Können Marginalisierte (wieder)sprechen?: zum politischen Potenzial der Sozialwissenschaften
In: Forschung psychosozial
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In: Forschung psychosozial
In: Human arenas: an interdisciplinary journal of psychology, culture, and meaning, Band 4, Heft 3, S. 351-356
ISSN: 2522-5804
In: Human arenas: an interdisciplinary journal of psychology, culture, and meaning, Band 2, Heft 3, S. 322-340
ISSN: 2522-5804
In: Psychologie & Gesellschaftskritik, Band 35, Heft 4, S. 89-111
"Wie konnten sich die revolutionären Ereignisse des arabischen Frühlings in Ägypten für eine Vielzahl von Beobachter/-innen derart spontan und unerwartet entfalten? Um diese Frage zu beantworten, wird im Folgenden ein besonderes Augenmerk auf die dominanten Perspektiven des Westens, Al-Qaidas, sowie des Mubarak-Regimes selbst gelegt. Es scheint unabdinglich, sich von den Dichotomisierungen Moderne versus Tradition bzw. Säkularismus versus Religiosität zu lösen. Indem sowohl gängige und implizite Grundannahmen (wie etwa die Vorstellung einer schwachen Zivilgesellschaft in Ägypten) offen- und widerlegt, als auch deren Niederschlag in den Perspektiven des Westens, Al-Qaidas und des Mubarak-Regimes aufgezeigt werden, soll eine differenzierte Betrachtung des liberalen Demokratieverständnisses sowie der vielschichtigen politischen Strömungen, die diesen Frühling hervorgebracht haben, angestoßen werden." (Autorenreferat)
Dieser Beitrag basiert auf den Diskussionsbeiträgen des Symposiums "Methods in Dialogue", das im Mai 2005 in der Nähe von Cambridge stattfand. Das Symposium wurde als Abschlussveranstaltung einer Seminarserie des London East Research Institute und des Centre for Narrative Research der University of East London veranstaltet und wurde unterstützt vom Economic and Social Research Council. Die öffentliche Unterstützung der Sozialforschung hängt zunehmend von ihrer Fähigkeit ab, gültige und zuverlässige Studien zu liefern, um diese der Politik und Praxis an die Hand zu geben. Die theoretischen Grundlagen der Sozialforschung scheinen sich jedoch in einem kritischen Zustand zu befinden. Sowohl durch qualitative als auch durch quantitative Methoden erzielte Ergebnisse werden immer mehr als widersprüchlich angesehen, offen für verschiedene Interpretationen. Ziel des Symposiums war es, qualitativ Forschende aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen zusammenzubringen, um den theoretischen Unterbau qualitativer Sozialforschung zu diskutieren. Viele der Teilnehmenden verbindet narrative Forschung mittels Erzählungen als methodischer Zugang oder Forschungsgegenstand, bei anderen liegt der Fokus beispielsweise auf (Auto-) Biografieforschung, Diskursanalyse, Grounded Theory Methodologie, visuellen Methoden oder Ethnografie. Die Narration fungierte in den Diskussionen häufig als Ausgangspunkt für methodologische Auseinandersetzungen und Überlegungen bezüglich Objektivität, Evidenz, Interpretation und Kontext. Weiterhin beschäftigten sich die Diskussionen mit "subjektiven" Interaktionen zwischen Forschenden und InformantInnen, mit Interdisziplinarität und mit den Wechselbeziehungen zwischen den Sozialwissenschaften und ihrem Umfeld. Die Diskussionen wurden geführt bezüglich Fragen wie beispielsweise: Welche Ziele verfolgt Sozialforschung und welchen Stimmen verleiht sie Gehör? Wie ist das Verhältnis von Forschenden und Forschungsteilnehmenden bezüglich der "Interpretationsrechte" an Daten? Wie kann "dichte ...
BASE
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 9, Heft 1
ISSN: 1438-5627
Dieser Beitrag basiert auf den Diskussionsbeiträgen des Symposiums "Methods in Dialogue", das im Mai 2005 in der Nähe von Cambridge stattfand. Das Symposium wurde als Abschlussveranstaltung einer Seminarserie des London East Research Institute und des Centre for Narrative Research der University of East London veranstaltet und wurde unterstützt vom Economic and Social Research Council. Die öffentliche Unterstützung der Sozialforschung hängt zunehmend von ihrer Fähigkeit ab, gültige und zuverlässige Studien zu liefern, um diese der Politik und Praxis an die Hand zu geben. Die theoretischen Grundlagen der Sozialforschung scheinen sich jedoch in einem kritischen Zustand zu befinden. Sowohl durch qualitative als auch durch quantitative Methoden erzielte Ergebnisse werden immer mehr als widersprüchlich angesehen, offen für verschiedene Interpretationen. Ziel des Symposiums war es, qualitativ Forschende aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen zusammenzubringen, um den theoretischen Unterbau qualitativer Sozialforschung zu diskutieren. Viele der Teilnehmenden verbindet narrative Forschung mittels Erzählungen als methodischer Zugang oder Forschungsgegenstand, bei anderen liegt der Fokus beispielsweise auf (Auto-) Biografieforschung, Diskursanalyse, Grounded Theory Methodologie, visuellen Methoden oder Ethnografie. Die Narration fungierte in den Diskussionen häufig als Ausgangspunkt für methodologische Auseinandersetzungen und Überlegungen bezüglich Objektivität, Evidenz, Interpretation und Kontext. Weiterhin beschäftigten sich die Diskussionen mit "subjektiven" Interaktionen zwischen Forschenden und InformantInnen, mit Interdisziplinarität und mit den Wechselbeziehungen zwischen den Sozialwissenschaften und ihrem Umfeld. Die Diskussionen wurden geführt bezüglich Fragen wie beispielsweise: Welche Ziele verfolgt Sozialforschung und welchen Stimmen verleiht sie Gehör? Wie ist das Verhältnis von Forschenden und Forschungsteilnehmenden bezüglich der "Interpretationsrechte" an Daten? Wie kann "dichte Beschreibung" und die damit einhergehende umfassende soziale Interpretation mit der Notwendigkeit zusammengebracht werden, präzise Erklärungsmethoden zu verwenden und generalisierbare Ergebnisse zu erzielen? Welche spezifischen Probleme des Forschungsdesigns oder der Konzeption von Forschungsberichten treten bei dem Versuch des Empowerments von InformantInnen auf, wenn diese befähigt werden (sollen), die Forschung zu hinterfragen oder die Forschungsgeschichte zu ko-konstruieren?