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In der ehemaligen UdSSR hat die Religiosität nach 1988 rapide zugenommen. 1988 betrug der Anteil der Gläubigen an der Gesamtbevölkerung 10 %, während er 1990 29 % ausmachte. Danach blieb der Anteil konstant. Gleichzeitig ist der Anteil der Atheisten drastisch zurückgegengen. Hinsichtlich der einzelnen Altersgruppen war der größte Anteil der Gläubigen 1991 bei den Jugendlichen und bei der älteren Generation festzustellen. Die religiöse Aktivität und der Glauben an die traditionelle orthodoxe Lehre sind jedoch weitaus geringer als der Anteil der Gläubigen. Die Astrologie ist bei den Gläubigen wie bei der ganzen Bevölkerung weit verbreitet. Alles in allem lassen diese Zahlen drastische Veränderungen der ideologischen Orientierung und eine Suche nach neuen Werten nach dem Zusammenbruch des Kommunismus erkennen. Die Russisch-Orthodoxe Kirche mit ihren inneren Auseinandersetzungen ist nicht in der Lage, die moralische und ideologische Krise Rußlands schnell zu lösen. (BIOst-Wpt)

In seinem unmittelbar nach dem Pariser KSZE-Treffen vom November 1990 verfaßten Aufsatz zeigt Boris Orlov, welche Fortschritte bei der Formierung einer neuen politischen Ordnung für Europa erzielt wurden und wo diese Formierung einer neuen oilitischen Ordnung für Europa erzielt wurden und wo diese Formierung noch klare Defizite aufweist. Als wesentlichen Fortschritt wertet er die KSZE-Gespräche in ihrer jetzigen Form. Erstmals sind die Weichen für umfassende Abrüstungsschritte im konventionellen Bereich gestellt worden. Diesen Erfolgen stehen schwerwiegende ungelöste Probleme gegenüber, die weitgehend mit der Umbruchsituation in Osteuropa zusammenhängen. Der wiedererstarkende Nationalismus in den osteuropäischen Staaten stellt eine erhebliche Gefahrenquelle dar. Der Umwandlungsprozeß der UdSSR ist in vollem Gang, ohne daß klar abzusehen wäre, wohin er führen wird. Für die UdSSR kommt es, nach Meinung des Autors, darauf an, durch innere Reformen die Voraussetzungen für eine schrittweise Integration in das neue Europa zu schaffen. (BIOst-Rsg)

Seit 1992 meldeten sich zunehmend die ultra-radikalen ukrainischen Nationalisten zu Wort. Sie fordern eine Politik "die Ukraine den Ukrainern" und behaupten, daß der Kampf für eine wirklich unabhängige Ukraine erst noch bevorsteht. Sie distanzieren sich nicht von der Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung. Die heutigen ukrainischen nationalistischen Extremisen lassen sich in ihrer politischen Weltanschauung auf den integralen Nationlismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts und auf die nationalistischen Strömungen in der Ukraine der Zwischenkriegszeit zurückführen. (BIOst-Srt)

In der neuen Regierung der Ukraine kommen der Ministerpräsident, drei neue Vize-Ministerpräsidenten und mindestens drei neue Minister aus dem militärisch-industriellen Komplex (MIK), was Besorgnisse bei einigen Deputierten und Experten hervorrief. Man kann jedoch annehmen, daß gerade die MIK-Führungskräfte aufgrund ihrer Bereitschaft zum Übergang zur Marktwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Wiederbelebung der Wirtschaft der Ukraine leisten werden. Die Neuverteilung der Machtstrukturen hatte folgende Konsequenzen: Schwächung der Position von Präsident Kravcuk, Verflechtung der exekutiven mit der legislativen Gewalt und Sieg der Industrie-Lobby über die kommerziellen Strukturen der kommunistischen Partei und Umwandlung des Machtdreiecks in ein Zweipolsystem. (BIOst-Wpt)

Das Verbot der kommunistischen Partei der Ukraine im August/September 1991 und die Bestimmungen über die Registrierung von politischen Parteien führten zur Aufsplitterung der politischen Kräfte in der Ukraine. Auf der Basis von zwei Grundprinzipien (ideologisches Prinzip oder Führer-Prinzip) entstanden politische Parteien und Bewegungen mit unterschiedlicher politischer Ausrichtung. So bietet die Ukraine gegenwärtig eine vielfältige und bunte Parteienlandschaft. Zu Sommerbeginn 1992 gab es 16 politische Parteien und etwa 10 gesellschaftlich-politische Organisationen. Viele von ihnen sind jedoch zahlenmäßig klein und befinden sich in großen finanziellen Schwierigkeiten. Nach Abschluß des Formierungsprozesses der politischen Parteien setzte im Sommer 1992 ein Integrationsprozeß der politischen Parteien und Bewegungen zu Blöcken, Vereinigungen und Koalitionen ein. (BIOst-Wpt)

In Russia today, economic actors who have managed to free themselves from state tutelage, are beginning to play an increasingly significant socio-political role. Unlike in the Western democracies, however, relations between economic actors, the state and the power structures in Russia today are not institutionalised, neither are they publicly controlled. The present report is concerned in particular with the strategic interests of the various economic groupings who may have an influence on the domestic or foreign policy of the state.(BIOst-Dok)

Das Verhältnis der Elite Rußlands zum Westen ist ein Problem, das bereits einige Jahrhunderte lang aktuell ist und in den verschiedenen Phasen der Geschichte seine jeweilige Spezifik hatte, die von der außen- und innenpolitischen Situation abhing. Doch bei allen historischen Veränderungen ist eines konstant geblieben: Die Frage nach dem Verhältnis zum Westen war mit dem Kampf der verschiedenen politischen Parteien und Gruppen verbunden. Im 19.Jahrhundert waren dies die "Westler" und "Slawophilen", 1998 sind es die "Kommunisten" und "Demokraten". Konstant bleibt auch die "Plattform" des Kampfes, d.h. der Problemkreis, um den sich der politische Kampf dreht. Der Bericht basiert auf verschiedenen Informationsquellen. Dies sind die Ergebnisse der Meinungsumfrage von 200 Vertretern der Elite über die Entwicklungswege Rußlands im Kontext seines Verhältnisses zum Westen; die Ergebnisse einer Kontentanalyse politischer Programme von 40 Parteien; Antworten von 15 Vertretern der intellektuellen Elite auf eine spezielle Meinungsumfrage "Rußland und der Westen"; Pressematerialien über die wirtschaftlichen und politischen Wechselbeziehungen zwischen Rußland und dem Westen. (BIOst-Dok)