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Binnen weniger Jahre ist China zur drittgrößten Exportnation der Welt aufgestiegen. Hinter der glänzenden Fassade makroökonomischer Erfolgsindikatoren verbergen sich jedoch massive Widersprüche, die der Verfasser hier in drei Themenkomplexen diskutiert: (1) der Widerspruch zwischen dem Machtmonopol der Kommunistischen Partei und der Förderung marktwirtschaftlicher Transformation; (2) der Widerspruch in der Charakterisierung Chinas als Weltmacht oder Entwicklungsland, wobei sich für beides empirische Belege finden lassen; (3) der Widerspruch zwischen Weltmarktintegration und Renaissance des Nationalismus. Der Verfasser gibt einen Überblick über Verlauf und Ergebnisse der chinesischen Reformpolitik. Jenseits quantitativer Indikatoren weist er darauf hin, dass soziale Verträglichkeit und ökologische Nachhaltigkeit in China in den Hintergrund gedrängt wurden. Nicht sozialstaatlich vermittelter gesellschaftlicher Konsens, sondern die autoritäre Alleinherrschaft der KP garantieren die Rahmenbedingungen für Kapitalverwertung und Wirtschaftswachstum. (ICE2)

Since 1979 China's trade development has been accompanied and facilitated by neo liberal globalization. However, it did not follow neo liberal road. Until its entry into the WTO in 2001, China resolutely refused to open its domestic markets and ignored trade rules regarded as global "best practice". While remaining among the most protected economies in the world, it managed to foster trade through a set of free trade arrangements applied exclusively to foreign firms and a few stateowned firms engaged in export processing. But the dual trade regime in China has undergone significant changes, since it embraced neo liberal domestic reforms in the mid-1990s. China's accession to the WTO was the consequence of a substantial shift in development paradigm from state-led to market-led growth. In this paper the tension between policies of completing market economy and retaining state controls over economic process is discussed. Faced with the increasing internal and external pressures of deregulating economy it is a striking question how and if these contradictory policies continue to shape future development in China.

Since 1979 China's trade development has been accompanied and facilitated by neo liberal globalization. However, it did not follow neoliberal road. Until its entry into the WTO in 2001, China resolutely refused to open its domestic markets and ignored trade rules regarded as global "best practice". While remaining among the most protected economies in the world, it managed to foster trade through a set of free trade arrangements applied exclusively to foreign firms and a few state-owned firms engaged in export processing. But the dual trade regime in China has undergone significant changes, since it embraced neo liberal domestic reforms in the mid-1990s. China's accession to the WTO was the consequence of a substantial shift in development paradigm from state-led to market-led growth. In this paper the tension between policies of completing market economy and retaining state controls over economic process is discussed. Faced with the increasing internal and external pressures of deregulating economy it is a striking question how and if these contradictory policies continue to shape future development in China. (Prokla / FUB)

Die Entwicklung des chinesischen Außenhandels wurde seit 1979 durch die neoliberale Globalisierung erleichtert. Sie folgte diesem Pfad jedoch nicht. Bis zum WTO-Beitritt 2001 weigerte sich China standhaft, seine Märkte zu öffnen. International anerkannte handelspolitische "Best Practice" wurde ignoriert. Die chinesische Wirtschaft gehörte zu den am besten abgeschotteten weltweit. Handelsbeziehungen wurden durch Freihandelsarrangements gefördert, die ausschließlich ausländischen Unternehmen und einigen wenigen im Exportgeschäft tätigen chinesischen Staatsbetrieben gewährt wurden. Das duale Handelsregime in China hat sich jedoch grundlegend geändert, seit Mitte der 1990er Jahre auch auf dem Binnenmarkt neoliberale Reformen möglich wurden. Chinas WTO-Beitritt war die Konsequenz einer substanziellen Verschiebung von einem staatlichen zu einem marktwirtschaftlichen Entwicklungsparadigma. Dieser Beitrag diskutiert die Spannungen zwischen einer marktwirtschaftlichen Politik und einer Politik staatlicher Wirtschaftskontrolle. Angesichts des zunehmenden internen wie externen Drucks in Richtung auf eine wirtschaftspolitische Deregulierung stellt sich die Frage, welche Auswirkungen diese Spannungen auf die künftige Entwicklung in China haben werden. (ICEÜbers)

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Liberalisierung des Finanzmarktes und der Bankenprivatisierung in Südkorea mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung seit der Finanzkrise von 1997/98. Die Analyse bietet eine ganze Reihe wichtiger Erkenntnisse sowohl in Bezug auf die Entstehung und Überwindung der Finanzkrise als auch für den tief greifenden Transformationsprozess, in dem sich Korea seit 1997 befindet. Das Hauptaugenmerk dabei liegt in der politischen Ökonomie der Finanzreformen nach der Krise. Ziel der Analyse ist zu erklären, wie ein abstraktes Konzept "Finanzmarktliberalisierung" konkret als politisches Projekt realisiert wird, und welche Ziele und Interessen hinter der forcierten Finanzmarktliberalisierung stehen. Es wird exemplarisch gezeigt, dass wirtschaftliche Liberalisierung nicht mit Laisser-faire gleichgesetzt werden kann, sondern im Gegenteil auf der Nutzung der gesamten Palette staatlicher Regulierungs- und Interventionsmaßnahmen beruht.

This paper studies the political economy of financial liberalization in Korea. We highlight the primary importance of state intervention in promoting financial liberalization. We shed light on "power games" of state, big business, and foreign investors emerging in state-led financial liberalization, and their impact on the Korean economy.