Die Handelskammer Hamburg und der Freihafen: Hamburgs Stellung im Norddeutschen Bund aus rechtshistorischer Sicht
In: Rechtsordnung und Wirtschaftsgeschichte 25
Felix Dressel widmet sich der Rolle der Handelskammer bei der Verteidigung des Freihafens Hamburg im Norddeutschen Bund – hinsichtlich der prinzipiellen Beibehaltung des Freihafens, aber auch mit Blick auf die einfachgesetzliche Ausgestaltung. Dabei werden nicht nur die zahlreichen (verfassungs-)rechtlichen, sondern auch ökonomische und politische Aspekte miteinbezogen. Mit dem Anschluss Hamburgs an den Norddeutschen Bund geriet der historische Freihandel Hamburgs durch eine einheitliche Zollpolitik des Norddeutschen Bundes erheblich in Gefahr. Hamburg musste sich fragen, ob es im Interesse der Stadt lag, eine umfangreiche Freihandelszone (einen sog. Freihafen) einzurichten und, falls ja, ob und in welchem Umfang das politisch durchsetzbar wäre. Einige sprachen sich explizit und vehement gegen den Freihafen aus, andere dafür. Die Diskussion berührte (verfassungs-)rechtliche Fragen, aber auch wirtschaftliche und politische Aspekte. Felix Dressel stellt die Rolle der Handelskammer Hamburg bei der Verteidigung des Freihafens in den Mittelpunkt. Er analysiert ihre Aktivitäten im Hinblick auf die prinzipielle Beibehaltung und die verfassungsrechtliche Absicherung des Freihafens und widmet sich dann dem Beitrag der Kammer zur einfachgesetzlichen Umsetzung des Freihafenkonzepts. Dabei werden sowohl die handelskammerinternen als auch gesetzgeberischen Entscheidungsprozesse transparent gemacht und nachvollziehbar dargestellt.