In: Informationen für die Frau: Informationsdienst des Deutschen Frauenrates - Lobby der Frauen - Bundesvereinigung Deutscher Frauenverbände und Frauengruppen Gemischter Verbände e.V. (DF), Band 37, Heft 1, S. 7-9
"Der Aufsatz setzt sich mit den geplanten Änderungen des Frauenarbeitsschutzes auseinander. Es stellt vor allem die Argumente für Beibehaltung und Ausbau von Schutzbestimmungen für Frauen auf Baustellen dar und weist Wege künftiger Gestaltung auf." (Autorenreferat)
Bestandteile, Ziele und Taten der konservativen Familien- und Sozialpolitik der Wende werden in ideologiekritischer Absicht dargelegt. Die Autorin stellt eine enge Verknüpfung der konservativen Familienpolitik mit der Frauenfrage fest. Kennzeichen dieser Politik sind ein substantielle Reduktion der Frauen auf Hausfrauentum und Mutterschaft sowie eine als folgenschwer beurteilte Umdeutung zentraler Begriffe der Frauenemanzipation. Folgende Ziele der konservativen Politik werden eruiert: (1) die Frau wird auf traditionelle Rollen- und Aufgabenverteilung festgelegt, (2) die Rückführung der Frauen in den familiären Bereich geschieht in bevölkerungspolitischer Absicht und (3) die Rückorientierung der Frau auf die Familie dient der Entlastung des Arbeitsmarktes und der Unterlaufung der Frauenforderung nach verkürzten Arbeitszeiten. Den Konservativen wird vorgeworfen, daß sie die Familienarbeit kaum anerkennen, was sich in der restriktiven Renten- und Sozialpolitik sowie im Scheidungsrecht äußert. Es werden unzureichende finanzielle und rechtliche Hilfen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Sparmaßnahmen zu Lasten der Familien festgestellt. (KG)
In dem Beitrag werden typische Merkmale weiblicher Erwerbsarbeit untersucht. Einleitend wird gezeigt, daß zwar die offene, rechtliche Diskriminierung der Frauen verschwunden, aber nur der sozialen Ungleichheit gewichen ist. Für die Untersuchung wird davon ausgegangen, daß Berufstätigkeit nicht mit Emanzipation gleichsetzbar, sondern eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Beseitigung weiblicher Diskriminierung ist. In einem historischen Abriß weiblicher Erwerbsarbeit wird die Entwicklung der Frauenarbeit von der feudalen Produktionsweise an dargestellt. Dabei werden zwei charakteristische Merkmale der Frauenerwerbsarbeit herausgearbeitet: Frauen wurden mißbraucht (1) als Krisenpuffer und industrielle Reservearmee für den Arbeitsprozeß und (2) als Lohndrücker. Dann werden einige Daten zur Situation der erwerbstätigen Frauen heute skizziert. Als wichtigste Veränderung wird herausgearbeitet, daß Frauen nicht mehr nur vor oder nach sondern bereits während der Ehe- und Familienphase erwerbstätig sind. Beispielhaft werden einige der gegenwärtigen Probleme weiblicher Erwerbsarbeit näher betrachtet, wobei klar ist, daß weibliche Erwerbsarbeit heute unverzichtbarer Bestandteil der Volkswirtschaft geworden ist: (1) Lohndiskriminierung; (2) berufliche Bildung von Mädchen; (3) ungleiche Arbeitschancen; (4) Familienideologie; (5) Steuersplitting; (6) Teilzeitarbeit; (7) Frauenarbeitslosigkeit; (8) soziale Sicherung im Rentenrecht. Abschließend wird der Kampf der Frauen gegen die weibliche Diskriminierung im Erwerbsleben beschrieben. (RW)
"Für die einen verstoßen Bestimmungen des Frauenarbeitsschutzes gegen das Gleichberechtigungsgebot des Grundgesetzes. Die anderen wollen am besonderen Arbeitsschutz für Frauen festhalten, um vor körperlicher Überforderung zu schützen. Im Aufsatz werden Frauenschutzbestimmungen unter verfassungsrechtlichen, berufs- und arbeitsplatzbezogenen Gesichtspunkten abgehandelt. Für die Gewerkschaften ist ein ersatzloser Verzicht nicht Akzeptabel, sondern nur der Ausbau des Arbeitsschutzes für beide Geschlechter." (Autorenreferat)
"Der Aufsatz verdeutlicht, in welchem rasanten Tempo neue Medientechniken international vermarktet werden. Während in der Bundesrepublik noch um Kabelpilotprojekte auf Grundlage der bereits wieder veralteten Kupferkabeltechnik gestritten wird, ist die leistungsfähigere Glasfasertechnologie fast bis zur Marktreife entwickelt. Interessenten der Medien- und Elektrogroßkonzerne und deren politische Vertreter versuchen, unser öffentlich-rechtliches Rundfunksystem zugunsten privater Programmanbieter zu verändern. In jedem Fall wollen sie über die Speichertechnik ins große Geschäft einsteigen, um zusätzliche Geräte sowie Unterhaltung und Informationen wie eine Ware zu verkaufen. Durch internationale Vergleiche zeigt der Aufsatz Möglichkeiten und Gefahren einer Programmvermehrung in ihrer Wirkung auf die Familie, die Kinder und das Freizeitverhalten auf." (Autorenreferat)
Die Diskussion um die Nutzung und Vermarktung der "Neuen Medien" (Kabelfernsehen, Bildplatte etc.) wirft eine Vielzahl von Fragen auf. Es wird gezeigt, wie die Medienpolitik in der Bundesrepublik in den Mittelpunkt wirtschaftlicher und politischer Interessenkonflikte gerückt ist. Unter Verweis auf amerikanische und britische Entwicklungen beschreibt der Beitrag die medientechnischen Möglichkeiten, die vorliegenden Erfahrungen und die unterschiedlichen Argumente. Es läßt sich belegen, daß der Wunsch nach Einführung neuer Fernsehkanäle und generell die Argumentationen für die neuen Kommunikationstechniken eng mit privatwirtschaftlichen Gewinnerwartungen verknüpft sind. Die Autorin geht im einzelnen auf die verschiedenen Privatisierungskonzepte, auf die Probleme des steigenden Medienkonsums, auf den Qualitätsverlust bei Vervielfachung der Fernsehprogramme und auf das Argument ein, daß die Telekommunikation neue Arbeitsplätze schaffen werde. Die Sozialwissenschaften bieten interessante Resultate über die Aufnahmebereitschaft gegenüber neuen Medien und über mögliche Medienwirkungen. Insbesondere Ergebnisse der Fernsehwirkungsforschung zeigen, daß eine Ausdehnung der Programme - und entsprechend des Konsums - zu negativen psychischen und sozialen Folgen führen kann. Obgleich viele Wirkzusammenhänge noch nicht befriedigend geklärt sind, muß vor einer zu schnellen Einführung der Neuen Medien gewarnt werden. Die Verfasser in sieht hier ein wichtiges gewerkschaftlichen Aufgabenfeld. (JL)
Zusammenfassung: "Der Aufsatz befaßt sich mit Problemen der Frauenarbeitslosigkeit in Baden-Württemberg. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Situation der Bundesrepublik und den ökonomischen Bestimmungsgründen der Frauenarbeitslosigkeit wird die Funktion der Frauen im Erwerbsleben untersucht. Durch die Deutung von Strukturdaten weiblicher Arbeitslosigkeit, insbesondere der von Mädchen, wird ihre Rolle als industrielle Reservearmee für Unternehmer herausgestellt. Kritisiert wird die amtliche Erfassung der Frauenarbeitslosigkeit; die Statistiken erfassen nur einen Teil der tatsächlich arbeitslosen Frauen. Ebenfalls kritisiert wird, daß die psychischen und sozialen Folgen weiblicher Arbeitslosigkeit in der wissenschaftlichen Literatur und öffentlichen Diskussion weitgehend unbeachtet blieben. Schließlich setzt sich der Aufsatz mit den verschiedenen Konzepten zur Bekämpfung der Frauenarbeitslosigkeit auseinander und den daraus resultierenden Konsequenzen für Arbeitnehmerinnen."
Das Schwerpunktheft enthält die Beiträge: - Teilzeitarbeit und individuelle Arbeitszeitflexibilisierung - Festschreibung der Benachteiligung von Frauen in Beruf und Familie; - Chancen und Risiken neuer Arbeitszeitsysteme - Zur Situation teilzeitarbeitender Frauen im Berliner Einzelhandel; - Gleiche Arbeit! Gleicher Lohn! und wer macht die Hausarbeit? - Zur Frauenlohndiskriminierung in der Bundesrepublik; - Berufliche Bildung von Frauen: Immer noch Ausbildung für die Reservearmee?; - Schutz der oder Schutz vor weiblicher Arbeitskraft?; - Der Frauenarbeitsschutz; - Berufstätigkeit der Eltern und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder; - "den Triebkräften der Frau eine sinnvolle Richtung geben." - Familienideologie und Frauenerwerbstätigkeit - Der 3. Familienbericht; - Gleichberechtigung durch Gesetz? - Notwendigkeit und Grenzen eines Anti-Diskriminierungsgesetzes; - Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit - Verantwortung der Tarifvertragsparteien oder Aufgabe von Gerichten. (IAB2)