In: L' homme: European review of feminist history : revue europénne d'histoire féministe : europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft, Band 26, Heft 1
Auf der Basis der vorgestellten Ausführungen wird klar, dass es bereits um die Wende zum 19. Jahrhundert ein ausdifferenziertes Spektrum an Ansichten zur höheren Mädchenbildung und eine entsprechende öffentliche Debatte gab, die vor allem von der Überzeugung beherrscht wurde, dass Frauen eine formale Vorbereitung auf ihre später zu erfüllende Aufgabe als Hausfrau und Mutter brauchten. Diese Überzeugung taucht wiederholt unter dem Schlagwort der weiblichen Bestimmung auf. Im 19. Jahrhundert wurde auf der Grundlage der politischen und sozialen Veränderungen die Erziehung vor allem der bürgerlichen Mädchen immer wichtiger. Bald konnten nicht mehr genug Hauslehrer, Erzieherinnen und Gouvernanten bezahlt werden. So wurde die Einrichtung von Anstalten zur Mädchenerziehung notwendig. Dies führte zur Entwicklung vieler öffentlicher und privater Mädchenschulen zwischen 1800 und 1860. Von höheren Mädchenschulen konnte hierbei jedoch in den meisten Fällen keine Rede sein; gewöhnlich wurden in diesen Schulen vier bis fünf Schulstunden täglich unterrichtet für Mädchen im Alter bis zu 14 oder 15 Jahren; es wurde streng darauf geachtet, dass den Mädchen parallel zur Schule ausreichend Zeit für häusliche Beschäftigungen blieb. Schwerpunkte waren Handarbeiten und Fächer, die den weiblichen Geist im Sinne einer religiössittlichen Bildung des Gemüts ausbilden sollten.
Die in einem Klassenzimmer versammelten Schülerinnen und Schüler bringen zunehmend unterschiedliche Lern- und Leistungsvoraussetzungen mit. Die steigende sprachliche, kulturelle und individuelle Heterogenität der Lernenden muss bei der Gestaltung von Schule und Fachunterricht berücksichtigt werden, wenn diese unterschiedlichen Lernausgangslagen kritisch reflektiert und nach Möglichkeit produktiv nutzbar gemacht werden sollen, statt als Hindernis im Lern- und Lehrprozess wahrgenommen oder ignoriert zu werden. Die in diesem Band versammelten Beiträge zeigen am Beispiel des Fachs Englisch (mit Übertragungsmöglichkeiten auf andere Schulfremdsprachen), wie dies im Hinblick auf fachdidaktische Kernfragen, z.B. Gestaltung von Unterstützungsmöglichkeiten bei Aufgabenstellungen sowie Leistungsmessung, gelingen kann. Dabei werden Kontexte und Rahmenbedingungen (u.a. historische Entwicklung, institutionelle Vorgaben, besondere Förderbedarfe) kritisch reflektiert, sowie Impulse aus den Erziehungswissenschaften (Schulpädagogik, Interkulturelle Bildung) sowie internationale Expertise aus Österreich, Luxemburg und Kanada im schulischen Umgang mit Heterogenität (Schwerpunkt: sprachliche Heterogenität) einbezogen.
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In contrast with other works on the history of language learning and teaching, this book is innovative in assigning a much more important role to practice and to the reciprocal relationship of policies and practice (rather than investigating top.down processes from policies to practice). The 14 contributions highlight various contexts of language education in the 20th century, combining inside.out ('emic') perspectives, drawing on teachers'/learners' experience within the classroom, and outside.in ('etic') perspectives, looking at external factors such as the curriculum or education policies and considering how teachers and learners respond to these. Each chapter starts from one perspective, yet at the same time takes into account the reciprocal effects between the two directions of movement (inside.out / outside.in). This volume asks, how has the practice of language learning and teaching been influenced by policies and context – and vice versa?
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