"Die Veränderungen zu Beginn der neunziger Jahre scheinen Frankreichs Entscheidung der sechziger Jahre - Rückzug aus den Kolonien und langfristiges Engagement in Europa - wieder in Frage zu stellen. Der Rückzug auf nationale Interessen zum Nachteil Europas und die Beteiligung am globalen Kräftegleichgewicht unter völlig veränderten Bedingungen haben die früheren Entscheidungen Frankreichs ins Wanken gebracht. Da ein erweitertes Europa nicht im französischen Interesse liegt, gewinnen nationale und globale Überlegungen wieder stärker an Gewicht. Folgende Grundtendenzen scheinen sich in Europa herauszukristallisieren: eine Begrenzung des europäischen Raumes nach Osten, die mit den östlichen Grenzen Ungarns und Polens übereinstimmt; das Ende gewisser Subsysteme, weil es sich als schwierig bis unmöglich herausgestellt hat, globale politische Szenarien erfolgreich umzusetzen; sowie ein umfangreicher Anpassungsprozeß, zu dem die diversen Bündnisse und Systeme gezwungen worden sind." (Autorenreferat)