Das Buch erzählt bestürzend aktuell vom Freiheitskampf der 1989er Zeitenwende in Ungarn und den beiden deutschen Staaten – aber nicht vom (bekannten) Ende her: Es führt durch wechselnde Ereignisse und Perspektiven in die damalige Zeit hinein. Vom frenetischen Beifall beim Wiener Neujahrskonzert für die "edle ungarische Nation" über die propaganda-trockenen Neujahrsgrüße eines Erich Honecker, bis hin zu dem merkwürdigen Wunsch von Bundeskanzler Kohl, die Bundesrepublikaner mögen "mehr Freude" haben; von den Inaugurationsworten des neu gewählten US-Präsidenten, die sich bald schon als prophetisch erweisen werden ("freedom works"), bis hin zu den tödlichen Fluchtversuchen an der Berliner Mauer, so vielfältig ist das Archivmaterial, das Zsuzsa Breier kunstvoll zu einer neuen Geschichte der Wendezeit verwebt. Der Fokus liegt auf dem Alltag zweier unterdrückter und einer freien Gesellschaft. So gibt die Autorin den Blick frei für die Mechanismen von Demokratie und Diktatur, der gerade auch für unsere Gegenwart wieder so wichtig geworden ist.
Das Buch erzählt bestürzend aktuell vom Freiheitskampf der 1989er Zeitenwende in Ungarn und den beiden deutschen Staaten - aber nicht vom (bekannten) Ende her: Es führt durch wechselnde Ereignisse und Perspektiven in die damalige Zeit hinein. Vom frenetischen Beifall beim Wiener Neujahrskonzert für die "edle ungarische Nation" über die propaganda-trockenen Neujahrsgrüße eines Erich Honecker, bis hin zu dem merkwürdigen Wunsch von Bundeskanzler Kohl, die Bundesrepublikaner mögen "mehr Freude" haben; von den Inaugurationsworten des neu gewählten US-Präsidenten, die sich bald schon als prophetisch erweisen werden ("freedom works"), bis hin zu den tödlichen Fluchtversuchen an der Berliner Mauer, so vielfältig ist das Archivmaterial, das Zsuzsa Breier kunstvoll zu einer neuen Geschichte der Wendezeit verwebt. Der Fokus liegt auf dem Alltag zweier unterdrückter und einer freien Gesellschaft. So gibt die Autorin den Blick frei für die Mechanismen von Demokratie und Diktatur, der gerade auch für unsere Gegenwart wieder so wichtig geworden ist."Ein wunderbarer Mix aus Vertrautem und Unbekanntem, Nahem und Fernem, Erinnern und Hinzulernen." (Dirk van Laak)"Ein famoses Buchprojekt: enorm anschaulich, ein Kaleidoskop und Panorama zugleich, an- und berührend, stilistisch ansprechend, und sollte gerade für ein deutsches Publikum enorm lehrreich sein, gerade in der Gegenüberstellung unterschiedlicher Perspektiven, wo doch jeder für gewöhnlich nur die eigene sieht." (Andreas Rödder)"Das Buch ist ein Solitär, glänzend geschrieben, an vielen Stellen tief ergreifend, ein würdiger Verwandter von Kempowskis Echolot" (Adolf Muschg)
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20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs: Europa, Freiheit und Diktatur aus prominenten Perspektiven. Ja, es gab keine Bananen und man wäre gerne Golf gefahren. Und doch war es etwas anderes, das Osteuropa nach 40 Jahren kommunistischer Diktatur in die Demokratie katapultierte. Es war die Sehnsucht nach Freiheit, die 40 Jahre kommunistische Gewaltherrschaft bei Millionen von Menschen nicht hatte unterdrücken können. Der Sturz gelang 1989 - zu einem Zeitpunkt, als viele in Ost und West sich längst mit den kommunistischen Diktaturen und mit sowjetischer Fremdherrschaft arrangiert hatten. Für viele Außenstehende überraschend, für die Beteiligten nur konsequent, fiel der Eiserne Vorhang, und die Europäer vereinten sich in Freiheit und Demokratie. Was ist 20 Jahre später von dem beflügelnden Befreiungs- und Vereinigungsglück geblieben? Sind die Trümmer des gestürzten Systems beseitigt? Hat die Erfahrung des Ostblocks mit der kommunistischen Diktatur Eingang gefunden in das gegenwärtige Denken über Europa? Was bedeuten Freiheit und Diktatur für Westeuropäer, was für Osteuropäer? Mit Beiträgen u.a. von: Anne Applebaum, Wladyslaw Bartoszewski, Marianne Birthler, Stéphane Courtois, Joachim Gauck, Sandra Kalniete, Ivan Krastev, Mart Laar, Horst Möller, Wolfgang Schäuble, Karl Schlögel. (ca. 1/3 des Bandes in englischer Sprache) Die Herausgeber Zsuzsa Breier, geb. 1963 in Budapest, studierte Germanistik, Slawistik und Kulturwissenschaft in Ungarn, Forschungsaufenthalte in Heidelberg, Tübingen, Zürich und Bern. Von 1992-2005 lehrte sie Neuere Deutsche Literatur an der Eötvös Lóránd Universität in Budapest, 2000 wechselte sie als Diplomatin für vier Jahre an die ungarische Botschaft in Berlin. Seit 2004 leitet sie die von ihr gegründete Ost-West-Dialogplattform, die Gesellschaft DIALOG-KULTUR-EUROPA e.V. in Berlin. Adolf Muschg, geb. 1934 in Zollikon bei Zürich, studierte Germanistik und Anglistik in Zürich und Cambridge und lehrte an Universitäten in Tokyo, Göttingen, Ithaca N.Y. und Genf. Von 1970-1999 war er Professor für Deutsche Sprache und Literatur an der ETH Zürich. Für sein umfangreiches schriftstellerisches Werk wurde er u.a. mit dem Hermann-Hesse-Preis, dem Georg-Büchner-Preis, dem Grimmelshausen-Preis und mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. 2003-2006 war er Präsident der Akademie der Künste in Berlin. Sein bislang letzter Roman "Sax" erschien 2010, sein Essayband "Was ist europäisch?" 2005.
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