Krieg, Konflikt und Gesellschaft: aktuelle interdisziplinäre Perspektiven
In: Studien zur Konflikt- und Friedensforschung 2
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In: Studien zur Konflikt- und Friedensforschung 2
World Affairs Online
In: Springer eBook Collection
Sabine Collmer untersucht die Aneignungs- und Zugangsweisen von Frauen und Männern zum technischen Gerät Computer. Dabei nimmt sie Bezug auf das Konzept der sozialen Konstruiertheit der Geschlechter und die alltagswirkliche Reproduktion der Geschlechterordnung. Innerhalb der symbolischen Ordnung der Zweigeschlechtlichkeit nimmt die Computertechnik als geschlechterdifferenzierender Faktor eine herausgehobene Stellung ein. Die Ergebnisse ihrer empirischen Untersuchung zeigen, daß das auf Asymmetrie hin angelegte Gender-System seine Wirkung auch bei der Aneignung des Computers entfaltet, denn diese findet in einem sozialen Raum statt, der Jungen und Männern Technikkompetenz zuweist, Frauen und Mädchen hingegen nicht. Gleichzeitig wirken Faktoren wie Alter, Bildungsgrad und Vorkenntnisse am Computer auf den Prozeß der Aneignung von Computerwissen ein. Die Autorin zeigt, wie sich aus dieser Vorstrukturierung der sozialen Wirklichkeit Handlungsspielräume für die weiblichen und männlichen Akteure eröffnen oder verschließen
In: SOWI-Arbeitspapier, 64
World Affairs Online
Im Rahmen eines Forschungsprojektes des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr, München, das vom Katholischen Militärbischofsamt personell unterstützt wird, werden Elemente der sozialen Identität von wehrpflichtigen Soldaten erforscht, die auf dem Gebiet der früheren DDR Dienst tun. Ausgangspunkte des Projektes sind zum einen die gesamtgesellschaftliche Umbruchsituation in den neuen Bundesländern und zum anderen die Integration von Soldaten der ehemaligen NVA in die Bundeswehr. In Kapitel 1 werden einige wesentliche Konzepte zur begrifflichen Eingrenzung von "Identität" und "sozialer Identität" dargestellt. Kapitel 2 untersucht Einflußfaktoren auf die Bildung sozialer Identität in den ehemaligen sozialistischen Staaten. Im Hinblick auf die dramatischen Veränderungen der soziopolitischen Rahmenbedingungen in der ehemaligen DDR werden in Kapitel 3 die Bedeutung und der Einfluß des gesellschaftlichen Umbruchs auf die Identitätsentwicklung analysiert. In Kapitel 4 werden die gesellschaftliche Institution "Kirche" und die Bedeutung von "Religion" für die Menschen in den neuen Bundesländern näher betrachtet.
BASE
In: German defence politics, S. 333-244
"After the end of the Cold War, the conscript army was abolished in a majority of the European Union Member States and beyond. Unlike these countries, Germany maintained the conscript system for its armed forces for some 50 years after the founding of the Federal Republic, and for more than two decades after the end of the Cold War and the unification of the two German states. When in January 2011 the last cohort of German conscripts entered the Bundeswehr, following a government decision to reform the armed forces, refocus it on new security requirements and remodel it into an all-volunteer force, this move marked the beginning of a dramatic change in policy. Not only had the major political forces in the country for decades refused to discuss any replacement of conscription with a volunteer recruitment system, but so had the German public. For many years after unification, a majority of citizens was not in favor of abolishing the conscript system. Although, politically speaking, the newly initiated reforms do not completely abolish the conscription process, suspension of the military draft means exactly this in terms of consequences - and political observers no longer foresee a roll-back to the traditional system. This chapter explores the root causes of the delayed adaptation to a new recruitment system in Germany. Furthermore, it analyses the more comprehensive reform process in which suspension of the draft is embedded. It also gives an outlook on the issues and challenges that the German armed forces will have to face concerning recruitment and training in the near future." (author's abstract)
In: Security and the military between reality and perception, S. 17-30
In: Armed forces, soldiers and civil-military relations: essays in honor of Jürgen Kuhlmann, S. 157-177
In: Die Bundeswehr heute und morgen: sicherheitspolitische und militärsoziologische Herausforderungen, S. 25-45
Der Begriff der 'Revolution in Military Affairs' (RMA) bezieht sich auf Theorien zur Zukunft der Kriegführung und wird daher zumeist verbunden mit Vorschlägen zur technischen und organisatorischen Veränderung der Streitkräfte. Es ist ein originär US-amerikanisches Konzept und wird seit Anfang der 1990er Jahre als die bedeutendste Neuerung in der konventionellen Kriegführung angesehen. Im Mittelpunkt steht die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologie für die Streitkräfte und die These, dass damit eine radikal veränderte und qualitativ verbesserte Form der Kriegführung möglich ist. Es wird argumentiert, dass das RMA-Paradigma und seine Umsetzung im Konzept der Vernetzten Operationsführung hoch voraussetzungsvoll sind, dass Vorsicht geboten ist bei einer Reihe von Erwartungen, die das Konzept vermeintlich erfüllt und dass es letztlich von einer Vielzahl sicherheitspolitischer und militärstrategischer Implikationen abhängt, wie umfassend und erfolgreich es in europäischen Streitkräften umgesetzt werden wird. Da eine schablonenhafte Übertragung amerikanischer Fähigkeitsprofile auf europäische Streitkräfte politisch unklug ist, wird der Erfolg der Integrationsbemühungen auf sicherheits- und rüstungspolitischer Ebene innerhalb der Europäischen Union und eine gemeinsame Rollendefinition als globaler Akteur im Weltgeschehen entscheidenden Einfluss nehmen auch auf die Implementation von Konzepten der RMA und der Vernetzten Operationsführung. (ICG2)
In: Handbuch Militär und Sozialwissenschaft, S. 149-160
In: Diener zweier Herren: Soldaten zwischen Bundeswehr und Familie, S. 53-77
"Sabine Collmer analysiert die Mobilitätsanforderungen an den Soldaten heute, d. h. in einer Zeit, in der die Bundeswehr anders als zu Zeiten des Ost- West-Konflikts eine Einsatzarmee ist, die global eingesetzt werden kann und auch wird. Zu den ohnehin bereits hohen Mobilitätserfordernissen durch regelmäßige Versetzungen im Inland, denen mit unterschiedlichen Mobilitätsmustern begegnet wird, treten damit qualitativ neue Mobilitätsbelastungen. Diese werden wiederum verschärft durch gesellschaftliche Individualisierungsprozesse, so dass Partnerbeziehungen stärker als früher im Fluss sind. Entsprechend größer wird deswegen auch der Bedarf nach Unterstützung und Fürsorge zur Bewältigung der gemachten Kontingenzerfahrungen." (Autorenreferat)
In: Connections: the quarterly journal. [Englische Ausgabe], Band 3, Heft 3, S. 1-11
ISSN: 1812-1098
World Affairs Online
In: Soziale Arbeit und kriegerische Konflikte, S. 50-70
Zur Zeit sind auf der Welt mindestens 300.000 Kindersoldaten an bewaffneten Konflikten beteiligt. Die Anzahl wächst ständig weiter an. Der Beitrag untersucht daher die Frage, warum so viele Kinder und Jugendliche in diese Formen bewaffneter Konflikte einbezogen werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, den Einsatz von Kindersoldaten einzudämmen und die Not der Betroffenen zu lindern. Zunächst werden die Rahmenbedingungen ihres Einsatzes erläutert, die gekennzeichnet sind durch gewandelte Formen kriegerischer Auseinandersetzung und der heute typischen Art der Waffenproliferation. Danach werden rechtliche, soziale und politische Aspekte der Situation von Kindersoldaten geschildert. Anschließend geht es um den Stand der Aktivitäten internationaler Organisationen, wie zum Beispiel UNICEF und NGOs, zur Verhütung der Rekrutierung und zur Rehabilitation und sozialen Reintegration von Kindersoldaten weltweit. Die Analyse verdeutlicht, dass mit dem Aufkommen der Figur des Warlords vor allem Kinder als billige, leicht verfügbare Bevölkerungsgruppe in den Mittelpunkt bewaffneter Konflikt geraten. Dass sie gegen ihren Willen zu Akteuren des Kriegsgeschehens gemacht werden, ist eine besonders grausame Variante. Es ist daher von Wichtigkeit, die komplexen Ursachen dafür zu erforschen, besonders auf dem Hintergrund der Verquickung von politischen Interessenlagen, religiöser bzw. ideologischer Radikalisierung und ökonomischer Interessenlagen. (ICH2)
In: Europa nach dem Irak-Krieg: Ende der transatlantischen Epoche?, S. 175-200
Die Irakkrise führte vor Augen, dass die grundsätzliche Zustimmung zu einer Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik in Europa keinesfalls immer automatisch in gemeinsame Positionen zu wesentlichen Sicherheitsfragen mündet. Vor diesem Hintergrund ist eine Betrachtung der Entwicklung der Öffentlichen Meinung in Europa und den USA angebracht, die die Evolution der internationalen Politik aus dem Blickwinkel der Bürgerinnen und Bürger nachzeichnet. Um die aktuellen Tendenzen in der Öffentlichen Meinung zur Außen- und Sicherheitspolitik nach dem Irakkrieg darstellen zu können, werden die längerfristig sich abzeichnenden Trends der letzten zehn Jahre herangezogen und es wird der Frage nachgegangen, wie sich der traditionell postulierte Wertekonsens zwischen den USA und Europa im Spiegel der demoskopischen Daten entwickelt hat. Es folgt ein Kapitel, das den Hintergründen für diese Entwicklungen nachgeht; dabei wird die These entfaltet, dass in Europa und den USA unterschiedliche Modernisierungsgeschwindigkeiten für die differierenden Entwicklungen ursächlich sind. Da die Bevölkerungen in Europa und den USA ähnliche Bedrohungswahrnehmungen haben, kommt es darauf an, ob sie zukünftig in der Lage sein werden, zu einer konsensualen Gestaltung ihres Verhältnisses zu kommen, das den Herausforderungen der Zeit gewachsen ist. (ICA2)
In: Soziale Arbeit und kriegerische Konflikte., S. 50-70
Zur Zeit sind auf der Welt mindestens 300.000 Kindersoldaten an bewaffneten Konflikten beteiligt. Die Anzahl wächst ständig weiter an. Der Beitrag untersucht daher die Frage, warum so viele Kinder und Jugendliche in diese Formen bewaffneter Konflikte einbezogen werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, den Einsatz von Kindersoldaten einzudämmen und die Not der Betroffenen zu lindern. Zunächst werden die Rahmenbedingungen ihres Einsatzes erläutert, die gekennzeichnet sind durch gewandelte Formen kriegerischer Auseinandersetzung und der heute typischen Art der Waffenproliferation. Danach werden rechtliche, soziale und politische Aspekte der Situation von Kindersoldaten geschildert. Anschließend geht es um den Stand der Aktivitäten internationaler Organisationen, wie zum Beispiel UNICEF und NGOs, zur Verhütung der Rekrutierung und zur Rehabilitation und sozialen Reintegration von Kindersoldaten weltweit. Die Analyse verdeutlicht, dass mit dem Aufkommen der Figur des Warlords vor allem Kinder als billige, leicht verfügbare Bevölkerungsgruppe in den Mittelpunkt bewaffneter Konflikt geraten. Dass sie gegen ihren Willen zu Akteuren des Kriegsgeschehens gemacht werden, ist eine besonders grausame Variante. Es ist daher von Wichtigkeit, die komplexen Ursachen dafür zu erforschen, besonders auf dem Hintergrund der Verquickung von politischen Interessenlagen, religiöser bzw. ideologischer Radikalisierung und ökonomischer Interessenlagen. (ICH2).