Die ostdeutsche Transformation im Spiegel der Lebensverlaufsforschung
In: Sozialer Wandel und gesellschaftliche Dauerbeobachtung, S. 131-142
Im Kontext der Anfang der 1990er Jahre einsetzenden Transformationsforschung wurde auch die Lebensverlaufsforschung in Deutschland zu einem festen Bestandteil im Methodenrepertoire der Sozialwissenschaften. Mit der Möglichkeit, die Rekonstruktion der DDR über die Lebensverläufe ihrer Bürger mit den entsprechenden Rekonstruktionen in Westdeutschland zu vergleichen, ging dieser methodische Ansatz von der Überlegung aus, dass das in den DDR-Lebensverläufen inkorporierte Erbe der DDR eine wesentliche Rolle für das Verständnis des ostdeutschen Transformationsprozesses spielen würde. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag die Bedeutung des Lebensverlaufsansatz für die Transformationsforschung. Anknüpfend an zwei Projektphasen der Lebensverlaufsstudie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung wird zunächst die Rekonstruktion der untergegangenen DDR und anschließend die Abbildung des Transformationsprozesses behandelt. Insgesamt nimmt sich der Ertrag der Lebensverlaufsforschung zur Analyse der Strukturumbrüche eher bescheiden aus. (ICA)