Wandel der Gewaltformen im internationalen System: 1946 - 2006
In: Forschung DSF 14
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In: Forschung DSF 14
In: Papers 2003,304
World Affairs Online
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In: Einführung in die Internationale Politik: Studienbuch, p. 486-526
Innerhalb des Segments der quantitativen Bürgerkriegsforschung konkurrieren theoretisch nur ökonometrische Modelle mit rationalistischen Bargaining-Ansätzen oder formalen Contest-Modellen entlang derer empirische Ergebnisse verglichen werden können, die aber bei weitem noch keine Hinweise auf räumliche und zeitliche Prozessdynamiken liefern. Vor allem bleibt ein zentrales Kernproblem der Kriegsforschung nach wie vor bestehen: wie sollen die Kriege der Gegenwart definiert und typologisch sinnvoll ausdifferenziert werden und wie sind die Entwicklungen im globalen Kriegsgeschehen eigentlich zu deuten? Ausgehend von dieser Frage werden im Beitrag in einem ersten Schritt sowohl die begrifflichen und klassifikatorischen Kontroversen als auch die empirischen Entwicklungen im globalen Kriegsgeschehen vorgestellt. In einem zweiten Schritt wird unser Wissen zu einzelnen Erkenntnisinseln der Kriegsforschung zusammengeführt, insbesondere zu jenen strukturellen und prozessualen Faktoren, die für die Entstehung und Dynamisierung von Kriegen verantwortlich gemacht werden. Abschließend werden Aspekte des Wandels von Krieg aufgegriffen, um zu klären, welchen Einfluss mediale Wirklichkeitskonstruktionen, veränderte Begründungsmuster und strategische Innovationen (wie der Einsatz von privaten Militärfirmen) auf die Wahrnehmung des Krieges haben bzw. welchen Transformationsprozessen der Krieg als soziale Institution gegenwärtig ausgesetzt ist. (ICF2)
In: Formen des Krieges: von der Antike bis zur Gegenwart, p. 479-502
Den Hintergrund des Beitrags bildet die These von den "neuen Kriegen", die auf die Privatisierung und Entstaatlichung organisierter, kollektiver Gewaltanwendung im globalisierten Zeitalter zielt. Der Verfasser überprüft alte und neue Typologien der Kriegsführung und entwickelt einen eigenen, integrativen Ansatz, der sich im Sinne einer akteurbasierten Kriegsdefinition am Kriterium der Vergesellschaftungsform der Akteure und an ihrem politischen Status orientiert. Diese "Mastertypologie bewaffneter Konflikte" unterscheidet zwischenstaatliche, extrastaatliche, innerstaatliche und substaatliche Kriege. Auf der Grundlage dieser modifizierten Kriegstypologie werden basierend auf einem Datensatz für alle Kriege zwischen 1946 und 2003 zentrale empirische Trends im globalen Kriegsgeschehen aufgezeigt. (ICE2)
In: Staatszerfall und Governance, p. 236-262
Der Autor zeigt, dass es in Räumen begrenzter Staatlichkeit zwei sich wechselseitig verstärkende Trends der Produktion von (Un-)Sicherheit gibt. Während nicht-staatliche Gewaltakteure alternativ zum Staat Sicherheit anbieten oder gezielt verknappen und dabei untereinander sowohl konkurrieren als auch teilweise kooperieren, bieten sich für staatliche und nicht-staatliche Akteure zudem Optionen der Sicherheits- und Gewaltdelegation an Anbieter des kommerziellen Sicherheitsmarktes. In Räumen, in denen Sicherheit angesichts fehlender interner Souveränität ohnehin immer schon umstritten war und nicht (mehr) durch staatliche Akteure bereitgestellt wird, verliert der Privatisierungsbegriff jedoch seine theoretisch diskriminierende Kraft. Dies trifft auch auf Ansätze zu, für die die Privatisierung organisierter Gewalt ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal zwischen 'alten' zwischenstaatlichen Gewaltkonstellationen und 'neuen Kriegen' markiert. Vor diesem Hintergrund werden die Perspektiven der Forschung auf diesem Gebiet erläutert. Erstens kann eine Verbindung zu Ansätzen der Governanceforschung dazu beitragen, den Blick für Variationen staatlicher und nicht-staatlicher Sicherheitsproduktion in gewaltgesteuerten Konfliktsystemen zu öffnen. Dies bietet vor allem die Chance, die meist nicht-hierarchischen Koordinationsformen bei der Sicherheitsproduktion unter Berücksichtigung der Einbindung einer Vielzahl nicht-staatlicher Akteure und analytischer Ebenen (lokal, transnational, regional, global) zu analysieren. In den Blickpunkt rückt so auch die Frage, welche Sicherheitsfunktionen unter den Bedingungen fehlender staatlicher Gewaltkontrolle überhaupt noch erbracht werden und welche ordnungspolitischen Probleme entstehen, wenn Sicherheit systematisch strategisch verknappt wird. Zweitens müssten Formen und Funktionen von Sicherheit systematisch an die Prozesse und Strukturen gewaltgesteuerter Konfliktsysteme zurückgekoppelt werden. Gerade in Räumen begrenzter Staatlichkeit ist der Nutzen von Sicherheit oder Unsicherheit direkt mit der Dynamik der Gewaltanwendung und der Fähigkeit staatlicher und nichtstaatlicher Akteure zur Gewaltkontrolle verknüpft. (ICG2)
In: Global society: journal of interdisciplinary international relations, Volume 20, Issue 1, p. 25-46
ISSN: 1469-798X
In: Den Krieg überdenken: Kriegsbegriffe und Kriegstheorien in der Kontroverse, p. 47-74
Der Autor gibt zunächst einen Überblick über den Forschungsstand zum Wandel im Kriegsgeschehen und fragt danach, in welcher Weise die Kriegsursachenforschung auf diesen Wandel reagiert hat und ob sich Hinweise auf eine Integration nichtstaatlicher Kriegsformen in bestehende Typologien finden lassen. Er entwickelt vor diesem Hintergrund eigene Vorschläge, wie dem Wandel der Kriegsformen in typologischer und forschungsstrategischer Hinsicht begegnet werden kann. Er folgt dabei der Logik einer akteursbasierten Kriegsdefinition, wonach der Krieg eine Extremform der gewaltsamen Konfliktaustragung zwischen organisierten Gruppen ist. Der Autor analysiert anschließend die Formen kriegerischer Gewalt und die Veränderungen zwischen den Kriegstypen auf der Basis eines neuen Datensatzes, der alle kriegerischen Ereignisse und militärischen Interventionen in laufende Kampfhandlungen für den Zeitraum von 1946 bis 2003 erfasst. Der Typus des substaatlichen Krieges (zwischen nichtstaatlichen Gewaltakteuren innerhalb oder jenseits formaler Staatsgrenzen), welcher im allgemeinen mit dem "neuen Krieg" assoziiert wird, dominiert demnach keineswegs, hat aber seit dem Jahr 1990 zumindest an Bedeutung gewonnen. Der Autor unterstützt insgesamt die These, dass sich Kriege in den letzten Jahrzehnten quantitativ und qualitativ gewandelt haben, warnt dabei jedoch vor Vereinseitigungen: Weder sollte man den innerstaatlichen Krieg vernachlässigen, noch den zwischenstaatlichen Krieg als "Auslaufmodell" verabschieden, noch die substaatlichen Kriege überbewerten. (ICI2)
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Volume 60, Issue 9, p. 34-42
ISSN: 1430-175X
World Affairs Online
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Volume 60, Issue 9, p. 34-43
ISSN: 1430-175X
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Volume 32, Issue 3, p. 402-424
ISSN: 1861-8588
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Volume 32, Issue 3, p. 402-424
ISSN: 0340-0425
World Affairs Online
In: Bürger & Staat, Volume 54, Issue 4, p. 197-204
ISSN: 0007-3121