Mit Hilfe dieses Minicomputers ist es möglich, sowohl Schwangerschaften zu verhüten als auch die Empfängnis zu unterstützen. Für die wesentlichen Funktionen des Greätes wird der Zusammenhang zwischen Körpertemperatur und Eisprung ausgenützt. Nach einer kurzen Darstellung der Geschichte der Fertilitätsbeeinflussung und der dabei verwendeten Techniken (ibs. der "Antibabypille") wird das Gerät sowie sein Entwicklungsprozeß beschrieben. Dabei wird verdeutlicht, daß sich bei Entwicklung, Einführung und Anwendung des Gerätes Akteure ganz unterschiedlichen Typs (der "Erfinder", die ersten Anwenderinnen, der Hersteller, die Apotheker, die Frauenärzte et al.) in sehr verschiedener Weise auf das Gerät beziehen und es in ihre jeweiligen Interessenhorizonte (wissenschaftlicher, ökonomischer, persönlicher Natur) nach Maßgabe verschiedener Kriterien (Effektivität, Natürlichkeit, Praktikabilität, Sicherheit) einbinden. Aus sozialwissenschaftlicher Sicht, speziell aus techniksoziologischer, erweist sich dieser Computer als ein multisoziales Gebilde, das in ganz verschiedene industrielle, politische, soziolkulturelle, naturale) Sozialverhältnisse eingebettet ist. Anhand der gegenwärtigen Debatte um " Technik im Alltag" wird diese verdeutlicht. Der Baby-Computer ist aber nicht nur Ausdruck gegebener Verhältnisse, sondern er trägt auch zur Herausbildung eines spezifisch neuen Typs "körper-technischer Sozialverhältnisse" bei. Mit ihm scheinen sich Technisierungsprozesse eines neuen Typs anzukündigen, die nunmehr auch das menschliche Selbst nachhaltiger erfassen und dabei insbesondere in Bereiche der nichtexistenziellen, alltäglichen Selbsterfahrung (Gesundheit, Leben, Sexualität) vordringen. (NG)
Die vorliegende Untersuchung zur Technik im Alltag ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil werden zunächst die den laufenden Technik-im-Alltag-Diskurs prägenden Thesen zur technischen Entwicklung im Alltag diskutiert und vor diesem Hintergrund die zentrale Untersuchungsannahme vorgestellt. Danach wird der theoretische Rahmen der Untersuchung in bezug auf die in ihr verwendete Alltags- und Technikbegrifflichkeit ausgewiesen. Im letzten Abschnitt des ersten Teils werden das Analysemodell der Arbeit vorgestellt und die mit ihm verbundenen Ansprüche erläutert. Der zweite Teil der Untersuchung ist drei Fallstudien vorbehalten. Nach einer kurzen Begründung der Fallauswahl und Erläuterungen zur Anlage der Fallstudien werden nacheinander die Fallstudien zur Waschmaschine, zum Heizkostenverteiler und zum Zykluscomputer dargestellt. Die Untergliederung der jeweiligen Fallstudie richtet sich nach der im Analysemodell vorgegebenen Dimensionierung. Im dritten Teil werden die Fallstudien entlang der vom Modell vorgegebenen Differenzierung verglichen und Belege für die Spiralenthese gesucht.
Zur Ästhetik der repräsentativen Demokratie Die Reichstagsverhüllung und das Selbstverständnis der künftigen Berliner Republik -- I. Kunst, Symbolik und Politik -- Die Debatte über Kunst und politische Symbolik Politische Denkanstöße anläßlich der Reichstagsverhüllung -- Der Reichstag und die Kunst Politik — Symbole — Kunst -- Nationale Symbole erfordern behutsamen Respekt Rede während der 211. Sitzung des Deutschen Bundestages -- Und dann die Enthüllung Anmerkungen zum Projekt von Christo und Jeanne-Claude -- Die Kunst, in Deutschland Kunst zu machen -- Zur Verpackung des Reichstages -- Die Reichstagsverhüllung: Eine mißglückte Allegorie? -- Ein Atemzug: Denk mal! -- Die Reichstagsverhüllung: Ein würdiges Zeichen -- Die Hauptstadt: Ein Spiegelbild der Nation -- Die Diskussion fiber die Reichstagsverhüllung Hintergründe, Analysen, Kommentare -- Eine Chronik des Projekts "Wrapped Reichstag" -- Wir stimmen hier nicht über Kunst ab! Die Debatte über die Reichstagsverhüllung im Deutschen Bundestag -- Zwischen Pathos und Polemik Die Reichstagsverhüllung im politischen Diskurs -- Parlamentssymbolik Christos Tücher und die deutsche Demokratie -- Fußnote in der Geschichte des Belanglosen -- Betrachtungen von außen Soziologische und philosophische Reflexionen -- Wrapped Reichstag: An der Schwelle zur neuen Zeitordnung Anmerkungen zur politischen Aktualität des Ästhetischen -- Die Reichstagsverhüllung: Ein Spill-over-Ereignis? -- II. Kunst und Kultur — Bezüge und Kontexte des Werkes von Christo und Jeanne-Claude -- Kultur, Kunst, Theater -- Eine Laudatio Das Werk von Christo und Jeanne-Claude als Beitrag zur Zusammenführung von Kunst und Wissenschaft -- Kopf-Theater Von der Sentimentalität des unschuldigen Blicks -- Der architektonische Kontext der Reichstagsverhüllung -- Impulse für die Architektur von Parlament und Regierung in Berlin -- Zur Architektur der Metropole und Bundeshauptstadt Berlin -- III. Vom Reichstag zum Bundestag Historische Tiefenschichten eines politischen Symbols -- Der Reichstag in der Geschichte des deutschen Parlamentarismus -- Vom Deutschen Reich bis zur Weimarer Republik Entwicklungslinien der parlamentarischen Demokratie in Deutschland 1867–1933 -- Der Reichstag im Spiegel der deutschen Geschichte -- Der Reichstag in der NS-Zeit -- In den Fesseln von Status und Kompromißlösungen Der Reichstag zwischen Wiederaufbau und Verhüllung -- Zur Geschichte des Reichstagsbebäudes -- Das Reichstagsgebäude Ein baugeschichtlicher Überblick -- IV. Politische Kultur und repräsentative Demokratie Politikwissenschaftliche Zugänge -- Politische Symbolik und kollektive Identität -- Sichtbare Macht Das Reichstagsgebäude als politisches Symbol -- Der Reichstag: Ein Zeichen wofür? Zeichentheoretische Betrachtungen über ein deutsches Symbol -- Der Reichstag als politisches Kollektivsymbol Anmerkungen zum deutschen Nationalmythos -- Politische Symbolik und postnationale Identität -- Zum Selbstverständnis der zweiten deutschen Nachkriegsrepublik -- Symbolische Dimensionen politischer Repräsentation -- Die Reichstagsverhüllung: Staatsrepräsentation und Repräsentation von Gegenmacht -- Repräsentativästhetik und politische Kultur -- Aufklärung und Verschleierung Anmerkungen zur Symbolischen Politik -- Symbolische Politik und praktische Urteilskraft -- Symbolische Politik und praktische Urteilskraft -- Die Darstellungsform der Erinnerung Über die Schwierigkeit, "aus Geschichte zu lernen" -- Ästhetizismus als Entethisierung der Politik -- Setzt die Demokratie auf Symbol und Ritual oder auf politische Bildung? -- Die Herausgeber und Autoren -- Bildnachweise.
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