Berufliche Transformationsprozesse in Ostdeutschland: Ergebnisse und Desiderate der sozialstrukturellen Transformationsforschung
In: Einheit und Differenz: die Transformation Ostdeutschlands in vergleichender Perspektive, S. 221-238
Der Beitrag setzt sich mit der These auseinander, daß sich in Ostdeutschland als Folge des Institutionentransfers und als Resultat einer "nachholenden" Modernisierung das gleiche Mobilitätsregime herausbildet wie in Westdeutschland. Die Autoren untersuchen anhand statistischer Daten, welches Mobilitätsregime sich in Ostdeutschland seit 1989 herausgebildet hat und inwieweit die Transformation über den Mechanismus der Selektion und der Mobilität von Personen stattfindet. Als wesentliches Ergebnis der Analyse zeigt sich, daß eine Interpretation des ostdeutschen Wandels als bloße Anpassung an westdeutsche Verhältnisse zu kurz greift. Es gibt einige ostdeutsche Besonderheiten bei den Berufsverläufen: Sie sind die Konsequenz eines speziellen Spannungsfeldes von Deregulierung, Verunstetigung und Polarisierung von Erwerbschancen, von denen auch der westdeutsche Arbeitsmarkt zunehmend weniger verschont wird. (pre)