In: Deschler-Erb, Eckhard orcid:0000-0003-2420-8685 and Braun, Stephanie (2020). Ein prachtvoller Boden für das Imperium. Tel Shalem, eine Grabung im Jordantal. In: Im Feld. Wie der Grabungsalltag wirklich aussieht, pp. 118-123. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG) Zabern. ISBN 978-3-8053-5262-8
Am Fuß des bronzezeitlichen Tel Shalem im nördlichen Jordan-Tal, circa 11 km südlich von Bet Shean wurde bereits früher aufgrund des Funds einer Vexillatio-Inschrift der Legio VI Ferrata die Existenz eines römischen Militärlagers vermutet. 2017, 2019 und 2020 hat das Archäologische Institut der Universität Grabungen vor Ort durchgeführt. Nicht nur die Grabungen an sich, sondern auch das Umfeld bieten ihre Herausforderungen, haben aber immer auch einen ganz besonderen Reiz.
Die spätkeltische Befestigung auf dem Basler Münsterhügel, der sogenannte Murus Gallicus, wurde 1971 beim Neubau der Turnhalle an der Rittergasse entdeckt. 1976 und 1979 fanden weitere Grabungen im Bereich des Murus Gallicus statt. Nach einer mehr als zehnjährigen Pause konnten 1990 die Untersuchungen am keltischen Wall wieder aufgenommen werden, als im Zuge der Renovation der Gerichtsliegenschaften an der Bäumleingasse im Hinterhof von Bäumleingasse Nr. 3-5 eine Garage in den Hang hinein gebaut wurde.
Im Jubiläumsjahr der Schweizerischen Eidgenossenschaft 1991 erhielt der Kantonsarchäologe den Auftrag, eine historische Ausstellung im öffentlichen Raum zu realisieren. Als Thema dieser Ausstellung wurde die keltische Befestigung auf dem Münsterhügel gewählt. 1991 fanden gezielte Sondierungen im Hof des ehemaligen Rittergasse-Schulhauses statt, um einerseits Wallstücke zu lokalisieren, die sich für eine Konservierung eignen würden, und andererseits verschiedene wissenschaftliche Fragen zu klären, die sich beim Vergleich der Ergebnisse der Grabung von 1990 mit den Interpretationen früherer Grabungen ergeben hatten. 1992 wurde mit dem Bau von drei Schutzbauten - Kellern mit Glasdächern - begonnen, in denen Teile des keltischen Walles für das Publikum sichtbar gemacht und erläutert werden.
Nebst dem Murus Gallicus konnten der zugehörige Graben, keltische Siedlungsspuren vor dem Wall, römische Siedlungs- und Schuttschichten, ein frühmittelalterlicher Friedhof, mittelalterliche Aufschüttungen, Fundamente der heute abgebrochenen spätmittelalterlichen/frühneuzeitlichen Überbauung und zugehörige Gartenniveaus beobachtet werden.
Die Ausgrabungen im Bereich des Murus Gallicus auf dem Basler Münsterhügel in den Jahren 1990- 1993 haben zwei Ergebnisse gezeitigt, die auch ausserhalb der lokalen Forschung auf Interesse stossen dürften.
Zum einen wurde eine Methode perfektioniert, mit der sich komplexe Holzstrukturen selbst in Trockenböden dokumentieren und zuverlässig dreidimensional rekonstruieren lassen .
Zum andern wurde, unter Anwendung der oben erwähnten Methode, die Struktur des Murus Gallicus auf dem Basler Münsterhügel vollständig dokumentiert, soweit sie überhaupt noch erhalten war.
Zwischen dem See Genezareth und Jerusalem liegt die antike Fundstelle Tel Shalem - damals wie heute tiefste Provinz in umkämpftem Grenzland. Dass hier einst römisches Militär staioniert gewesen war. Ist bereits länger bekannt. Aktuelle Forschungen des Archäologischen Insituts der Universität zu Köln führten nun zu einer umfassenden Erweiterung unseres Wissens. Zu nennen ist u.a. die Freilegung eines vollständig erhaltenen Mosaiks