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Ereignis - Selbstdeutung - Deutung: Überlegungen zur Erinnerungskultur aus sozialwissenschaftlicher und historischer Perspektive
In: Das Ende des Kommunismus: die Überwindung der Diktaturen in Europa und ihre Folgen, p. 17-28
Der Verfasser rekonstruiert im Anschluss an Jan Assmann, Maurice Halbwachs, Anthony Giddens und Reinhart Koselleck unterschiedliche theoretische Ausgangspunkte, die es ermöglichen, sich der Erinnerung an das Jahr 1989 zu nähern. Dieses Jahr erschließt sich so als ein Problem der Selbstsicht und der gesellschaftlichen Orientierungen. Der Blick richtet sich auf eine Kultur des Erinnerns und hat zum einen durch die lange Tradition der öffentlichen Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus auch die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur geprägt, zum anderen ist er seit der Epochenwende von 1989/90 auch für Russland und die osteuropäischen Staaten zu einer Herausforderung geworden. Der Verfasser plädiert für eine Erinnerung im makrogesellschaftlichen Kontext, die das Ereignis durch das Prisma des Akteurhandelns zu rekonstruieren versucht. (ICE2)
Research on trust in post-soviet societies
In: Trust and social transformation: theoretical approaches and empirical findings from Russia, p. 189-202
Die Chancen der Zivilgesellschaft in Mittel- und Osteuropa
In: Demokratische Zivilgesellschaft und Bürgertugenden in Ost und West, p. 85-97
Der Beitrag behandelt Probleme und Chancen der Zivilgesellschaft in den postsozialistischen Staaten. Analysiert werden für die Länder Mittel- und Osteuropas die Einflüsse auf eine zivilgesellschaftliche Selbstorganisationen, die während der Umbruchphasen in der polaren Formel "Zivilgesellschaft gegen den Staat" zum Ausdruck kamen. Besondere Bedeutung kommt dabei den korporatistischen bzw. tripartistischen Aushandlungen von Arbeitsbeziehungen zu, die zwar nicht unproblematische, aber doch erstaunlich friedliche Konfliktlösungen ökonomischer Interessengegensätze zu gestatten scheinen. Der Beitrag zeigt, dass die polare Formel "Gesellschaft gegen den Staat" nicht ausreicht, um als Analyseinstrument genutzt zu werden. Sie legt nahe, dass es sich bei der Zivilgesellschaft lediglich um eine Sphäre der Gesellschaft handelt, der eine andere Sphäre gegenüberstehe. Für den Autor geht es demgegenüber um die Gesamtheit der individuellen und korporativen Interessen, die sich naturwüchsig und spontan zwischen Menschen bilden und die nicht vom Staat auferlegt werden. Der Autor spricht in diesem Zusammenhang von einer "Antipolitik als Politik". (ICA2)
Arbeitsbeziehungen in Deutschland
In: Bulgarien und Europa: ein deutsch-bulgarischer Dialog ; Newsletter der 2. Sommerakademie für Sozialwissenschaften in Bulgarien, Zlatni Pjasatzi, September 1997, p. 63-76
Das System der Arbeitsbeziehungen in der Bundesrepublik Deutschland ist nicht nur ein Arrangement, das kollektive Arbeitsverträge hervorbringt und damit die Lohn- und Arbeitsbedingungen der abhängig Beschäftigten regelt. Diese Arbeitsbeziehungen repräsentieren darüber hinaus einen "institutionalisierten Klassenkonflikt", und als solche gehören sie zu den wichtigsten Strukturelementen, mit denen ein (im Vergleich zu anderen Industrieländern) hoher Konsens erzeugt wird. Im Gegensatz z.B. zu Großbritannien sind die deutschen Arbeitsbeziehungen weiterhin hochgradig verrechtlicht. Diese rechtliche Standardisierung beeinflusst massiv insbesondere (1) die Bedingungen von Tarifverhandlungen; (2) die Schlichtung von Arbeitskonflikten; (3) den Ablauf und die Formen von Arbeitskonflikten, die damit weitgehend der Willkür entzogen sind. Der Autor zeigt insgesamt mit seinen Ausführungen, dass das System der Arbeitsbeziehungen in der Bundesrepublik Deutschland als Ganzes durch alle historischen Turbulenzen weitgehend intakt geblieben ist. (ICA)
Wie sozial ist Europa?: eine Einführung in das "Soziale Europa"
In: Hagener Studientexte zur Soziologie
Von Wirten und anderen Entrepreneuren: Kleinunternehmen in Bulgarien, Tschechien und der Russischen Föderation
In: Gesellschaftliche Transformationen Bd. 2
Arbeitsbeziehungen in Osteuropa: Vorschläge zu ihrer Analyse
In: Der Wandel industrieller Beziehungen in Osteuropa, p. 91-106
Der vorliegende Beitrag beansprucht keine Realanalyse der Vorgänge in Ost- und Südosteuropa zu geben. Es werden einige Vorschläge zu ihrer Interpretation unterbreitet und diese mit Beispielen der Entwicklung in den ehemaligen RGW-Staaten illustriert. Die Dynamik des sozialen Wandels der industriellen Beziehungen wird analytisch durch die folgenden Dimensionen erfaßt: (1) Akteure und ihre Interessen, insbesondere Staat, Manager und Arbeitskräfte; (2) Politische Ebenen, d.h. die Mikro-, die Meso- und die Makroebene; (3) Politische Arenen, in denen Interessenvermittlung sich abspielt, z.B. Sozialpolitik, Wirtschaftspolitik, Bildungspolitik etc. (pmb)
Rezepte für alle Lebenslagen: zur Kritik der Soziobiologie
In: Forum Wissenschaft, Volume 5, Issue 3, p. 32-37
ISSN: 0178-6563
In dem Beitrag wird gefragt, was von der Soziobiologie mit der Aura naturwissenschaftlicher Objektivität politisch transportiert wird. Ausgehend von einem Verständnis der Soziobiologie als Evolutionstheorie wird die Soziobiologie zu den lamarckistischen Ansätzen soziokultureller Evolution durch Lernen gezählt. Es wird herausgearbeitet, daß die Soziobiologie eine neue Synthesis bilden soll, eine Leitwissenschaft, ein epochales neues Paradigma. Der Anklang, den die Soziobiologie bei der Neuen Rechten gefunden hat, wird damit begründet, daß die Soziobiologie einen bestimmten Bedarf an gesellschaftlicher Sinnstiftung leistet. Eine entsprechende Gesellschaftstheorie auf soziobiologischer Grundlage wird skizziert. Das Naturverständnis der Soziobiologen wird betrachtet, in dem Natur als letzte Instanz der Determination verstanden wird. Kulturelle Phänomene werden dabei lediglich als Erweiterungen objektiver physiologischer Prozesse gesehen. Dann wird die zentrale Behauptung der Soziobiologie, daß menschliches Sozialverhalten durch den genetischen Code bestimmt ist, kritisch durchleuchtet. Obwohl die Soziobiologen ihre Argumentationen auf die Grundzüge menschlichen Sozialverhaltens beziehen, wird gezeigt, daß nicht nur von der Logik, sondern auch von der Genetik her die Argumentation nicht stichhaltig ist. Am Beispiel der Tirvergleiche wird deutlich gemacht, daß Analogieschlüsse keine Beweise sind, was Konsequenzen für die Tier-Mensch-Homologien hat. Indem gezeigt wird, daß die Soziobiologie wissenschaftstheoretisch einem Denken in mechanischen Gesetzen entspricht, wird die theoretische Unmöglichkeit des ethischen Naturalismus erörtert. Das führt zur Kritik der Vorstellung des evolutiven Kontinuums. Abschließend wird gefragt, warum die soziobiologische Theorie diesen Erfolg hat. (RW)
Gender in Kazakhstan and Kyrgyzstan - results of a survey of households
In: International journal of gender studies in developing societies, Volume 2, Issue 4, p. 316
ISSN: 2052-0360
Wie (über)leben private Haushalte in Kasachstan und Kirgistan? Eine vergleichende empirische Untersuchung
In: Zentralasien-Analysen, Issue 59, p. 2-5
ISSN: 1866-2110
Der Zerfall der Sowjetunion und die damit verbundenen ökonomischen Probleme bei gleichzeitigem Wegfall der sozialen Sicherungssysteme stellten die Menschen auch in Zentralasien vor neue Herausforderungen zur Bewältigung ihres Alltags. Der folgende Text gibt einen Einblick in die bisherigen Ergebnisse eines laufenden Forschungsprojektes, bei dem durch Befragungen in städtischen wie ländlichen Haushalten Kasachstans und Kirgistans zu ermitteln versucht wird, welche Überlebensstrategien dortige Haushalte entwickelt haben, um sich gegen Lebensrisiken abzusichern. Es zeichnet sich ab, dass es bei allen Unterschieden zwischen beiden Staaten und Stadt und Land vor allem die Familiennetzwerke sind, auf die zurückgegriffen wird.
Forschungsstelle Osteuropa
Wie (über)leben private Haushalte in Kasachstan und Kirgistan? Eine vergleichende empirische Untersuchung
In: Zentralasien-Analysen, Issue 59, p. 2-9
Der Zerfall der Sowjetunion und die damit verbundenen ökonomischen Probleme bei gleichzeitigem Wegfall der sozialen Sicherungssysteme stellten die Menschen auch in Zentralasien vor neue Herausforderungen zur Bewältigung ihres Alltags. Der folgende Text gibt einen Einblick in die bisherigen Ergebnisse eines laufenden Forschungsprojektes, bei dem durch Befragungen in städtischen wie ländlichen Haushalten Kasachstans und Kirgistans zu ermitteln versucht wird, welche Überlebensstrategien dortige Haushalte entwickelt haben, um sich gegen Lebensrisiken abzusichern. Es zeichnet sich ab, dass es bei allen Unterschieden zwischen beiden Staaten und Stadt und Land vor allem die Familiennetzwerke sind, auf die zurückgegriffen wird.
Schichtende: von der Schließung 'industrialisierter Dörfer' in post-sozialistischen Gesellschaften
In: Jenseits der Städte: postsozialistische Lebensweisen in ländlichen Regionen Mittel- und Osteuropas, p. 35-57
Die Verfasser geben zunächst eine Einführung in die Logik von Vergleichsstudien und stellen die Konzeption des "industrialisierten Dorfes" als gemeinsame Grundfigur der nachfolgenden Beiträge vor. Sie skizzieren im Folgenden postsozialistische Pfade der Reorganisation ländlicher Gesellschaften, die gleichwohl nicht auf die Restitution traditioneller bäuerlicher Lebenswelten hinauslaufen. Es werden drei Aspekte der postsozialistischen Entwicklungen angesprochen, die für einen Vergleich der Transformationspfade elementar sind: (1) die Informalisierung der Beziehungen in allen Lebensbereichen, die die Dorfbevölkerung in ein institutionelles Vakuum versetzt; (2) der Wandel einer ehemals bäuerlichen Landbevölkerung in eine ländliche Industriearbeiterschaft; (3) die spezifischen Migrationsmuster, die in Folge von Entbäuerlichung, Entkollektivierung und Privatisierung entstehen. (ICE2)