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Der digitale Gott: Glauben unter technologischen Bedingungen
In: claudius essay
Die Schwachen zuerst: Lektionen aus dem Lockdown
ekz-Annotation: Sozial- und kapitalismuskritischer Appell, die Corona-Pandemie und den Lockdown als "Trainingslager" für die drohende Klimakatastrophe zu nutzen und als Chance für das Nachdenken über eine humanere und gerechtere Gesellschaft mit den Schwachen als Massstab für das Wohl aller zu begreifen. Rezension (ekz): Der in der Diakonie engagierte Theologe, um den Zusammenhalt der Gesellschaft besorgte Soziologe, Jahrgang 1939, fragt nach den Lehren, die aus der Corona-Pandemie zu ziehen sind. Grundsätzlich bewertet er die gegenwärtige Krise als "Trainingslager", "Generalprobe" und "Etüde" für andere drohende Krisen, insbesondere die der drohenden Klimakatastrophe. In fünf "Lektionen" gibt er seiner Hoffnung auf einen gewaltfreien "Reset" und eine neue Weichenstellung für die Gestaltung der Zukunft Ausdruck: Statt einer Fortsetzung der bisherigen konsumorientierten Leistungsgesellschaft mit fortschreitender Spaltung der Welt in Arme und Reiche eine Gesellschaft der Nähe, der Rücksichtnahme, der Selbstbeschränkung und der Gerechtigkeit, in der die Schwachen, Ausgeschlossenen und Diskriminierten als Massstab für das Wohl aller gelten sollen. Anmerkungen. - Ein gesellschafts- und kapitalismuskritischer Appell, die aktuelle Corona-Krise als Chance für das Nachdenken über eine humanere Gesellschaft zu begreifen und zu nutzen. (2-3)
Kindheit am Rande der Verzweiflung: die fatalen Folgen von Lockdown und Isolation
Abstract: Verstörte Kinder, verzweifelte Eltern, zerrüttete Familien, Armut, Gewalt, Verwahrlosung und Hilflosigkeit: Das verborgene Leid, das Bernd Siggelkow bei seinen Besuchen bei Familien in prekären Verhältnissen erlebt, ist ein Akt des Grauens. Die Hilfesysteme wurden heruntergefahren, viele Kinder- und Jugendeinrichtungen geschlossen. Auch wenn die Corona-Pandemie irgendwann überwunden sein wird: Das Leid, das Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien erfahren haben, wird lebenslange Folgen haben. Der Arche- Gründer und Sachbuchautor Bernd Siggelkow beschreibt die zum Teil dramatische Situation, in der sich Kinder befinden, und skizziert, wie eine Gesellschaft beschaffen sein müsste, in der das Kindeswohl nachhaltiger geschützt ist.
Identität im Zwielicht: Perspektiven für eine offene Gesellschaft
In der Medienöffentlichkeit ist Identitätspolitik zum Kampfbegriff geworden. Als Verbalkeule dient er nicht zum Verständnis von Minderheiten, sondern schürt Emotionen. Dieses Buch möchte zur Versachlichung der Identitätsdebatten beitragen. Es benennt die Potenziale für einen Pluralismus der Identitäten ohne Diffamierungen und zeigt zugleich ihre Grenzen auf. So plädiert Scheller für eine Politik der Potenzialität. Der Liberalismus muss neu überdacht werden und die Möglichkeit des Individuums, sich immer wieder neu zu entwerfen, gegeben sein. Denn wenn über dem Geschäft des Identifizierens harter Realitäten vergessen wird, dass Menschen auch eigensinnige, schöpferische Wesen sind, dann gilt: keine Identifikation ohne Imagination. "Was an Schellers Essay in besonderer Weise überzeugt, ist zweierlei: zum einen, dass er nicht in der Diskurskritik verharrt, sondern für eine konstruktive Weiterentwicklung der – oft von verhärteten Fronten geprägten – Debatte eintritt. Zum anderen, dass sein Gegenentwurf sich nicht lediglich als ein beliebiger Ausfluss der eigenen Meinungsfreudigkeit liest, sondern dass der Autor seine spezifische Fachexpertise als Kunsthistoriker fruchtbar macht" (NZZ)
World Affairs Online
Politischer Kitsch: eine deutsche Spezialität
Der politische Kitsch hat Hochkonjunktur – in allen politischen Lagern: Betroffenheitsrhetorik, Mahnwachen, Solidaritätsbekundungen – alles im Namen von Buntheit, Menschlichkeit oder Anständigkeit. Sentimentale Worthülsen, penetrante Gefühligkeit, Verklärung des Gestern und infantile Inszenierungen bestimmen den öffentlichen Diskurs. Die gesellschaftlichen Debatten sind geprägt von aggressiver Rührseligkeit und peinlichen Politritualen. Leerformeln scheinen das bevorzugte Sprachspiel in deutschen Landen. Der Philosoph und Publizist Alexander Grau deckt schonungslos die gesellschaftlichen Ursachen des grassierenden Politkitsches auf und analysiert seine Funktion in den aktuellen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen.
Lob des Fatalismus
Der Autor, 1964 geboren, ist Redakteur im Ressort Innenpolitik und zuständig für Religions- und Kirchenfragen bei der Süddeutschen Zeitung und Autor mehrerer Bücher (u.a. "Oh Gott, die Kirche", BA 7/06; "Glaubensrepublik Deutschland", ID-A 44/11). Das vorliegende Büchlein, das ausdrücklich kein Ratgeber sein will und gerade deshalb wertvoll ist, wirbt für einen aufgeklärten Fatalismus, der, zwischen Weltverbesserungsanspruch und Selbstoptimierungswahn einerseits, Resignation und Zynismus andererseits, die Chancen nutzt und die Grenzen eigenen Tuns im grossen wie im Kleinen mutig und tapfer anerkennt. Das gilt fürs Handeln wie auch für Haltungen und Ansprüche an sich selbst und an Anderen, d.h. die Gemeinschaft insgesamt: Gegen den Hang, das Fremde abzuwehren und möglichst absolute Sicherheit einzufordern, nutzt die innere Haltung der methodischen Verunsicherung, ganz in der Tradition Michel de Montaignes (zuletzt: ID-A 29/16). "Eine gute Portion Fatalismus im Leben löst das Problem nicht. Man kann aber besser mit ihm leben" (Seite 11). Ein anregendes Lesevergnügen! (1) StO Philosophie klein
Protestantismus und Politik
Graben Sie tiefer!: der Bestattungskulturführer
Der Bericht eines Pfarrers mit der Erfahrung von über 500 Bestattungen will Potenzial und Grenzen der traditionellen Bestattungsformen aufzeigen. Mit kulturgeschichtlichen Ausflügen, Ratschlägen für die Trauerarbeit und kurzen Tipps für den letzten Gang. Sehr kurzes Literaturverzeichnis. Rezension (ekz): Bericht eines Pfarrers mit der Erfahrung von über 500 Bestattungen aus dem "Backstage-Bereich des Friedhofs". Es ist im Prinzip tatsächlich ein Erfahrungsbericht mit zahlreichen Beispielen aus seiner Bestattungstätigkeit, der Potenzial und Grenzen der traditionellen Bestattungsformen aufzeigen will. Der Band ist dabei nicht zuletzt auch ein Plädoyer für eine "selbstbestimmte" Bestattung, die aber auch die Hinterbliebenen in die Pflicht einer Gestaltungsaufgabe jenseits der üblichen Dienstleistungen der Bestattungsunternehmen nimmt. Mit kulturgeschichtlichen Ausflügen, Ratschlägen für die Trauerarbeit und kurzen eingestreuten Tipps für den letzten Gang. Sehr kurzes Literaturverzeichnis. Der kleine Leitfaden für zukünftig Betroffene und Hinterbliebene beim Abschied von dieser Welt kann breiter eingesetzt werden. Ergänzung z.B. zu der grundlegenden Darstellung zum Thema "Bestattungskultur" von B. Happe oder auch zu R. Sörries' Analyse der Trauerkultur. (3)