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Unser Kulturbegriff ist falsch, gefährlich und er kommt uns teuer zu stehen. Er führt zu schlechter Politik, humanitären Katastrophen und der Verschwendung von Milliarden von Euro. Doch es gibt einen Weg zu einem konstruktiven Miteinander. Joana Breidenbach beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit Globalisierung und Migration. 1998 veröffentlichte sie »Tanz der Kulturen«, eine Replik auf Samuel Huntingtons Buch »Kampf der Kulturen«. Sie hat die ganze Welt bereist, u. a. als Expertin für das Goethe Institut, das Auswärtige Amt und das Bundespräsidialamt gearbeitet und schreibt für brand eins, GEO und FAZ. Pál Nyíri studierte in Moskau und den USA, lehrte an Universitäten in Oxford, Budapest und Berlin und ist heute Direktor des Studiengangs Angewandte Anthropologie an der Universität Sydney. Er ist Autor mehrerer Bücher, u. a. zum Thema Migration.

Intro -- Contents -- Preface and Acknowledgments -- Introduction -- 1. Clashing Civilizations -- 2. Culture -- 3. Culturalizing Violence -- 4. The Challenge of Multiculturalism -- 5. Protecting "Indigenous Culture" -- 6. The Age of "Cultural Competence" -- Conclusion: The Ethnographic Approach -- Notes -- Bibliography -- Index.

The "war on terror" has generated a scramble for expertise on Islamic or Asian "culture" and revived support for area studies, but it has done so at the cost of reviving the kinds of dangerous generalizations that area studies have rightly been accused of. In the case of China, this book shows the diverse array of critical but solidly grounded research approaches that can be used in studying a society. Its approach neither trivializes nor dismisses the elusive effects of culture, and it pays attention to both the state and the multiplicity of voices that challenge it

The "war on terror" has generated a scramble for expertise on Islamic or Asian "culture" and revived support for area studies, but it has done so at the cost of reviving the kinds of dangerous generalizations that area studies have rightly been accused of. In the case of China, this book shows the diverse array of critical but solidly grounded research approaches that can be used in studying a society. Its approach neither trivializes nor dismisses the elusive effects of culture, and it pays attention to both the state and the multiplicity of voices that challenge it.

Sowohl S. P. Huntington, der einen "Kampf der Kulturen" (BA 2/97) heraufziehen sieht, wie auch die Multikulturalisten, die ein friedliches Zusammenleben propagieren, gehen von einem statischen Kulturbegriff aus, mit relativ homogenen abgegrenzten Kulturkreisen, die - positiv oder negativ - interagieren. Demgegenüber konstatieren die beiden Ethnologinnen in ihrer anregenden Untersuchung eine weltweite gegenseitige Beeinflussung und Durchdringung kultureller Wirklichkeiten und grenzübergreifende kulturelle Gruppierungen. Im Gegensatz zu Globalisierungskritikern begreifen sie diese Vernetzung aber als Chance für eine positive individuelle und gesellschaftliche Fortentwicklung und verneinen die Gefahr eines amerikanisch geprägten weltweiten kulturellen Einheitsbreis. Als interessanter Diskussionsbeitrag zu empfehlen. (2) (Reinhild Khan)

ABSTRACTThe Altai Republic is a poor mountainous region of Russia squeezed between Kazakstan, China and Mongolia. A project to build a road connecting Russia with China through the Altai has been conceived within a quadripartite regional co‐operation project, supported by Western development organizations. Yet while at the Chinese side of the border road construction went ahead, in Russia, a coalition of globally connected ecologists, romantic 'Eurasianists', nostalgic conservationists and anti‐Chinese xenophobes turned the road into a political hot potato. This case study, in which production and investment are the focus on the Chinese side and environmental protection is key on the Russian side of the border, shows the inadequacy of approaches that pit global capital/international (read: Western) organizations against local (read: non‐Western) resistance or adaptation. China's entry into the politics of international development may be a setback for development critics who have helped engineer a 'cultural turn' in institutions such as the World Bank.

"Internet-Technologien werden für die unterschiedlichsten Interessen genutzt und mit verschiedenen Bedeutungen versehen. Statt sie auf die herkömmlichen utopischen und dystopischen Positionen zu reduzieren - 'Das Internet erschafft eine neue transparente und gerechtere Weltordnung' oder 'Neue Medien führen zu einem fundamentalen Orientierungsverlust, Kommerzialisierung und Kulturimperialismus' -, stellen wir anhand ethnologischer Fallstudien dar, wie sich kulturelle Identitäten mit Hilfe des Internets verändern und wie diese sich politisch auswirken." (Autorenreferat)

Die kulturelle Globalisierung läuft den öffentlichen Meinungsmachern zufolge auf eines von zwei Szenarien hinaus: Im weitverbreiteten Bild der globalen Kulturschmelze werden kulturell einst eigenständige Gesellschaften von weltweit verfügbaren Waren und Medien überrannt. Das zweite Szenario sieht die Welt in kultureller Fragmentierung und interkulturellen Konflikten versinken. Als Antwort auf die Homogenisierung scheint den Menschen nur noch die Abschottung gegen Fremdeinflüsse und die Zuflucht zu einem übersteigerten ethnischen Bewusstsein übrig zu bleiben. Diese Grundannahmen, auf denen die Homogenisierungs- und Fragmentierungsprognosen beruhen, erweisen sich jedoch aus ethnologischer Perspektive als unhaltbar. Der kulturelle Wandel ist nach Meinung der Autorinnen nicht unweigerlich ein "Nullsummenspiel", sondern folgt einer wesentlich komplexeren Dynamik, als sie meist dargestellt wird. Denn im Zuge der kulturellen Globalisierung verwischen sich die Grenzen zwischen dem Eigenen und dem Fremden und es entstehen "kreolisierte Kulturen". Die Migranten stellen dabei die Vorreiter eines neuen Kosmopolitismus dar. (ICI2)

"Im Zuge der Globalisierung wandeln sich Lebenswelten und Identitäten von Menschen. Die bekannten Klischees - 'kulturelle Vielfalt verschwindet' oder 'die Kluft zwischen Kulturen vergrößert sich' - erfassen nur Teilaspekte der komplexen Veränderungen. Anhand zahlreicher empirischer Beispiele wird gezeigt, mit welchen Strategien und Praktiken Menschen versuchen, die global zirkulierenden Waren, Medien und Ideen in ihren Alltag zu integrieren, und welche Kultur und Identitätsformen dabei neu entstehen." (Autorenreferat)