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150 Jahre Solidarität / Michaela Rosenberger -- Ungleichheit und Protest im 19. Jahrhundert - Leipzig 1849 bis 1870/71 / Susanne Schötz -- Friedrich Wilhelm Fritzsche : Biografie eines deutschen Rebellen / Willy Buschak -- "Eine Sonderorganisation der Betriebsräte ist weder örtlich noch zentral von Nutzen" : Die Berliner Betriebsratzentrale 1919/20 und ihr Verhältnis zu den Freien Gewerkschaften / Axel Weipert -- Gewerksschaften, Tarifvertrag, Mitbestimmung / Manfred H. Bobke-von Camen -- Humanisierung der Arbeitswelt 1.0. Historisch-kritische Befragung eines Reformprogramms der Neunzehnhundertsiebzigerjahre / Stefan Müller -- Computerisierung, deutsch-deutsche Gewerkschaftsgeschichte und europäische Vernetzung im Kontext des Kalten Krieges : Die Arbeitskämpfe in der bundesdeutschen Druckindustrie in den 1970er- und 1980er-Jahren / Karsten Uhl -- Von der Würde der Arbeiter im "Arbeiterstaat" DDR oder : Wo ist die Arbeiterbewegung geblieben? Ein Problemaufriss / Renate Hürtgen -- Wer hatte von wem zu lernen? Deutsche Gewerkschafter besuchen die USA vor und nach dem Ersten Weltkrieg / Reiner Tosstorff -- Von der Idee zur Praxis : Europapolitische Vorstellungen der Gewerkschaften und gewerkschaftliche Europapolitik in der Frühphase des europäischen Einigungsprozesses / Rainer Fattmann -- Das Haus, in dem die Gewerkschaften gegründet wurden - Ein Erinnerungsort erzählt seine Geschichte / Willy Buschak -- 150 Jahre Gewerkschaftsgeschichte, was ist das Ergebnis für die Arbeiterinnen und Arbeiter? / Iris Kloppich -- 150 Jahre deutsche Gewerkschaften - was hatten die Arbeiter und Arbeiterinnen davon? / Stefan Berger

Der Autor zeichnet die öffentlichen Diskussionen zur europäischen Einigung in den Zwischenkriegsjahren von 1918 bis 1936 nach. Er zeigt, dass sich die Wahrnehmung Europas nach dem Ersten Weltkrieg radikal veränderte, und dass der Antrieb für die Diskussion um Europa bei den Gewerkschaften, in der Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie nun die Erfahrung des Niedergangs, des Zerfalls und der Ohnmacht gegenüber den übermächtigen Vereinigten Staaten von Amerika war. Der Ausweg aus der Krise war für alle, die sich zur europäischen Einigung äußerten, nur durch radikale Schritte möglich: eine rationelle Organisation der Wirtschaft, Senkung der Produktionskosten und Höherentwicklung der Produktionsbedingungen durch Standardisierung und Typisierung der Produktion nach dem Vorbild der Vereinigten Staaten. Der große Umbau der europäischen Industrie war gleichzeitig eine Chance, den Einfluss der Arbeiterschaft und der Öffentlichkeit auf die Unternehmen zu erhöhen. Der Autor beschreibt die Schritte auf dem Weg zur europäischen Kooperation, die Angleichung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse in Europa, die Vorschläge zur Europäisierung der Gewerkschaften sowie die Entwicklung eines europäischen Gemeinschaftsgefühls. Er umreißt abschließend einige Forschungsperspektiven zum Europadiskurs der Zwischenkriegszeit. (ICI)

"In der Europäischen Union hat es im letzten Jahrzehnt dramatische Veränderungen gegeben. Wie weit sich die Veränderung der Rahmenbedingungen auf die Arbeitsbedingungen in der EU niederschlägt, wird seit 1990 alle fünf Jahre durch die Europäische Stiftung in Dublin erhoben. Der Beitrag bezieht sich vor allem auf die Ergebnisse der Vierten Europäischen Umfrage zu Arbeitsbedingungen der Europäischen Stiftung aus dem Jahr 2005 und die erste europäische Betriebsumfrage der Stiftung zur Arbeitszeit aus den Jahren 2004/2005. Die Umfrageergebnisse bei den Arbeitsbedingungen zeichnen sich durch große Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten aus. So schwankt zum Beispiel die Beschäftigungsquote zwischen 52,8 Prozent in Polen und 75,9 Prozent in Dänemark. Große Bandbreiten gibt es ebenso bei der Arbeitslosenquote oder dem Anteil der Teilzeitbeschäftigten. Unbefristete Arbeitsverträge sind zwar noch die Regel in der Europäischen Union, aber mit erheblichen Unterschieden zwischen den Staaten und einer abnehmenden Tendenz. Trotz jahrzehntelanger Förderung der Chancengleichheit existiert nach wie vor eine starke Segmentierung auf dem Arbeitsmarkt. Der Anteil der Frauen in Führungspositionen ist zwar gestiegen, aber Frauen sind vor allem Vorgesetzte von Frauen. Als Kehrseite der allgemeinen Arbeitszeitverkürzungen gilt die ständige Zunahme der Arbeitsintensität. So werden beispielsweise bereits 22 Prozent der Arbeitnehmer auch außerhalb der Arbeitszeit von ihrem Unternehmen kontaktiert." (Autorenreferat)

This articles begins by tracing the changes in trade union attitudes to financial participation, which have generally become more favourable. A number of national case studies are considered. Having reviewed the possible advantages, the author cautions against a number of risks in extending such schemes. In particular care must be taken to avoid them acting as substitutes for direct participation by workers and their representatives in managing the companies in which they work, worker representatives must be consulted and schemes must be inclusive and not serve to exacerbate income differentials or income insecurity.

We now have well over 500 agreements on European Works Councils. There is already plenty of practical experience. All loo often, the chance for dialogue with workers' representatives is not used by company management. If the European Works Council is to play its role, to participate in managing change, then it needs information that is given regularly and m a written form. Consultation must take place before decision-making, so that the opinion of employees' representatives can still be considered during planning. Preconditions important for the proper functioning of any European Works Council are missing from the Directive, for example, the right to training. EWC representatives must be given the means to meet local representatives, to keep them up-to-date with the information and consultation within the EWC. Companies in the media sector (Tendenzunternehmen) should not be exempt from information and consultation obligations that ultimately are beneficial to the management itself. The threshold of 1000 employees fails to see the needs in undertakings. With the trend towards splitting up companies, "smaller" transnational companies are becoming mare important. Any company that fails to comply with the obligations regarding information and consultation should be excluded from financial support for which it could be eligible in the context of European, national or regional measures.

Bis heute wurden weit mehr als 500 Vereinbarungen über Europäische Betriebsräte abgeschlossen, und uns liegt bereits eine Fülle praktischer Erfahrungen vor. Viel zu häufig wird die Gelegenheit zum Dialog mit den Arbeitnehmervertretern von seiten der Unternehmensleitung nicht wahrgenommen. Wenn der Europäische Betriebsrat seine Aufgabe im Rahmen der Durchsetzung von Veränderungen erfüllen will, muß er Zugang zu Informationen haben, die ihm regelmäßig und in schriftlicher Form vorgelegt werden. Die Konsultation muß vor der Entscheidungsfindung erfolgen, so daß die Meinung der Arbeitnehmervertreter noch im Stadium der Planung in Betracht gezogen werden kann. Grundlegende Voraussetzungen, wie z.B. das Recht auf Aus- und Weiterbildung, die für ein effektives Funktionieren aller Betriebsräte unerläßlich sind, fehlen in der Richtlinie. EBR-Vertreter müssen die Möglichkeit haben, mit lokalen Arbeitnehmervertretern zusammenzutreffen, um letztere über Information und Konsultation innerhalb des EBR auf dem laufenden zu halten. Tendenzunternehmen sollten von den Verpflichtungen zur Information und Konsultation nicht ausgenommen sein, letztendlich bringt dies auch der Unternehmensleitung Vorteile. Bei einem Schwellenwert von 1000 Arbeitnehmern können die Bedürfnisse der einzelnen Unternehmen nicht voll berücksichtigt werden. Mit dem Trend zur Aufteilung von Unternehmen kommt "kleineren" transnationalen Unternehmen größere Bedeutung zu. Unternehmen, die ihre Verpflichtungen hinsichtlich Information und Konsultation nicht erfüllen, sollte die finanzielle Unterstützung, die ihnen im Rahmen europäischer, nationaler oder regionaler Maßnahmen unter Umständen zustände, entzogen werden. (Transfer / FUB)