X. Die italienischen Mächte und der Basler Konzilsversuch des Andreas Jamometic
In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung, Band 100, Heft 1, S. 339-367
ISSN: 2304-4896
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In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung, Band 100, Heft 1, S. 339-367
ISSN: 2304-4896
In: Schriften zur politischen Kommunikation 11
In: Neues Archiv für sächsische Geschichte, Band 82, S. 61-108
In: Zeitschrift für Historische Forschung Beiheft 57
In: Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte 57
Das lokale Interdikt im Sinne eines temporären Entzugs von Seelsorge und Sakramenten in einem bestimmten Gebiet (Kirche, Stadt, Diözese, Herrschaftsterritorium), nahm neben der Exkommunikation eine zentrale Rolle im kirchlichen Sanktionsarsenal ein. Vom Hochmittelalter bis ins 17. Jahrhundert gehörte der durch das Interdikt hervorgerufene spirituelle Ausnahmezustand fest zum Erfahrungshorizont des vormodernen Europäers, insbesondere der Stadtbevölkerung. Das Interdikt ist aus der liturgischen und frömmigkeitspraktischen Lebenswelt Lateineuropas nicht wegzudenken. Zudem enthielt diese häufig angewandte Form der kirchlichen Strafpraxis stets ein besonderes Konfliktpotential. Ein Interdikt beschwor für jeden einzelnen Gläubigen einen unheilvollen Gewissens- und Loyalitätstest herauf, der erwünschte (Druck auf die Obrigkeit) und unerwünschte (Häresien, religiöser 'Eigensinn') Reaktionsszenarien provozierte. Der Band erschließt erstmals europäisch vergleichend das analytische Potenzial des Interdikts als spezifisch vormodernes Querschnittsphänomen, das gleichermaßen kirchen-, rechts- und sozialgeschichtliche Perspektiven eröffnet.