Inhaltsverzeichnis: Manfred Bretz: Treffsicherheit von Bevölkerungsvorausberechnungen (1-38); Lawrence R. Carter, Alexia Prskawetz: Examining Structural Shifts in Mortality Using the Lee-Carter Method (39-54); Johann Fuchs: Schätzung und Projektion des Erwerbspersonenpotenzials nach dem IAB-Konzept (55-78); Gert Hullen: Modellrechnungen der Lebensformen, Haushalts- und Familienstrukturen (79-106); Karl Schwarz: Aus langjährigen Erfahrungen mit Bevölkerungsvorausschätzungen (107-112); Bettina Sommer: Entwicklung der Bevölkerung Deutschlands bis 2050 - Annahmen und Ergebnisse der 9. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung im Überblick (113-122); Uwe Tovote: Die regionalisierte Wohnunggsprognose für Niedersachsen bis 2015 (123-137).
"Der hier vorliegende Band ist eine Sammlung der schriftlichen Fassungen von vier Vorträgen, welche im Rahmen eines Workshops 'Auswirkungen demographischer Entwicklungen auf Sicherheitsfragen' gehalten wurden. Diese Tagung fand im November 2007 in Wiesbaden statt und wurde vom BiB organisiert. Im Mittelpunkt des Workshops stand die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen demographischen Entwicklungen und Sicherheitsthemen gibt und wenn ja, wie dieser Zusammenhang aussieht. Welche Rolle spielt die Demographie bei weltweiten Konflikten und für Kriminalität? Wie hoch ist die Bedeutung der Bevölkerungsentwicklung für die Sicherheit einzuschätzen im Vergleich zu anderen Einflussfaktoren?" (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Wolfgang Kahl: Demografischer Wandel im Kontext sozioökonomischer Prozesse und sozialräumlicher Entwicklungen: mögliche Auswirkungen auf Phänomene der Gewaltkriminalität und Folgerungen für die Prävention (11-34); Gerhard Spiess: Demografischer Wandel und altersspezifische Kriminalität. Projektion der Entwicklung bis 2050 (35-56); Roland Kaestner: Demographischer Wandel - Konsequenzen und Chancen für äußere Sicherheit und Verteidigung (57-72); Josef Schmid: Weltbevölkerung, Entwicklungsdifferenz und der außereuropäische Extremismus (73-90).
"Betrachtet man die Entwicklung der letzten Jahre in Deutschland, dann zeigt sich eine Gleichzeitigkeit von Städten mit wachsender, stagnierender oder schrumpfender Bevölkerung. Die Prognosen unterschiedlicher Forschungsinstitute lassen erwarten, dass wir es auch in Zukunft mit einem Nebeneinander von Schrumpfung, Stagnation und Wachstum zu tun haben werden. Geht also die Zeit der Stadtflucht, der Prozess der Suburbanisierung allmählich zu Ende? Gibt es Anzeichen für eine anhaltende, echte Trendwende, für vermehrte Land-Stadt-Wanderungen, für eine Rückwanderung in die Stadt und damit für eine zunehmende Reurbanisierung? In der vorliegenden Arbeit stellen Referenten dieser Tagung die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten vor, die sie im Rahmen der Tagung präsentierten. Die Palette der Beiträge ist dabei groß. Neben zentralen Themen wie Suburbanisierung und Reurbanisierung werden auch kleinräumige Strukturen und Trends der demographischen Entwicklung diskutiert. Zahlreiche konkret stadtbezogene Analysen und Prognosen illustrieren, wie vielfältig die demografische Entwicklung der Städte ist. Die Strukturen und Trends der demographischen Entwicklung werden hier auch im innerstädtischen Kontext thematisiert." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Gemeinsames Thesenpapier (7-16); Hans-Peter Gatzweiler, Steffen Maretzke: Städte im demographischen Wandel - Stadtentwicklung zwischen Sub- und Reurbanisierung, Wachstum und Schrumpfung (17-30); Bernhard Köppen: Reurbanisierung als Hoffnung der Städte im demographischen Wandel? (31-40); Michaela Hirschle, Markus Sigismund: Zurück in die Stadt ist kein Selbstläufer - Unterschiede der Stadt-Umland-Wanderungen in schrumpfenden und wachsenden Wohnungsmarktregionen (41-50); Gabriele Sturm, Katrin Meyer: Alterung in deutschen Großstädten - internationalisiert (51-64); Andreas Kaiser, Jörg Pohlan: Wachsende Stadt, schrumpfende Quartiere - kleinräumige Analyse der demografischen Entwicklung in Hamburg (65-74); Kim Gerber: Räumliche Mobilität und Lebensverläufe in Nordrhein-Westfalen (75-82); Katrin Sandfuchs: Die Motive der Wohnstandortwahl und die Bewohnerstruktur innenstadtnaher Neubaugebiete am Beispiel von Hannover (83-92); Marco Schmidt: Kleinräumige Ausdifferenzierungen von demografischen Prozessen in der Stadt - Fallstudien aus Kiel (93-102); Rüdiger Meng, Ansgar Schmitz-Veltin, Christina West: Wohnen in der Stadt? Wohnwünsche intraurban wachsender Haushalte und potenzieller Reurbanisierer am Beispiel der Stadt Mannheim (103-112); Josef Fischer: Zur aktuellen und künftigen Bevölkerungsentwicklung in Leipzig (113-119).
"Neuzuwandererbefragungen werden seit einiger Zeit in den USA (siehe Jasso et al. 2000), in Australien, Neuseeland und Kanada durchgeführt. In Deutschland liegen bislang keine gesonderten Erhebungsdaten für diese Gruppe vor. Dabei ist die Verfügbarkeit von Informationen über Ursachen, Formen und Folgen des aktuellen Zuwanderungsgeschehens sowohl aus gesellschaftlichen als auch aus wissenschaftlichen Gründen besonders wichtig. Trotz des Anwerbestopps sind im Jahre 2002 etwa 660.000 (Bevölkerungsfortschreibung, vgl. Statistisches Bundesamt 2004: 60) ausländische Personen aus dem Ausland nach Deutschland gezogen. Zudem gilt in Deutschland ab dem 01.01.2005 das neue 'Gesetz zur Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung und zur Regelung des Aufenthalts und der Integration von Unionsbürgern und Ausländern' ('Zuwanderungsgesetz', nähere Informationen unter www.bmi.bund.de), mit dem Deutschlands faktische Existenz als Einwanderungsland nun auch offiziell bestätigt wird. Vor diesem Hintergrund sind verlässliche und umfangreiche Informationen z.B. über soziostrukturelle Merkmale, Zuzugsmotive und Eingliederungsmuster der nach Deutschland einwandernden Personen unverzichtbar. Dies gilt auch und speziell für die Frage, wie sich die Zusammensetzung der Neuzuwandererkohorten im Zeitverlauf ändert, z.B. im Hinblick auf das Bildungsniveau der Zuwandernden. Die Erhebung von Daten über Neuzuwanderer erscheint aber nicht nur aufgrund der zahlenmäßigen und politischen Bedeutung dieser Gruppe und dem damit einhergehenden gesellschaftlichen Informationsbedarf geboten. Ein Bedarf an solchen Daten existiert auch aus wissenschaftlicher Perspektive, bietet die Untersuchung dieser Gruppe doch in ganz besonderem Ausmaß die Gelegenheit, Integrationsprozesse von Beginn an zu verfolgen und damit die unterschiedlichen Ergebnisse dieser Verläufe besser erklären zu können. Um der dynamischen Natur dieser Prozesse gerecht zu werden und um zu fundierten Kausalaussagen zu kommen, sollten daher Längsschnittdaten erhoben werden (Jasso et al. 2000: 127). Ein 'optimales' Design für eine Neuzuwandererbefragung würde es einerseits erlauben, den Bedarf an politikrelevanten Informationen im Bereich der Zusammensetzung verschiedener Neuzuwandererkohorten zu decken. Andererseits sollte es auch dazu beitragen, die derzeit existierenden Defizite im Bereich der Integrationsforschung gerade über die frühen Eingliederungsverläufe zu beheben. Beides wäre anhand eines Multikohorten-Paneldesigns möglich, bei dem etwa alle fünf Jahre eine neue Neuzuwandererkohorte über fünf Jahre hinweg jährlich befragt würde. So würde vermieden, dass jeweils mehrere Kohorten gleichzeitig 'im Feld' sind, zugleich könnten längerfristige Änderungen in der Zusammensetzung der Neuzuwandererkohorten erfasst werden. Die Fallzahlen sollten dabei hoch genug sein, um auch angesichts der bei dieser Gruppe vermutlich besonders hohen Ausfälle, v.a. durch remigrationsbedingte Panelmortalität, noch Analysen für einzelne Nationalitätengruppen zuzulassen. Dass eine solche Neuzuwandererbefragung trotz ihrer gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Relevanz bislang in Deutschland noch nicht durchgeführt wurde, liegt sicherlich nicht nur daran, dass ein derartiges Design mit einem hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden wäre. Sie bringt darüber hinaus auch besondere methodische Probleme mit sich, die sich bei der Erhebung von Surveydaten von Personen mit Migrationshintergrund im Allgemeinen (vgl. Blohm und Diehl 2001) und von Einwanderern mit kurzer Aufenthaltsdauer im Besonderen stellen." (Autorenreferat)
"Diese Arbeit stellt den Kinderwunsch von (noch) kinderlosen Frauen und Männern in den Mittelpunkt des Interesses. Beim Kinderwunsch handelt es sich um eine Verhaltensintention. Anders als konkrete Ereignisse, wie die Geburt eines Kindes, muss man sich beim Kinderwunsch deshalb mit der Frage der Validität im Hinblick auf die tatsächlich realisierten Geburten auseinander setzen. Ein zentraler Bestandteil der Arbeit ist es daher, der Frage nachzugehen, was die Angaben zum Kinderwunsch aussagen. Seit die Kinderwunschfrage in Umfragen gestellt wird, ist ihre Prognosekraft, was die tatsächlich realisierte Kinderzahl betrifft, umstritten. Generell wird man davon ausgehen müssen, dass sich aus den geäußerten generativen Wünschen nur bedingt Rückschlüsse auf das generative Verhalten und damit die letztlich realisierte Kinderzahl ziehen lassen. Unbestritten drückt der Kinderwunsch jedoch eine grundlegende Bereitschaft zur Geburt von Kindern aus. Im empirischen Teil der Arbeit wird weiterhin der Frage nachgegangen, wie hoch die grundlegende Bereitschaft zur Geburt von Kindern in der hier betrachteten Gruppe der Kinderlosen in unserer Gesellschaft ausgeprägt ist. Es interessiert dabei nicht nur, ob überhaupt Kinder gewünscht werden, sondern auch wie viele Kinder gewünscht werden. Zugleich wird gefragt, wie sich der Kinderwunsch im Zeitverlauf auf gesamtgesellschaftlicher Ebene entwickelt hat. Es zeigt sich unter anderem, dass der Anteil derer, die sich keine Kinder wünschen, sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland im Vergleich zu früheren Erhebungszeitpunkten angestiegen ist. Der Wunsch, kinderlos zu bleiben, ist deutlich erkennbar. Rechtfertigen diese Ergebnisse es jedoch, vom sich ausbreitenden Ideal der freiwilligen Kinderlosigkeit zu sprechen? Im zweiten Teil der Untersuchung wird deshalb der Frage nachgegangen, von welchen Faktoren der Kinderwunsch in seiner Ausprägung beeinflusst wird. Wer sind die Personen, die sich keine Kinder wünschen, und wer sind die Personen, die sich Kinder wünschen? Wie lassen sich diese Personengruppen beschreiben? Antworten darauf führen zur weiteren Frage, warum (keine) Kinder gewünscht werden. Es werden soziodemographische Merkmale, gesellschaftliche Rahmenbedingungen sowie Einstellungen und Wertorientierungen hinsichtlich ihres Einflusses auf den Kinderwunsch überprüft." (Autorenreferat)
"Der Weltbevölkerungsprozess ist in globaler Perspektive auch künftig durch ein nur langsam zurück gehendes Bevölkerungswachstum gekennzeichnet. Während in den Industrieländern (Developed Countries: DCs) eine geringe Anzahl an Kindern je Frau (TFR) zu einer alternden und schrumpfenden Bevölkerung beiträgt, nimmt die Zahl der Menschen vor allem in den weniger entwickelten Regionen (Less Developed Countries: LDCs) der Erde absolut noch immer stark zu. Die regionalisierte Analyse zeigt hierbei einen sowohl hinsichtlich der Großregionen der Erde als auch einzelner Staaten differenzierten Verlauf. Der vorliegende Band führt, anhand der Ergebnisse der World Population Prospects 2004 der UN, in die wichtigsten räumlichen Aspekte des aktuellen Weltbevölkerungsprozesses ein. Die wichtigsten Aspekte des Weltbevölkerungsprozesses sollen anhand ausgewählter Variablen der aktuellen World Population Prospects in thematischen Farbkarten zu folgenden Themen dargestellt werden: regionale Gliederung der Darstellung und Stand der menschlichen Entwicklung, Bevölkerungsentwicklung, Geburtenentwicklung, Entwicklung des Altersaufbaus, Entwicklung der Lebenserwartung, internationale Wanderung, Verstädterung. Der Darstellung schließt sich eine Auswahlbibliographie an, die neben den verwendeten Datenquellen und wichtiger Grundlagenliteratur auch leicht zugängliche aktuelle Übersichtsdarstellungen in deutscher Sprache sowie eine Liste mit Internetlinks umfasst. Alle Ausführungen beziehen sich, soweit nicht gesondert angegeben, auf die Daten der letzten UN World Population bzw. World Urbanization Prospects. Beide Datensätze stehen unter http://esa.un.org/unpp bzw. http://esa.un.org/unup kostenlos online zur Verfügung. Die von der UN für die kommenden zehn Jahre vorausberechnete Entwicklung der Weltbevölkerung zeigt eine regional differenzierte Dynamik. Bei einem deutlichen Rückgang der jährlichen Wachstumsraten der Bevölkerung auf knapp über 1% in Asien und Lateinamerika sowie etwa 0,8% in Nordamerika und einer weiteren Beschleunigung des Bevölkerungsrückgangs in Europa auf -0,1% in der Periode 2010/15 wird die Bevölkerung in Afrika dann noch immer um rund 2,1% pro Jahr wachsen (mittlere Variante)." (Textauszug)
Seit den späten 80er Jahren versucht man stärker die differentiellen Aspekte herauszuarbeiten, also zu zeigen, welche Personen unter welchen Bedingungen in der Pensionierung Gewinne oder Verluste erleben. Die vorliegende Analyse folgt diesem Trend anhand des Lebenserwartungssurveys, der (vorrangig) untersucht, inwieweit der Übergang vom zumeist recht langen Erwerbsleben in den Ruhestand zu Veränderungen in der subjektiven Bewertung des Gesundheitszustandes führt. Zudem gilt es zu klären, inwieweit Zusammenhänge zwischen der früheren Branchenzugehörigkeit, der beruflichen Stellung (Arbeiter, Angestellte, Beamte, Selbstständige) und der beruflichen Tätigkeit sowie zwischen früheren Arbeitsbelastungen (z.B. lange tägliche Arbeitszeiten, körperlich schwere Arbeit, hohe Verantwortung für Menschen u.a.m.) und dem Gesundheitszustand im Ruhestand gegeben sind.Die Untersuchung beabsichtig auch, den in der Öffentlichkeit noch vielfach anzutreffenden Versionen vom "Pensionierungsschock" oder gar "Pensionierungstod" entgegen zu treten. Die Studie zeigt insgesamt, dass der Übergang in den Ruhestand kein Ereignis für sich ist, sondern eine Veränderung im gesamten Lebenskontext mit einschneidenden Umgewichtungen in den äußeren Dispositionsspielräumen von Arbeit/Beruf/Familie und Privatheit, die auch erheblich geänderte Koordinationsleistungen gegenüber früher verlangen. Die Ergebnisse beruhen auf einer 1998 durchgeführten Wiederholungsbefragung bei Personen (Jahrgänge 1952 und früher), die bei der ersten Erhebung 1984/1986 am Erwerbsleben beteiligt waren (Erwerbstätige und Arbeitslose). (ICA2)
Die Arbeit untersucht mit Hilfe des Lebenserwartungssurveys des BiB den Zusammenhang von Einkommen und Verhaltensweisen einerseits und der Gesundheit andererseits. Ausgangspunkt dafür war die Berechnung eines personenbezogenen Äquivalenzeinkommens. Die zugrunde liegende These besagt, dass die gesundheitliche Situation durch drei große Faktorengruppen beeinflusst wird: biologische Faktoren, Verhaltensweisen und soziale Faktoren. Grundlage der Auswertung für den Zusammenhang von Einkommen, Gesundheit und Gesundheitsverhalten sind Längsschnittdaten von zwei Befragungszeitpunkten. Befragt wurden Personen der Jahrgänge 1952 und älter; insgesamt wurden 3939 Personen aus Westdeutschland und 904 aus Ostdeutschland zwischen 1984/86 und 1998 befragt. Die Ergebnisse bestätigen insgesamt den Zusammenhang von Einkommen und Gesundheit, wobei unterschiedliche Faktoren (Geschlecht, Alter) auch mitbestimmend sind für Ernährungsverhalten, Rauchverhalten und Alkoholkonsum. Ergebnisse im Bereich Sport bestätigten ebenfalls einen Zusammenhang zwischen hohem Einkommen und sportlicher Aktivität. (ICH)
Die Verfasserin untersucht anhand eines Vergleichs zweier 8 Jahre auseinander liegender Umfragen, in wie weit sich das mögliche Verhalten bei einer nicht geplanten, ungewollten Schwangerschaft und die allgemeine Akzeptanz eines Schwangerschaftsabbruchs unter dem jetzt einheitlich für die alten und die neuen Bundesländer geltenden Par. 218 gegenüber den Bedingungen der bis 1995 geltenden Fristenlösung in den neuen Bundesländern einerseits und der Indikationenlösung in den alten Bundesländern andererseits verändert hat. Die Analyse berücksichtigt im Einzelnen die soziodemographischen und sozioökonomischen Merkmale der befragten Frauen. Das allgemeine Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass die im Familiensurvey 2000 befragten Frauen eher bereit waren, eine nicht gewünschte Schwangerschaft auszutragen, als die 1992 befragten Frauen. Die im Jahr 2000 befragten ostdeutschen Frauen weisen zwar eine geringere Abbruchneigung als die acht Jahre zuvor Befragten auf, doch ist diese weiterhin deutlich höher als bei den westdeutschen Frauen. (ICE2)
Die Studie zur Sterblichkeitsforschung beschäftigt sich mit den geschlechtsspezifischen Mortalitätsunterschieden. Der Ansatz der Arbeit besteht darin, die Sterblichkeitsentwicklung von bayerischen Nonnen und Mönchen im Zeitraum 1910-1985 anhand der beiden ausgewählten Untersuchungszeiträume 1910-1940 und 1955-1985 zu analysieren und mit der deutschen Allgemeinbevölkerung zu vergleichen. Zu diesem Zweck wird vom Verfasser aus verschiedenen Quellen aus den Archiven bayerischer Frauen- und Männerklöster ein Datensatz geschaffen, der insgesamt 11.624 Ordensmitglieder, davon 6.154 Nonnen und 5.470 Mönche, umfasst. Das erste Kapitel verschafft einen Einblick in die Vielfältigkeit der in der Literatur diskutierten möglichen Einflussfaktoren und Ursachen der geschlechtsspezifischen Mortalitätsunterschiede, wie z.B. das unterschiedliche Rauchverhalten von Männern und Frauen, der Einfluss des Familienstands oder die Theorie der ungleichen Selektion der beiden Weltkriege. Im Anschluss daran wird im zweiten Kapitel sowohl das methodische Vorgehen erläutert als auch der Datensatz bayerischer Nonnen und Mönche dargestellt. Dabei steht die Sterbetafelkonstruktion im Mittelpunkt. Neben der korrekten Berechnung und Interpretation der einzelnen Sterbetafelfunktionen wird hier auch der Unterschied zwischen Perioden- und Kohortenanalyse erläutert, die beide zur Anwendung kommen. Die in Kapitel 1 gewonnen Erkenntnisse werden dann im dritten Kapitel, dem Auswertungsteil der Klosterstudien, wieder aufgegriffen, um auf diese Weise die Ergebnisse der Analyse einordnen und interpretieren zu können. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich die Lebenserwartung von Frauen und Männern mit gleichen Verhaltensweisen und Lebensbedingungen im Verlauf des 20. Jahrhunderts vollkommen identisch entwickelt hat. Damit können sämtliche in der Literatur diskutierten möglichen Ursachen für die Entwicklung der geschlechtsspezifischen Mortalitätsunterschiede, die nicht vom Menschen selbst beeinflussbar sind - wie biologische Faktoren oder die Theorie der ungleichen Selektion der beiden Weltkriege - unmöglich die alleinigen Auslöser für dieses Phänomen sein. Die Untersuchung zeigt somit, dass für die Auseinanderentwicklung der Lebenserwartung von Frauen und Männern der Allgemeinbevölkerung wohl ausschließlich Veränderungen in den Lebensverhältnissen der weltlichen Bevölkerung verantwortlich sind. Beispiele hierfür wären die immer größer werdende Stressbelastung für die berufstätige Bevölkerung oder unterschiedliche gesundheitsbeeinflussende Verhaltensweisen der Lebensstile von Männern und Frauen, wie z.B. der erhöhte Zigaretten- und Alkoholkonsum der Männer. (ICG2)
"Die Frage nach den Formen und Bestimmungsfaktoren der Eingliederung der ausländischen Bevölkerung gewinnt mit der dauerhaften Niederlassung der ehemals als 'Gastarbeiter' zugewanderten Gruppen und ihrer Nachkommen zunehmend an Bedeutung. Häufig mangelt es aber an geeigneten Daten, um empirisch fundierte Antworten auf gesellschaftlich vieldiskutierte Fragen zu geben: Wie weit ist die Integration von Personen mit Migrationshintergrund (Migranten) im schulischen und beruflichen Bereich fortgeschritten, und wie lässt sich die Distanz zu den Deutschen gegebenenfalls erklären? Wie ist es um das Interesse und die Partizipation von Migranten im politischen und sozialen Bereich bestellt? Nehmen inter-ethnische Eheschließungen und Freundschaftsbeziehungen zu, und gibt es diesbezüglich Unterschiede zwischen den Nationalitätengruppen? Diese Fragen stellen sich besonders dringlich, wenn es um die 'zweite' oder 'dritte Generation' von Migranten geht, wird doch die Integration oder Segregation dieser Gruppe die Gesellschaft in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten entscheidend prägen. Aus diesen Gründen wurde im Juli 2000 der Auftrag zu einer breit angelegten Befragung italienisch- und türkischstämmiger Migranten im Alter von 18 bis 30 Jahre sowie einer deutschen Kontrollgruppe (je ca. 1.200 Befragte) an das Markt- und Meinungsforschungsinstitut BIK Aschpurwis und Behrens, Hamburg, vergeben. Die Erhebungsdaten wurden Ende März 2001 an das BiB geliefert. Bei der Befragung wurden Items über die Lebensverhältnisse, das Verhalten und die Einstellungen erhoben. Im Mittelpunkt standen thematisch die schulische, berufliche, soziale, sprachliche und identifikative Integration; Art und Ausmaß der Kontakte zur ethnischen Community und ihren Einrichtungen; Einstellungen zum Leben in Deutschland und zur politischen Partizipation sowie familiale Lebensbedingungen und Einstellungen. Aufgrund der thematischen Breite des Surveys und der hohen Anzahl an Befragten lassen sich anhand der Daten fundierte Aussagen über die Eingliederungsmuster der untersuchten Gruppen machen." (Textauszug)
"Der Bericht des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung analysiert, wie sich die demographische Entwicklung auf das bürgerschaftliche Engagement auswirken kann und welche Potenziale dafür vorhanden sein werden. Er stellt insbesondere dar, welche Auswirkungen der demographische Wandel auf die Gestaltungsspielräume der Kommunen haben kann, kommunale Dienstleistungen und Infrastruktureinrichtungen vorzuhalten sowie welche Bedeutung ein ergänzendes bürgerschaftliches Engagement in diesem Zusammenhang hat. Der Bericht basiert auf einer empirischen Analyse des regionalen demographischen Wandels und gibt unter anderem einen Überblick über die Ergebnisse unterschiedlicher Erhebungen zum bürgerschaftlichen Engagement. Eine Modellrechnung zeigt den Einfluss des demographischen Wandels auf die künftige Entwicklung des Potenzials an Engagierten in den Regionen." (Textauszug)
"Die hier vorgelegte Studie über die demografische Entwicklung in ausgewählten deutschen Bundesländern ist als eine Erweiterung der 2005 sowie 2006 für ausgewählte Großstädte Deutschlands veröffentlichten Untersuchungen (Bomsdorf/ Babel 2005, 2006) zu verstehen. Ein wesentlicher Grund für die 2005 und 2006 durchgeführten Forschungsarbeiten zum demografischen Wandel in Deutschlands Großstädten war die triviale Einsicht, dass der demografische Wandel vor Deutschlands Städten, Gemeinden und auch Ländern nicht Halt macht. Während bei der Untersuchung der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland jedoch zumeist die Folgen für die sozialen Sicherungssysteme im Vordergrund stehen, gibt es bei einer auf der Ebene von Städten und Gemeinden vorgenommenen Betrachtung andere Schwerpunkte. Eine Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung und des Bevölkerungsumfangs hat unmittelbar Auswirkungen auf landespolitische bzw. kommunale Entscheidungen. Als Beispiel seien hier die Anzahl der benötigten Kindergartenplätze, Schulen, altengerechten Wohnungen bzw. Krankenhausbetten genannt. Im Blickpunkt der Untersuchung stehen im Hinblick auf die betrachteten Länder drei Kernfragen: Wie entwickelt sich der Umfang der Bevölkerung bis 2040? Wie entwickelt sich die Altersstruktur der Bevölkerung bis 2040? Welche Bevölkerungskomponente ist für die Bevölkerungsentwicklung langfristig die wichtigste? Oder globaler formuliert: Können die betrachteten Länder sich dem Gesamttrend des demografischen Wandels entziehen oder folgen sie ihm?" (Textauszug)
"Der Materialienband 123 liefert eine Übersicht über den gegenwärtigen Wissensstand zur Auswanderung deutscher Staatsbürger aus Deutschland. Der vorliegende Materialienband konzentriert sich dabei vor allem auf die folgenden vier Fragen: Wer wandert aus; wie hat sich die Selektivität der Auswanderung über die letzten Jahre und Jahrzehnte verändert, welche Motive veranlassen jemanden zu der Entscheidung, ins Ausland zu ziehen und wieder zurückzukehren. Zur Beantwortung der genannten Forschungsfragen ist der Materialienband in zwei Teile gegliedert: einen ersten allgemeinen und konzeptionellen Teil sowie einen zweiten empirischen, der den Forschungsstand zur konkreten Entwicklung der Auswanderung in Deutschland beschreibt. Im ersten Teil wird ein kurzer Überblick über verschiedene Theorien der Auswanderung gegeben, und es werden die Datenlage und die Methoden zur Analyse der Auswanderung vorgestellt. Im Mittelpunkt des zweiten Teils des Materialienbandes steht die konkrete Situation der Auswanderung deutscher Staatsbürger aus Deutschland. Ausgehend von vorliegenden Statistiken und Veröffentlichungen werden die wesentlichen Strukturen und Dynamiken der internationalen Migration Deutscher nachgezeichnet. Dabei folgt dieser Teil den genannten Forschungsfragen: Hinsichtlich der Selektivität und zeitlichen Veränderung der Wanderungsbewegungen wird in einem ersten Schritt die deutsche Wanderungsstatistik ausgewertet. In einem weiteren Schritt werden Umfragedaten hinsichtlich der Wanderungsintentionen, den Unterschieden zwischen den Bevölkerungsgruppen und den daraus resultierenden unterschiedlichen Wanderungsmotiven dargestellt. Abschließend werden die verschiedenen Motive der Auswanderung einer genauen Analyse unterzogen, bei der Forschungsergebnisse zur Bildungs-, Arbeits- und Ruhesitzmigration vorgestellt werden." (Autorenreferat)
"Der Arbeitskreises Migration - Integration - Minderheiten der Deutschen Gesellschaft für Demographie (DGD) veranstaltete seine nunmehr 7. Herbsttagung am 25. November 2005 in Erlangen zum Thema 'Neue Zuwanderergruppen in Deutschland'. Den Auftakt der Tagung bildete die historische Betrachtung der Integration deutscher Flüchtlinge und Vertriebener nach dem Zweiten Weltkrieg. Es folgten Vorträge, die die aktuellen Entwicklungen bei 'älteren' Zuwanderergruppen, die neuen Zuwanderergruppen seit den 1990er Jahren und die internationalen Perspektiven der Wanderung zum Gegenstand hatten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Michael von Engelhardt: Deutsche Flüchtlinge und Vertriebene des Zweiten Weltkriegs (7-24); Martin Kohls, Reiner H. Dinkel: Ehemalige Zuwanderer als heutige Rentenempfänger - Kaufkraftverlust oder -gewinn (25-40); Nina Rother: Migration innerhalb der EU: Wer zieht warum nach Deutschland - und mit welchem Erfolg? (41-54); Wolfgang Seifert: Eingebürgerte als "neue" Zuwanderungsgruppe am Beispiel von NRW (55-64); Sonja Haug, Michael Wolf: Jüdische Zuwanderer in Deutschland (65-82); Barbara Schramkowski: "Aber bei den Leuten angenommen zu sein, da fehlt es" (83-96); Wolfgang Bautz: Schrumpfende Regionen - schrumpfende Integration (97-108); Lenore Sauer: Zuwanderung aus den Staaten der GUS nach Deutschland (109-126); Frank Swiaczny: Internationale Migration als globales Phänomen und seine Auswirkungen auf den demographischen Wandel in den Industrie- und Entwicklungsländern (127-158); Holger Kolb: Internationale Mobilität von Hochqualifizierten - (k)ein Thema für die Migrationsforschung (159-174).