Frieden first: das Werk von Harald Müller auf dem Weg zu "Just Peace Governance"
In: Auf dem Weg zu Just Peace Governance: Beiträge zum Auftakt des neuen Forschungsprogramms der HSFK, S. 27-44
Der Beitrag beleuchtet Motive und Ausgangsüberlegungen, die der Hinwendung zu "Just Peace Governance" zu Grunde liegen, und identifiziert zentrale Aufgaben, denen sich die Forschung im Rahmen des neuen Programms stellen muss. Dies geschieht anhand einer rekonstruierenden Lektüre des Werkes von Harald Müller. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie Müller in seinem Denken und Schreiben beim kritischen Blick auf die Friktionen und Widersprüche von "Just Peace Governance" angelangt ist. Von der Befassung mit dem Theorem des "Demokratischen Friedens" gelangt Müller über die empirische Erforschung und theoretische Reflexion des "Demokratischen Krieges" schließlich zu einer liberalen Liberalismuskritik. Ein ähnlicher Wandlungsprozess lässt sich mit Blick auf die Müllerschen Studien zu Kooperation und Weltordnung feststellen - vom funktionalistisch geprägten liberalen Institutionalisten zum konservativen Moraltheoretiker der Weltordnung. Diese Entwicklungen zeigen sich auch mit Blick auf das Feld der Rüstungskontrolle und Abrüstung. (ICE2)