Die Einwandererfrage: Aufsätze zur "Ausländerproblematik"
In: IIVG papers / RV, 86,201
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In: IIVG papers / RV, 86,201
World Affairs Online
In: IIVG papers
In: PV 82,207
In: IIVG papers
In: PV 81,220
World Affairs Online
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 16, Heft 62, S. 105-119
ISSN: 2700-0311
Die nachfolgenden Überlegungen entspringen einem international vergleichenden Projekt über Veränderungen der Organisation von Arbeit in der westlichen Automobilindustrie. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Betriebsebene. Die Betriebe haben wir jedoch so ausgewählt, daß - gleichsam von unten gesehen - laufend Konzernhandlungen in das Blickfeld geraten. Konzerne beobachten wir damit indirekt von der Wirkungsseite in den Betrieben her. Obwohl so Konzernstrukturen und Konzernstrategien nicht den unmittelbaren Untersuchungsgegenstand darstellen, ist die Bedeutung des Konzernzusammenhangs für uns ein unübersehbarer Einflußfaktor, dessen Bedeutung in der Theoriebildung bisher nur unzureichend thematisiert wird. Im folgenden sollen dazu - in Form von Thesen - eher vorläufige Aussagen versucht werden. Es geht dabei stärker um die Anregung einiger theoretischer Gesichtspunkte als um die Darlegung einer geschlossenen Theorie oder um die Aufbereitung empirischen Materials. Empirie wird durchweg nur illustrativ verwendet. Gletchzeitig ist das Theorieblickfeld durch den Empiriebereich vorstrukturiert: Es geht bei uns um Betriebe von multinationalen Weltkonzernen; mit Schwerpunkt auf General Motors und Ford sogar um die weltgrößten Beschäftiger von Arbeitskraft. Leitfragestellung ist im folgenden, in welchem Maße, in welcher Form und mit welchen Mitteln Konzerne den industriellen Arbeits- und Produktionsprozeß in Konzernbetrieben beeinflussen. Zu dieser Fragestellung gibt es so gut wie keine Literatur.
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 39, Heft 9, S. 626-635
ISSN: 0342-300X
"Ausländische Arbeitnehmer haben in der Bundesrepublik mindestens drei Probleme: Sie sind als Randbelegschaft vom Personalabbau im produzierenden Gewerbe überproportional betroffen. Hier sind neben Qualifikationsdefiziten vielfältige Diskriminierungspraktiken zu vermelden, die durch den Status von Ausländern als Gruppe minderen Rechts laufend verstärkt werden. Die Umkehr des Sozialstaatsprinzips setzt ausländische Arbeitnehmer, die ohne Beschäftigung sind, unter vielfältigen administrativen Druck, der sich in Rechtsunsicherheit für die gesamte Ausländerbevölkerung niederschlägt. Der Blick auf die Arbeitsplatzverluste von Ausländern verdeckt teilweise ein ebenso gravierendes Problem: nämlich die entgangenen Beeschäftigungschancen im wachsenden Dienstleistungsbereich. Sie hängen zwar auch mit staatlichen Regulierungsmechanismen zusammen, erklären sich aber vermutlich ebenso sehr durch die in Teilbereichen dieses Sektors wachsenden Anforderungen an die Kompetenz zur Symbolverarbeitung, für die hinreichende deutsche Sprachkenntnisse ein Mindesterfordernis darstellen." (Autorenreferat)
In: Economic and industrial democracy, Band 5, Heft 4, S. 495-509
ISSN: 1461-7099
The present situation of foreign workers in West Germany can only be adequately understood if one takes explicit discrimination in job allocation into account. Foreigners are kept longer than Germans in stressful entry-level jobs and are blocked in their advancement to better positions. As part of the secondary labour market of big industrial firms, they do not only serve as a reservoir of flexibility in transfers; they are also more likely to lose their jobs in a period of redundancies. The thesis is put forward that contrary to many expectations about the rational behaviour of single capital units management discriminates against foreign workers in order to gain the compliance of the majority workforce and to achieve social peace in the plants. Selective personnel policies only work as smoothly as they do because there is also a selective representation of labour interests, which put Germans first and foreigners second. Although successful in sheltering the German core workforce against the threat of job losses to some extent, this selective representation of interests may in the long run imply the danger of an ethnic polarization within the labour movement.
In: Economic and industrial democracy: EID ; an international journal, Band 5, Heft 4, S. 495-510
ISSN: 0143-831X
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 33, Heft 7, S. 427-438
ISSN: 0016-9447
In der Meinung vieler Deutscher gelten Ausländer im Betrieb als weitgehend integriert. Daß es dem nicht so ist, wird in diesem Beitrag nachgewiesen. Die Ausländerrekrutierung versetzte die Unternehmen in die Lage - selbst in der Situation der Vollbeschäftigung -, auf Arbeitskräfte zurückgreifen zu können, die schlechte Arbeitsbedingungen und unattraktive Arbeitsplätze annahmen. Dadurch kam es auf dem Arbeitsmarkt zu Segmentierungstendenzen, sowohl in regionaler Hinsicht als auch bezüglich der Qualität der Arbeitsplätze. Die Ausländer nahmen die besonders belastenden, inhaltsarmen und instabilen Arbeitsplätze im Beschäftigungssystem der BRD ein. Es hat sich inzwischen ein sekundärer Arbeitsmarkt entwickelt, in dem ein Großteil der ausländischen Arbeiter beschäftigt ist. Dieser Bereich ist für die Ausländer weitgehend gegen den primären Arbeitsmarkt durch Aufstiegsbarrieren abgeschottet. Durch die Fixierung auf den sekundären Arbeitsmarkt unterliegen die ausländischen Arbeitnehmer einer erhöhten Arbeitsplatzunsicherheit. In Situationen des Personalabbaus wird ausländischen Arbeitern häufiger gekündigt als ihren deutschen Kollegen. Die Ausländer stellen somit ein Flexibilitätspotential für die betriebliche Personalpolitik dar. Die auf die Gruppe der Ausländer bezogene Diskriminierung als Prinzip der Personalpolitik dient nicht zuletzt auch als Maßnahme zur Loyalitätssicherung bei den übrigen Belegschaftsteilen. Die Herkunft und Verankerung der Betriebsräte im primären Arbeitsmarkt führte zu einer selektiven Interessenvertretung. Der Verzicht auf solidarische gewerkschaftliche Perspektiven der Krisenbewältigung hat unter der Arbeiterschaft dazu geführt, daß dort der Eindruck entstand, daß das Arbeitslosenproblem in der BRD beseitigt werden könnte, wenn die Ausländer verdrängt werden würden. Aus dieser falschen Einschätzung speist sich auch die wachsende Ausländerfeindlichkeit. Es sind daher eine "Anti-Segmentations-Politik" und eine Arbeitszeitverkürzungspolitik der Gewerkschaften erforderlich, um zur Lösung der Arbeitslosen- und der Ausländerfeindlichkeitsproblematik beizutragen. (NG)
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 33, S. 427-438
ISSN: 0016-9447
"In der Meinung vieler Deutscher gelten Ausländer im Betrieb als weitgehend integriert. Von vielen Betriebsräten und Gewerkschaften in Wirkung und Ausmaß jedoch bislang kaum wahrgenommen, läßt sich in der betrieblichen Praxis häufig eine systematisch betriebene, diskriminierende Personalpolitik in bezug auf ausländische Arbeiter nachweisen." So ist festzustellen, daß ihnen beruflicher Aufstieg weitgehend versperrt und der primäre Arbeitsmarkt verschlossen bleibt. Ihr Arbeitsplatzrisiko ist erheblich höher als das ihrer deutschen Kollegen. Nach Dohse sind die üblichen Erklärungen dafür unzureichend, es muß vielmehr auch von einer diskriminierenden Personalpolitik ausgegangen werden, ergänzt durch eine selektive betriebliche Interessenvertretung. Die Folge ist die Gefahr verbreiteter Ausländerfeindlichkeit. (IAB2)
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Heft 3/4, S. 499-526
ISSN: 0340-0425
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 4, Heft 4, S. 485-493
ISSN: 0340-0425
Der Verfasser hält die von Rainer Dombois im dem im selben Heft abgedruckten Beitrag "Massenentlassungen bei VW" dargelegten Auswahlprinzipien der Entlassungspolitik nicht für ausreichend, um "die Frage zu beantworten, warum Kapital im Ergebnis ausgerechnet nach Staatsangehörigkeit, einer durchaus unökonomischen Rechtskategorie, diskriminieren sollte." Für ihn war die restriktive Politik der Arbeitsverwaltung bei der Erteilung von Arbeitserlaubnissen ein wesentlicher Grund für die Bereitschaft von ausländischen Arbeitnehmern, sogenannte "Aufhebungsverträge" mit dem VW-Werk abzuschließen.
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 4, Heft 4, S. 487-493
ISSN: 0340-0425
Dohse kritisiert den Aufsatz von R. Dombois (Massenentlassungen bei VW: Individualisierung der Krise, ebenso in Leviathan 1976/4). Dieser sieht die überproportionale Entlassungsquote ausländischer Arbeitnehmer in der gegenwärtigen ökonomischen Krise zwar ebenfalls nicht als intentionale Diskriminierungspolitik der Unternehmer an, seine beiden Erklärungsversuche: das Kapital sei an der Erhaltung einer flexiblen und erfahrenen Stammbelegschaft interessiert, andererseits seien Ausländer eher dazu bereit, mit Abfindungen den Betrieb 'freiwillig' zu verlassen, gehen an den Tatsachen vorbei. Eine genauere Analyse, hier aus der Region Kassel, ergibt dagegen, daß sich in Krisensituationen der Staat, insbesondere vermittelt über die Bundesanstalt für Arbeit, massiv einschaltet, indem er im Bereich der Arbeitsmarktpolitik ein 'Beschäftigungsprimat für Deutsche' verfolgt und über die restriktive Regelung der Arbeitserlaubnis für Ausländer realisiert. Diesen bleibt so nichts übrig, als unter staatlich vermitteltem 'Zwang der Freiwilligkeit' auf die Abfindungskündigungen einzugehen. Dem zugrundeliegenden Interesse des Staates nach Minimierung der politischen Kosten der Arbeitslosigkeit scheint das unternehmerische Interesse nach Beschäftigung einer leistungsfähigen ausländischen Arbeitskraft entgegenzustehen, kommt aber letztlich dem Interesse jedes einzelnen Betriebs nach Wahrung des sozialen Friedens und Erhaltung einer hohen Arbeitsmarktattraktivität entgegen. (KHS)
In: Politische Vierteljahresschrift, Band 12, S. 555-578
In: IIVG papers / Discussion papers, 85,208
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