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"Mochte mein Vater auch manchmal unser letztes Geld in irgendeiner Spelunke versoffen, mochte er auch mehrmals meine Mutter blutig geprügelt haben: Ich wollte immer, dass er bleibt. Aber anders." Kaiserslautern in den neunziger Jahren: Christian Baron erzählt die Geschichte seiner Kindheit, seines prügelnden Vaters und seiner depressiven Mutter. Er beschreibt, was es bedeutet, in diesem reichen Land in Armut aufzuwachsen. Wie es sich anfühlt, als kleiner Junge männliche Gewalt zu erfahren. Was es heißt, als Jugendlicher zum Klassenflüchtling zu werden. Was von all den Erinnerungen bleibt. Und wie es ihm gelang, seinen eigenen Weg zu finden. "Ein Mann seiner Klasse" erklärt nichts und offenbart doch so vieles von dem, was in unserer Gesellschaft im Argen liegt

Nach dem Ende der Sklaverei in den Südstaaten der USA zog es viele Schwarze in den Norden, um den rassistischen Strukturen zu entkommen und ein freies Leben aufzubauen. S. Hartman, auf afroamerikanische Kulturgeschichte spezialisierte Professorin an der Columbia University, hat basierende auf Dokumenten, Briefen, Fotos dem Leben von Schwarzen Frauen in den Slums von N.Y. und Philadelphia - literarisch erzählend - aus der imaginierten Perspektive dieser Frauen nachgespürt. Auch im Norden ging es für diese Frauen um das Überleben in einem brutalen gesellschaftlichen Umfeld, geprägt von (sexueller) Gewalt, Ausbeutung und Diskriminierung. Aus dieser Situation heraus entstand aber ein vielstimmiger Chor rebellischer, unangepasster Lebensformen, von Aufruhr und Protest, den die Autorin als Soziogramm einer Schicht in der Zeit ca. 1890-1935 aufgezeichnet hat. In ihrer aus Unterdrückung entstehenden Rebellion bereiten die Frauen aber auch den Weg für andere, freiere Lebensweisen, die ihrer Zeit voraus sind. - Die literarische Form der Darstellung macht das Buch zu einer sehr lesbaren spannenden Lektüre. (2-3) Reinhild Khan