To become a competent social worker it is essential to know the perspective of the service users. Therefore, service users are more and more included in field research projects and the instruction of social workers to-be. However, they are usually reduced to the role of informants and not actively taking part as co-partners. For the first time, this anthology gives an overview of courses in which service users and students share their experiences and work together on the same level using gapmending methods. The applications and evaluations of these courses in different European countries are discussed in this volume.
To become a competent social worker it is essential to know the perspective of the service users. Therefore, service users are more and more included in field research projects and the instruction of social workers to-be. However, they are usually reduced to the role of informants and not actively taking part as co-partners. For the first time, this anthology gives an overview of courses in which service users and students share their experiences and work together on the same level using gapmending methods. The applications and evaluations of these courses in different European countries are discussed in this volume.
Die Freizeit von Kindern und Jugendlichen findet immer häufiger auch an Tagesschulen statt, neben und ergänzend zu den Angeboten der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA). Dieser Beitrag reflektiert die Zusammenarbeit zwischen Fachpersonen der OKJA und Schulleitungen an Tagesschulen aus dem Blickwinkel theoretischer Verortungen und von Forschungsbefunden. ; Aujourd'hui, une partie des loisirs des enfants et des jeunes se déroule au sein de l'école à journée continue. Ses offres sont en partie semblables à celles de l'animation enfance et jeunesse en milieu ouvert, qui propose toutefois moins de cours, n'a pas de devoir de vigilance et crée surtout des espaces de liberté pour les enfants et les jeunes. Des études montrent que les offres de loisirs au sein de l'école à journée continue promeuvent le comportement social lorsque les principes comme la participation volontaire, le bas seuil, la participation, etc., issus de l'animation, sont appliqués. La promotion des performances scolaires est souvent priorisée par rapport au développement de la personnalité. Mais en même temps, on attend des animateurs-trices qu'ils et elles encouragent chez les enfants et les jeunes le développement d'une capacité de jugement personnelle, politique et morale qui soit nuancée. C'est précisément sur ce point que la collaboration entre les professionnel-le-s de l'animation et les responsables de l'école est significative. La littérature distingue trois formes de collaboration : La collaboration multiprofessionnelle a lieu lorsque des métiers différents travaillent avec le même groupe cible, mais de façon parallèle ou différée dans le temps. Les professionnel-le-s échangent peu, mais la coordination du personnel est centrale. La coopération transprofessionnelle est répandue dans les projets à court terme dans le domaine de la santé publique. Les professionnel-le-s mettent leur rôle habituel entre parenthèses et adoptent les méthodes et savoirs d'autres métiers. La collaboration interprofessionnelle est centrée sur la collaboration ...
Die Studie gibt am Beispiel der Tugend Ehrlichkeit einen Einblick in normative und subjektive Orientierungen Jugendlicher in ihrem alltäglichen Schulkontext. Dem Tugendbegriff in den bisherigen Erziehungsdebatten wird eine Perspektive gegenübergestellt, die die Sichtweise der Schülerinnen und Schüler einbezieht: Im Gegensatz zum normativ verwendeten Tugendbegriff präsentiert sich in den vorliegenden Befunden die Tugend Ehrlichkeit als ambivalente Verhaltensweise, die situations-, kontext- und personenabhängig ist. Seit der griechischen Antike sind Tugenden ein zentrales Thema der Pädagogik. Erziehungsphilosophen haben immer wieder Tugendkataloge entwickelt, von denen sie annahmen, dass sie die praktische Erziehung leiten können. Die vorliegende Arbeit fragt, wie sich Jugendliche auf Erziehungsansprüche einstellen und diese zu ihrem eigenen Vorteil unterlaufen. Der Frage wird am Beispiel der schulrelevanten Tugend Ehrlichkeit nachgegangen, indem die Studie 16 Jugendliche mittels problemzentrierter Interviews im Schulkontext befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung verweisen auf explizite und implizite Ehrlichkeitsregeln, die sich in konventionelle und unkonventionelle Regeln unterteilen lassen. Aus dem Inhalt: · Zum Ehrlichkeitsbegriff · Methodik der qualitativen Untersuchung · Von konventionellen Ehrlichkeitsregeln zu Ehrlichkeitsregeln der Schülerinnen und Schüler · Komplexität der unkonventionellen Ehrlichkeitsregeln · Ehrlichkeitsregeln in realen Dilemmasituationen
Der gesellschaftliche Wandel und insbesondere ein neues Rollenverständnis in der Familie haben vielfältige neue Familienmodelle hervorgebracht, die ein hohes Bedürfnis an ganztägigen Betreuungsangeboten haben. In Kanton und Stadt Zürich sind die Gemeinden schon heute verpflichtet, ein bedarfsgerechtes Angebot an Tagesstrukturen (unterrichts- oder familienergänzende Betreuung) bereitzustellen. Die wachsende Zahl ausserunterrichtlicher Angebote löste einen wissenschaftlichen und politischen Diskurs über "gute" Bildung (und Bildungssysteme) aus, der dazu führte, dass der Ausbau von sog. Tageschulen in vielen Kantonen der Deutschschweiz vorangetrieben wurde. Im Gegensatz zu den heutigen Tagesstrukturen, wo Bildung und Betreuung als zwei Systeme nebeneinander bestehen und bestenfalls ohne grosse Hürden anschlussfähig sind, verbinden sich in Tagesschulen Bildung, Betreuung, Erziehung, Verpflegung und Freizeit durch pädagogische, organisatorische, personelle und räumliche Massnahmen (Chiapparini et al. 2017). So bleibt die Durchmischung der sozialen Gruppe konstant und bietet allen SchülerInnen Gelegenheit, von ausserunterrichtlichen Lern- und Spielanregungen, Förder- und Freizeitangeboten und der Unterstützung von den Hausaufgaben zu profitieren. Ein umfassendes Bildungssetting wird angestrebt, in welchem formale, non-formale und informelle Lernen für alle möglich ist (Rauschenbach et al. 2004; Züchner 2013). Dies ist auch der Aspekt, der in letzter Zeit im Zusammenhang mit Tagesschulen am meisten diskutiert wurde: Es gibt fachlich und bildungspolitisch keinen Konsens darüber, was eine "gute" Tagesschule ausmacht. Dies und das föderalistische Schulsystem in der Schweiz hat zur Folge, dass es heute einerseits eine Vielzahl an Tagesschulmodellen gibt – von ungebundenen, teil-gebundenen bis zu gebundenen Tagesschulen -andererseits es auch eine Vielfalt von Begriffen für vergleichbare Angebote gibt. Die Stadt Zürich hat in diesem Zusammenhang eine Pionierrolle eingenommen. Als erste Schweizer Gemeinde führt sie flächendeckend und schrittweise Tagesschulen mit drei gebundene Mittage ein, d.h. an drei Tagen mit Nachmittagsunterricht bleiben die SchülerInnen über Mittag in der Schule. Die ersten fünf Pilotschulen haben im Sommer 2016 ihren Betrieb aufgenommen. Explizite Ziele des Projekts sind, die Bildungsgerechtigkeit zu fördern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Vor dem Hintergrund der beschriebenen Entwicklungen gehen Beteiligte aus dem Handlungsfeld Schule, Politik und Forschung im Diskussionssetting "Roundtable" folgender Frage nach: Wie wird die Einführung von Tagesschulen in der Stadt Zürich mit Blick auf erweiterte Lernorte, (sozial)pädagogisches Handeln, Chancengleichheit, Wohlbefinden der Kinder und Zufriedenheit aller Beteiligten wahrgenommen? Der Roundtable gliedert sich in zwei Teile: In einem ersten Teil stehen folgende drei Fachreferate aus den Bereichen Schule, Politik und Forschung im Mittelpunkt: Die Schulleitung und Leitung Betreuung der Tagesschule "Am Wasser" berichten von den ersten zwei Einführungsjahren und reflektieren ihre fachlichen und erfahrungsbasierten Erkenntnisse. Die Projektleitung "Tagesschule 2025" (Sport- und Schuldepartements der Stadt Zürich) beschreibt aus ihrer Sicht den Einführungsprozess von Tagesschulen in der Stadt Zürich und reflektiert Chancen und Herausforderungen des Pilotprojekts «Tagesschulen 2025». Schliesslich stellen das Forschungsteam des vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützten Forschungsprojekts zu pädagogischen Zuständigkeiten an Tagesschulen ("AusTEr") erste Befunde vor. Die Studie ist als Kooperationsprojekt der PH Zürich und der ZHAW Soziale Arbeit und auf zwei Zeitpunktmessungen angelegt: vor der Einführung von vier Tagesschulen in der Stadt Zürich und ein Jahr danach. Ziel des gewählten qualitativen Forschungszugangs ist es, die Deutungsmuster der unterschiedlichen beteiligten Personen (Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen, Fachpersonen Soziale Arbeit, Eltern, Drittanbietenden, Schulleitung und Leitung Betreuung) im Zuge des Einführungsprozesses von Tagesschulen nachzuzeichnen und Aussagen zu Aushandlungsprozessen zur öffentlichen Erziehung vorzunehmen. Erste Ergebnisse weisen auf ambivalente Deutungsmuster bezüglich Bildungserwartungen und -realitäten unter und zwischen den beteiligten Personengruppen hin. Mit Blick auf die obere Fragestellung werden ausgewählte Befunde vorgestellt. Der zweite Teil des Roundtables bietet Raum für eine Diskussion mit dem Publikum, woraus Erkenntnisse generiert, blinde Flecken genannt und Perspektiven für den weiteren Fachdiskurs zu ganztätiger Bildung in Schule, Politik und Forschung formuliert werden. Chiapparini, E., Stohler, R., & Bussmann, E. (2017). Von Geometrieförderung über Hiphop-Kurse zu freiem Spiel. Im Brennpunkt: Tagesschulen. Sozial 6, 8-9. Rauschenbach, T., Leu, H.R., Lingenauber, S., Mack, W., Schilling, M., Schneider, K. & Züchner, I. (2004). Non-formale und informelle Bildung im Kindes- und Jugendalter. Konzeptionelle Grundlagen für einen nationalen Bildungsbericht. Stand: Januar 2004. Bonn: BMBF. Züchner, I. (2013). Formale, non-formale und informelle Bildung in der Ganztagsschule. Jugendhilfe 51 (1), S. 26–35.
The anthology provides insight into fields of action and offers of social work in the school context and focuses for the first time on various current developments in German- and French-speaking Switzerland. In addition, the opportunities and challenges of social work in schools are presented and discussed with practical and research-based contributions.
Während in den USA und zahlreichen OECD-Ländern Ganztagesbildung zur gängigen und institutionalisierten Form von öffentlicher Bildung und Erziehung zählt, verlaufen Entwicklungen von Betreuungsstrukturen und Tagesschulen in der Schweiz deutlich langsamer. Das Thema Tagesschule weist in der Schweiz regionsübergreifend ähnliche bildungspolitische Entwicklungen auf. Allerdings zeichnen sich regionsspezifische Unterschiede in den Begriffsbezeichnungen und Einführungsprozessen ab. Obwohl bildungs- und sozialpolitische Entwicklungen die Forderung eines Ausbaus von Tagesschulen zunehmend stärken, gibt es im Vergleich zu europäischen Ländern in der Schweiz nur wenige Studien zu Tagesschulen. Insbesondere in deutschen Studien wurden Kooperationen als Erfolgskriterium für die Einführung von Ganztagesschulen hervorgehoben. Daran anknüpfend und weiterführend wird im Forschungsprojekt "AusTEr – Aushandlungsprozesse der pädagogischen Zuständigkeiten an Tagesschulen im Spannungsfeld öffentlicher Erziehung" die Frage gestellt, was unter Kooperation zu verstehen ist. Mit der Untersuchung von ersten Pilotschulen wird das AusTEr-Projekt zu einem frühen Zeitpunkt Grundlagenerkenntnisse gewinnen, welche den nachfolgenden Schulen in Zürich und über die Kantonsgrenze hinweg, die ähnlichen Herausforderungen gegenüberstehen, dienlich sein werden. Der vorliegende Beitrag gibt einen Einblick in die Entwicklung von Tagesschulen in der Schweiz und in das gestartete Forschungsprojekt zu pädagogischen Zuständigkeiten in Tagesschulen (AusTEr).
Während in den USA und zahlreichen OECD-Ländern Ganztagesbildung zur gängigen und institutionalisierten Form von öffentlicher Bildung und Erziehung zählt, verlaufen Entwicklungen von Betreuungsstrukturen und Tagesschulen in der Schweiz deutlich langsamer. Das Thema Tagesschule weist in der Schweiz regionsübergreifend ähnliche bildungspolitische Entwicklungen auf. Allerdings zeichnen sich regionsspezifische Unterschiede in den Begriffsbezeichnungen und Einführungsprozessen ab. Obwohl bildungs- und sozialpolitische Entwicklungen die Forderung eines Ausbaus von Tagesschulen zunehmend stärken, gibt es im Vergleich zu europäischen Ländern in der Schweiz nur wenige Studien zu Tagesschulen. Insbesondere in deutschen Studien wurden Kooperationen als Erfolgskriterium für die Einführung von Ganztagesschulen hervorgehoben. Daran anknüpfend und weiterführend wird im Forschungsprojekt "AusTEr – Aushandlungsprozesse der pädagogischen Zuständigkeiten an Tagesschulen im Spannungsfeld öffentlicher Erziehung" die Frage gestellt, was unter Kooperation zu verstehen ist. Mit der Untersuchung von ersten Pilotschulen wird das AusTEr-Projekt zu einem frühen Zeitpunkt Grundlagenerkenntnisse gewinnen, welche den nachfolgenden Schulen in Zürich und über die Kantonsgrenze hinweg, die ähnlichen Herausforderungen gegenüberstehen, dienlich sein werden. Der vorliegende Beitrag gibt einen Einblick in die Entwicklung von Tagesschulen in der Schweiz und in das gestartete Forschungsprojekt zu pädagogischen Zuständigkeiten in Tagesschulen (AusTEr).
In the course of the implementation of all-day schools in Zurich, traditional homework has been integrated within the new educational system. This action is altering the arrangement and opportunity of parental engagement and requires new negotiation processes between family and school. In this qualitative study including interviews with parents (n=8), three patterns of relational connection between parents and professionals were found. The integration of homework is perceived either as a relief or as a loss of control and requests an adaption of communicative forms. It can be seen that parental engagement in children's learning at home highly depends on individual parents' attitudes and trust toward school as well as the student's success at school.
In our paper, we study the factors shaping the formation of four different types of marriage in Switzerland: marriages with a Swiss partner, marriages with partners from the neighboring countries which are geographically proximate and where one of the official languages of Switzerland is spoken, marriages with partners from other European countries and with partners from overseas. Going beyond the current state of research, we study not only the national structural characteristics of the Swiss partner market and the individual resources of the spouses, but the actual meeting places of the partners and their reasons for being in these locations. Thus, we analyze whether, in a globalizing world and partner market, it is still primarily national opportunity structures that shape different forms of intermarriage. Using a mixed-methods approach we first show, based on census data, that the probability of these marriages is shaped by the structural opportunities of the partner market in Switzerland and individual characteristics like age and education. Second, relying on survey information, we demonstrate that bi-national relationships exhibit a specific pattern of meeting places: in particular, those couples with one partner from a non-neighboring or non-European country often meet abroad and in more open foci of activity. This has not previously been demonstrated empirically in the research literature and clearly shows that the factors shaping these marriages are not covered by a theoretical model focusing on the structural opportunities of national societies. Finally, we scrutinize narrative interviews and show that meeting a spouse abroad is the result of both specific partner preferences and patterns of spatial mobility. Thus, global opportunity structures are to a certain degree shaped by individual agency.
Mit dem Ausbau von Tagesschulen in der Schweiz gehen programmatische Ansprüche eines erweiterten Bildungsbegriffs zur klassischen Schulpädagogik einher. Inwiefern diese umgesetzt werden, ist bislang nicht eindeutig beantwortet. Deshalb geht der vorliegende Beitrag sowohl von einer dreifachen Bildungsorganisation gemäss der formalen, non-formalen und informellen Bildung (Züchner 2013) als auch von den darin stattfindenden Handlungen von Lehrkräften und sozialpädagogischen Fachkräften (Scherr 2003) aus. Wenn der erweiterte Bildungsbegriff als programmatisches Leitbild so relevant für Fachkräfte in der Tagesschule ist, müsste dieser in den Erzählungen über ihr fachliches Handeln zum Ausdruck kommen. Mittels narrativen Interviews mit Lehrkräften und sozialpädagogischen Fachkräften aus Tagesschulen der Stadt Zürich wurde empirisches Datenmaterial gewonnen und mit der Grounded Theory ausgewertet. Die Befunde weisen auf erklärende Zusammenhänge zwischen Handlungen beider Berufsgruppen hin. Gleichzeitig zeigen sich auch Ambivalenzen eines erweiterten Bildungsbegriffs.
Elternbildung CH hat als Dach- und Fachverband das Ziel, Erziehungskompetenzen von Eltern zu fördern. Müttern und Vätern stehen Angebote der Elternbildung zur Verfügung, welche eine Ergänzung zu Elternberatungsstellen darstellen und ein Teilbereich der Erwachsenenbildung sind. Zu den Angeboten der Elternbildung gehören institutionalisierte Kurs- und Gruppenangebote (non-formale Bildung) und Informationsangebote (z.B. Ratgeber, Podcasts, Videobeiträge als informelle Bildung). Eine zentrale Herausforderung in der Elternbildung besteht darin, Eltern (d.h. Mütter und Väter) unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft zu erreichen. Damit dies gelingt, braucht es flexible Elternbildungssettings, die sich an den Bedürfnissen und Interessen der Eltern orientieren. Deshalb führte die Berner Fachhochschule (BFH) im Auftrag des Dach- und Fachverbandes Elternbildung CH eine Innovationsstudie durch, bei der eine explorative und partizipativ ausgerichtete Bedürfnisabklärung zu zukünftigen Elternbildungsangeboten erfolgte. Der Fokus liegt dabei auf Müttern und Vätern, die selten oder nie an institutionalisierten Elternbildungsangeboten teilnehmen (dies macht die Mehrheit der Eltern aus). Weil werdende Eltern für zukünftige Elternbildungsangebote besonders bedeutsam sind, werden diese ebenfalls berücksichtigt. Das zentrale Ziel der Studie besteht darin, Grundlagen für die Innovation von Elternbildungsangeboten zu schaffen. Zudem sollen die Befunde der Innovationsstudie Reflexionsanstösse für die Weiter- und Neuentwicklung von Elternbildungsangeboten in der Schweiz geben. Die gegenwärtige Familienstruktur und der Wandel der beruflichen und finanziellen Situation von Familien sowie Prognosen wurden mittels einer systematischen Literaturrecherche analysiert. Anschliessend wurden die Vorstellungen, Bedürfnisse und Erwartungen von Eltern aus allen drei Landesteilen der Schweiz mit Workshops und einem innovativen Elterntreffen explorativ und partizipativ erkundet. Auf der Grundlage der Literaturanalyse, der Workshops und innovativen Elterntreffen wurden Empfehlungen formuliert. Die Empfehlungen wurden einer Expertin und drei Experten zur Stellungnahme vorgelegt und aufgrund der Rückmeldungen geschärft. Die Empfehlungen beziehen sich auf folgende acht Themen: 1) Bestehende Informationsplattformen und Elternbildungsangebote: Bessere Bekanntmachung durch Multiplikator*innen und bessere Sichtbarmachung 2) Niederschwelliger Zugang zu Fachpersonen im Alltag fördern 3) Ausbau von digitalen Elternbildungsangeboten 4) Schulung und Einsatz von Peer-Educator*innen 5) Breitere Erprobung der innovativen Elterntreffen (Peer-to-Peer Angebot) 6) Weiterführen gezielter Bemühungen, um Väter mit Elternbildungsangeboten besser zu erreichen 7) Thematisierung der gesellschaftlichen Leistung von Eltern und Entstigmatisierung der Nutzung von Elternbildungsangeboten 8) Bessere Vernetzung von Angeboten für Familien Grundsätzlich fällt auf, dass das Thema Elternbildung trotz zunehmend multiplen Herausforderungen, welche Familien gegenwärtig zu bewältigen haben, eine verhältnismässig geringe gesellschaftliche Akzeptanz und Resonanz erfährt. Umso wünschenswerter ist es, dass die Befunde und Empfehlungen als Grundlage für eine Diskussion und Weiterentwicklung von Elternbildungsangeboten dienen. Darüber hinaus spielt die Unterstützung der Zivilgesellschaft, Politik und weiteren Interessengruppen eine zentrale Rolle für eine nachhaltige Elternbildung.