Public-Health-Ausbildungsprofile und Berufsperspektiven in Deutschland
In: Schriftenreihe der Deutschen Koordinierungsstelle für Gesundheitswissenschaften an der Abteilung für Medizinische Soziologie der Universität Freiburg 14
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In: Schriftenreihe der Deutschen Koordinierungsstelle für Gesundheitswissenschaften an der Abteilung für Medizinische Soziologie der Universität Freiburg 14
In: Prävention und Gesundheitsförderung
ISSN: 1861-6763
Zusammenfassung
Hintergrund
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) in die Versorgung zu integrieren und so die (digitale) Gesundheitskompetenz (GK) der Patient*innen zu stärken, sind Ziele der Digitalisierungsstrategie des Bundesministeriums für Gesundheit. Bisherige Ergebnisse zeigen jedoch, dass Gesundheitsprofessionen es als herausfordernd empfinden, Patient*innen bei der Suche nach relevanten digitalen Angeboten zu unterstützen. Auf Basis einer Befragungsstudie mit Hausärzt*innen und Patient*innen wird der Frage nachgegangen, wie der DiGA-Einsatz im hausärztlichen Setting gefördert werden kann.
Methode
Mit Hausärzt*innen und mit Patient*innen mit leichten bis mittelgradigen Depressionen wurden 34 halbstrukturierte, leitfadengestützte Interviews geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse
Die erwarteten Chancen und Risiken einer DiGA-Versorgung unterscheiden sich deutlich: Für Patient*innen ist der Zugang zu Wissen über verfügbare Angebote wichtig, um eine DiGA-Nutzung in Wartezeiten zu erwägen. Hausärzt*innen wiederum sehen in DiGA eine Chance, das erkrankungsbezogene Verständnis zu erhöhen. Patient*innen favorisieren Behandelnde als Anlaufstelle für Informationen über DiGA. Im Rahmen der professionellen (digitalen) GK und der Stärkung der GK der Patient*innen sollten Bedarfe, Bedürfnisse und verfügbaren Versorgungsoptionen folglich in Behandlungsgesprächen stärker thematisiert werden.
Schlussfolgerung
Für eine patientenorientierte Entscheidungsfindung über einen DiGA-Einsatz müssen zunächst das gegenseitige Verständnis von Patient*innen und Verordnenden gefördert und die Erwartungen zum DiGA-Einsatz geklärt werden. Auf Basis der Ergebnisse wurde eine Diskussionsgrundlage zur Förderung von GK in Beratungssituationen entwickelt. Diese könnte in einem nächsten Schritt in der Versorgungspraxis erprobt werden.
In: Patientenorientierung und Gesundheitskompetenz 6
In: Medizinsoziologie Band 24
Hochaltrige Patienten stellen eine neue, aber zunehmende Zielgruppe gesundheitlicher Versorgung in Deutschland dar. Die besonderen Bedürfnisse dieser Patienten zu verstehen ist daher sehr wichtig. Wie zufrieden sind sie mit der Versorgung? Was erwarten sie von ihren Ärzten? Welche Unterstützung brauchen sie und welche Vorstellungen haben sie selbst in Bezug auf Patientenautonomie, Information und Prävention? Das Buch greift diese Fragen auf und stellt die theoretischen Befunde sowie die Ergebnisse einer Interviewstudie mit Patienten und ihren Angehörigen praxisorientiert dar. Zahlreiche methodische Hinweise zur Durchführung von Interviews mit den Ältesten der Gesellschaft runden das Werk ab. Biographische Informationen Dr. Gabriele Seidel, Susanne Möller und die Professoren Nils Schneider, Ulla Walter und Marie-Luise Dierks wirken am Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover.
In: Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung 15
In: Prävention und Gesundheitsförderung
ISSN: 1861-6763
Zusammenfassung
Hintergrund
Körperliche Aktivität kann einen wichtigen Beitrag zur Prävention chronischer Erkrankungen leisten. Büroangestellte bewegen sich jedoch häufig zu wenig. Deshalb wurde ein digitales Bewegungsprogramm für diese Zielgruppe entwickelt, das sich direkt am Schreibtisch durchführen lässt. Es enthält wöchentliche Videoübungen, die durch wissensbasierte Aspekte und motivationsfördernde Informationen auf Basis des Modells der bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz ergänzt wurden. Begleitend wurden die Teilnahmemotivation am Bewegungsprogramm und potenzielle Barrieren aus der Perspektive der Nutzenden erhoben mit dem Ziel, das Programm zu evaluieren und anhand der Ergebnisse anzupassen.
Studiendesign und Untersuchungsmethoden
Auf Basis von leitfadengestützten Interviews wurden 11 Personen aus der Interventionsgruppe (5 Abbrecher*innen und 6, die die Studie abgeschlossen haben; Altersdurchschnitt: 49 ± 8 Jahre) zu ihrer Wahrnehmung des Bewegungsprogramms befragt. Der Leitfaden beinhaltete Fragen zur Bewegung im (Arbeits)alltag, dem Ablauf und der Bewertung des Bewegungsprogramms. Die Auswertung erfolgte anhand der strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz.
Ergebnisse
Die Befragten bewerten das Bewegungsprogramm, insbesondere die kurzen Videos, die jeweils eine Übung und Erklärungen dazu beinhalten, mehrheitlich positiv. Ein förderlicher Faktor zur Teilnahme am Bewegungsprogramm war dessen Design. Zu Barrieren für die Teilnahme zählen das Arbeitsumfeld, insbesondere die Bürosituation, potenzielle Reaktionen von Kolleg*innen, oder wahrgenommene Einstellungen der Vorgesetzten. Zum Abbruch der Teilnahme führten persönliche oder arbeitsbezogene Gründe wie Mehrarbeit oder ein eigenes Trainingsprogramm. Von den Teilnehmenden beschriebene Effekte des Programms beinhalten ein höheres Bewusstsein darüber, dass Bewegung wichtig ist, ebenso wie die Adaption von einzelnen passenden Übungen im eigenen Alltag.
Schlussfolgerung
Aus Sicht der Teilnehmenden besteht ein Bedarf nach mehr Bewegung am Arbeitsplatz. Damit die Implementierung gelingt, braucht es aber Unterstützung von den Organisationen (z. B. Unternehmen) und Kolleg*innen sowie Möglichkeiten, das Programm auf die eigene Arbeitssituation abzustimmen.
In: Prävention und Gesundheitsförderung
ISSN: 1861-6763
Zusammenfassung
Hintergrund und Ziel
Gesundheitsorganisationen mit den dort beschäftigten Gesundheitsprofessionen haben großen Einfluss auf die Förderung der Gesundheitskompetenz (GK) ihrer Adressat*innen. Die Studie untersucht, ob und wie Pflegefachpersonen (PFP) in der akutstationären Versorgung ihre Patient*innen beim Zugang, beim Verstehen, Beurteilen und Anwenden von Gesundheitsinformationen (Dimensionen der GK nach Sørensen et al.) unterstützen.
Studiendesign
Mittels teilnehmender Beobachtung und Ad-hoc-Interviews wurden 12 PFP über 4 h in 6 Krankenhäusern auf Stationen der inneren Medizin begleitet. Die Datenanalyse erfolgte mittels inhaltlich strukturierender Inhaltsanalyse.
Ergebnisse
Die PFP sind für Patient*innen eine wichtige Ressource im Zugang zu Gesundheitsinformationen in der akutstationären Versorgung. Auch wenn den meisten PFP das Konzept der GK nicht bekannt ist, fördern sie diese in unterschiedlicher Weise. Abhängig ist dies vom Ausmaß des individuellen, patientenzugewandten Verhaltens. Die Dimensionen "Zugang" und "Verstehen" werden häufiger unterstützt als die Dimensionen "Beurteilen" und "Anwenden".
Schlussfolgerung
Um die GK von Patient*innen in akutstationären Einrichtungen zu fördern, ist ein Verständnis für die Relevanz gesundheitskompetenzfördernder Maßnahmen bei Gesundheitsprofessionen entscheidend. Erforderlich sind Strukturen und Prozesse, die GK-förderndes Alltagshandeln der PFP ermöglichen. Gleichzeitig sollte das Thema GK in Aus‑, Fort- und Weiterbildung systematisch integriert werden.
In: Prävention und Gesundheitsförderung
ISSN: 1861-6763
Zusammenfassung
Hintergrund
Organisationale Gesundheitskompetenz (OGK) beschreibt Bedingungen und Maßnahmen in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, wie z. B. Krankenhäusern, die Patient:innen dabei unterstützen sollen, gute gesundheitsbezogene Entscheidungen zu treffen. In der COVID-19-Pandemie waren auch Krankenhäuser gefordert, ihren Patient:innen den Zugang zu und den Umgang mit Gesundheitsinformationen und -dienstleistungen zu erleichtern.
Ziel
Zielsetzung des Beitrags ist eine Bestandsaufnahme der OGK-Aktivitäten in deutschen Krankenhäusern während der COVID-19-Pandemie. Fokussiert wird dabei der Vergleich der OGK-Aktivitäten in Krankenhäusern während und außerhalb pandemischer Zeiten.
Methodik
Zwischen November und Dezember 2022 wurde eine Online-Befragung von ärztlichen, pflegerischen und kaufmännischen Krankenhausleitungen durchgeführt. Die OGK wurde anhand des HLHO-10-Fragebogens erhoben, wobei dieser für die COVID-19-Pandemie erfolgreich adaptiert wurde (gute interne Konsistenz: α = 0,89). Die Auswertung erfolgte mit SPSS 28 mittels Varianz- und Korrelationsanalysen. Zudem bestand die Möglichkeit einer Freitextangabe zu OGK-Aktivitäten, welche mithilfe von MAXQDA und einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden.
Ergebnisse
Von 3301 eingeladenen Krankenhausleitungen nahmen 328 an der Befragung teil (Rücklaufquote 10 %). Die Krankenhausleitungen geben an, dass in ihren Häusern während der Pandemie darauf geachtet wurde, dass sich Patient:innen einfach zurechtfinden. Jedoch ist eine aktive Einbindung von Patient:innen bei der Gestaltung und Evaluierung von Gesundheitsinformationen kaum umgesetzt. Zum Zeitpunkt der COVID-19-Pandemie wurden statistisch signifikant mehr Mitarbeitende zum Thema Gesundheitskompetenz geschult (p < 0,001). Aus den Freitexten wird deutlich, dass die Befragten Optimierungsbedarf sehen, dem sie aufgrund mangelnder Ressourcen nur schwer nachkommen können.
Schlussfolgerung
Den Krankenhausleitungen ist bewusst, dass nicht alle Teilaspekte der OGK gleichmäßig gut umgesetzt sind. Es ist entscheidend, GK kontinuierlich in das organisatorische Handeln zu integrieren und dem Thema Priorität einzuräumen.
In: http://www.biomedcentral.com/1472-6963/7/24
Abstract Background The political objective in many countries worldwide is to give better consideration to the interests of patients within the health system. The establishment of a federal government commissioner for the issues of patients in the health system in Germany in 2004 is part of these endeavours. The structure and field of activities of this institution has been unique so far. This study investigates for the first time the inquiries the commissioner receives from the public. Methods A 33% sampling (n = 850) of the written inquiries (correspondence and e-mails) addressed to the commissioner in the first six months of the year 2005 (n = 2580) was investigated. In a procedure comprising combined qualitative and quantitative levels, the material was thematically encoded and the inquiries allocated to the resulting categories (multiple nominations). The results are presented in descriptive form and investigated especially with respect to sex and age-specific differences. The interdependences between the categorized criteria are analysed. Results The inquirers are equally spread out amongst the sexes (49% women, 51% men). Older persons outweigh the younger (69% over 60 years). In most cases the issues take the form of claims (72%, n = 609). In every fifth inquiry (n = 168) the personal financial burden for health services is considered as being too high; about equally high (n = 159) is the proportion of persons who criticize the communication with health professionals, especially hospitals and doctors' surgeries. Every third who mentions a medical practice uses terms such as "uncertainty" and "anxiety". It is conspicuous that men more often than women write that they feel unfairly treated in the health system (62% vs. 38%, p < 0.05). Conclusion Predominantly older persons seek the assistance of the federal government commissioner for patient issues. Considerable uncertainty and anxiety with respect to services and charges within the system of the German health insurances become evident. It is not possible from the data to draw conclusions concerning the impact of the commissioner's work on the health system. Nor do we gain any knowledge about the usefulness of the service for the individual. Therefore, evaluation of the political impact and the user satisfaction should follow.
BASE
Das Thema Bürger- und Patientenorientierung wird seitAnfang der 1990er Jahre nicht nur national, sonderninternational von unterschiedlichen Akteuren zunehmend angemahnt. Bürgerinnen und Bürger wollen in gesundheitspolitische Entscheidungen eingebunden werden, eine Forderung, die mit Inkrafttreten des GKV-Modernisierungsgesetzes (GMG) zum 1.1.2004 aufgegriffen wurde.
BASE
In: Gesundheitsberichterstattung des Bundes 32